Rudern
News melden
Nachrichten

2025 – World Rowing Masters Regatta

Die Wiederauferstehung des Spandau Ballett – Goldfund an der Costa Brava

Hieß es im letzten Jahr noch „nie wieder 1000 Meter Rennen“, war der Startort Banyoles der World Rowing Masters Regatta dann wohl doch zu verlockend. Die Olympiastrecke von 1992 liegt im Norden Kataloniens ca. 160 KM nordöstlich von Barcelona in der Nähe der Costa Brava.

Banyoles hat vor allem bei Leichtgewichten der frühen 80er eine magische Anziehungskraft. Damals hatte ein Unternehmer einen Windhundrennstall und einen leichten Achter als „Hobby“. Die in Luzern getauschten Rudertrikots im Windhunddesign sind entweder ermüdet (Johannes), stark ausgeblichen (Tom) bzw. immer noch immer Quietschorange (meins). Woran das wohl liegt? Eines hat den Weg zurück auf den See gefunden und wurde vor dem Start im Achter getragen.

Soweit der Hintergrund. Am Ende fanden sich 11 RuderInnen, die den langen Weg von Kiel auf sich genommen haben. Die Regatta fand vom 10. – 14.9. statt, aber schon am Wochenende vorher haben sich Maj-Britt und Bibo mit dem Hänger auf den Weg gemacht. Mit Zwischenstopp bei Lyon haben sie sich beschwingt durch die diesjährige Spotify Playlist „Banyoles Task Force“ gen Süden gekämpft. Ein großes Danke für diesen Einsatz. Angekommen haben sie Lager für die Boote reserviert und diese desinfiziert. Eine Besonderheit auf dem See mit kristallklarem Wasser, damit keine invasiven Tiere eingeschleppt werden.

Ab Dienstag kamen die weiteren Teilnehmer per WoMo oder Flugzeug X Mietwagen an. Mittwoch wurde es ernst, die ersten Rennen starteten. Einer, Zweier, Vierer und Achter, das bekannte Format, in dem es nur Finals gibt, bot wie immer vielfältige Startmöglichkeiten in diversen Altersklassen. Gefahren wurde, wann immer möglich, als Club bzw. als Club plus erfahrene und bewährte Renngemeinschaft.

Markus mit Schwerin, aber auch erstmals auf dieser Veranstaltung mit im Clubachter. Gaby, Susan, Birgit und Chimpy mit Schaffhausen, Zürich und Luzern im 4er bzw. 8+. Tom, Arne, Bernd, Rolf und Chimpy als Rumpfteil des G und H Achters. Ich erspare dem geneigten Leser Einzeldokumentationen, denn am Ende hatten alle mindestens einen Sieg, Gaby & Bibo derer 4 und Markus sogar 5. Eine beeindruckende Gesamtleistung, bedenkt man, daß mehr als 3700 Athleten aus 747 Clubs teilgenommen haben. Es sind viele leer ausgegangen….

Einige Erkenntnisse dieser Regatta, die ich nicht vorenthalten möchte, sind:

  • Auch diese Strecke war 1000 Meter lang. Diese gilt es, wenn möglich, ganz auszunutzen.
  • Nach dem Ende sind noch ca. 100 Meter zum Bremsen, wenden und schnell wieder wegrudern, denn der Rennabstand betrug nur 5 Minuten und das nächste Rennen kommt unerbittlich. Ein Wunder, dass es keinen Crash gab.
  • Achterrennen sind bevorzugt mit Wasser zwischen den Booten zu gewinnen, fragt Bibo.
  • Das Lied „Gold“ von Spandau Ballett eignet sich bestens, um es nach einem Sieg über die Coxbox ins Boot, aber auch darüber hinaus, zu übertragen. Es führt ab Altersklasse F zu ungetrübter Freude und lautem Mitsingen.
  • Me-Time bedeutet nicht unbedingt am Pool sitzen. Es kann auch ein 30 Kilometer Marsch sein.

Zumeist sind die Mastersregatten sehr ruderorientiert und man hat kaum die Zeit, die Umgebung zu erkunden. Da beneide ich manchmal die Wanderruderberichte, die viel mehr von Land und Leuten erzählen können. Dieses Mal daher etwas mehr davon aus der Rennruderfraktion.

Hört man Anfang September und Spanien, denkt man in Zeiten der Klimaerwärmung – hoffentlich wird das nicht zu heiß. Aber keine Sorge, es war angenehm mild und der Samstag bot sogar Sturm, Regen und eine damit einhergehende Startverschiebung.

Da Banyoles eine Kleinstadt mit nicht sehr vielen Hotels ist, haben wir uns auf verschiedene Unterkünfte verteilt. Direkt an der Strecke Rolf & Co. in ihrem Wohnmobil sowie Maj-Britt und Bibo als eingefleischte Camper im Zelt. Der Regen verursachte hier wackenähnliche Zustände, nur ohne Heavy Metal. Markus fand in einer Schweriner WG Asyl. Bernd, Tom und Arne hatten sich sehr ländlich Richtung Pyrenäen eingemietet. Der Schilderung nach bin ich mir nicht sicher, ob die rund 20 Hunde nicht doch eher Teil eines illegalen Tierheims waren.

Birgit, Gaby, Susan, Christiane und ich hatten uns als „Figueres Cinco“ die Geburtsstadt Dalis ausgesucht. Ein kleines Städtchen mit netten Restaurants und Kneipen ca. 25 KM entfernt. Ein freier Nachmittag hat uns dann auch den erwünschten touristischen Teil beschert. Es ging nach Cadaqués an der Costa Brava, nicht weit von Figueres. Der kleine, ehemalige Fischerort war Treffpunkt von Dali, Picasso, Miro, Ernst und weiteren. Die Bucht ist voll mit Stränden, Boutiquen und vor allem Fischrestaurants. Man konnte fast vergessen, daß wir hier nicht im Urlaub sind. Es gab Paella und Nudeln. Immerhin sollte es am nächsten Morgen um 7:00 wieder zur Regatta gehen.

Am letzten Abend haben wir in einem Restaurant durch Zufall den Regattaleiter der Olympischen Rennen von 1992 sowie der Masterregatta in Sevilla kennengelernt. Er freute sich, daß es so viele Ruderer nach Spanien gelockt hat, es war die zweitgrößte Masterregatta aller Zeiten.

Am Sonntag vor dem Abflug ging es noch durch Barcelona. War das jetzt Urlaub oder Regatta? Beides. Nie wieder 1000 Meter Rennen. Vielleicht. Es folgen Bled, Varese und Villach. Auch dort gibt es Schönes abseits der Regattastrecke zu erkunden.

Jörk „Chimpy“ Schüßler

[See image gallery at ekrc.de]

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Erster Kieler Ruder-Club von 1862 e.V.
Österreichischer Ruderverband
Landesruderverband Berlin e.V.

Read on Sportsweek.org:

Ruderverein Wiking Linz
Rudergemeinschaft Angaria
Lübecker Rudergesellschaft von 1885 e.V.
Landesruderverband Berlin e.V.
Ruderverein Wiking Linz
Landesruderverband Berlin e.V.

Andere Sportarten

Sponsored