Bundeswettbewerb 2025 in München: Semih Beck wird Bundessieger – starke Leistungen der Wittener Kinderruderer
Vom 27. bis 29. Juni 2025 fand auf der traditionsreichen Regattastrecke in München-Oberschleißheim der Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen statt – die deutsche Meisterschaft für die 13- und 14-jährigen Nachwuchsruderer. Mit dabei war auch wieder eine Delegation des Ruder-Club Witten (RCW), die sich beim Landeswettbewerb Anfang Juni für die Teilnahme qualifiziert hatte.
In diesem Jahr waren insgesamt drei Wittener Boote für das Team Nordrhein-Westfalen nominiert worden. Für Semih Beck, Nils Evers und Mara Sandmann bedeutete die Teilnahme nicht nur das sportliche Highlight des Jahres, sondern auch eine eindrucksvolle Erfahrung auf nationaler Ebene mit rund 1000 Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet.
Semih Beck krönt Saison mit Bundessieg im Leichtgewichts-Einer
Die herausragende Leistung des Wochenendes lieferte Semih Beck im Leichtgewichts-Einer der 13-jährigen Jungen ab. Bereits über die 3000 Meter Langstrecke am Freitag, die gleichzeitig als Qualifikation für das 1000 Meter Finale dient, zeigte Semih ein couragiertes Rennen – hatte jedoch Pech, dass er ausgerechnet im engen Wendebereich zwei Boote überholen musste, was bei Einzelstarts mit Zeitmessung einen deutlichen Nachteil darstellt. Zu allem Überfluss zog auch noch ein plötzliches Unwetter mit Hagel über die Strecke, als Semih gerade aus der Wende kam – und sorgte für schwierige Bedingungen in einem Wettbewerb, der eigentlich auf faire Vergleichbarkeit angelegt ist.
Trotz dieser widrigen Umstände erreichte er mit nur einer Sekunde Rückstand auf den zweiten NRW-Starter einen sehr starken 2. Platz in der Langstreckenwertung – und qualifizierte sich damit souverän für das A-Finale der sechs schnellsten Boote. Der Rückstand war besonders bitter, da Semih beim Landeswettbewerb seinen Konkurrenten aus NRW noch klar geschlagen hatte. Dennoch: Die Platzierung war mehr als verdient – und das große Ziel war noch in Reichweite.
Am Sonntag wurde das 1000-Meter-Finale schließlich zu einem packenden Rennen der drei besten Boote: Die zwei Boote aus Nordrhein-Westfalen und eines aus Berlin lagen bis zur Streckenhälfte Kopf an Kopf, dann setzte Semih zu einem beeindruckenden Endspurt an. Mit hoher Schlagfrequenz und technischer Präzision zog er an seinen Kontrahenten vorbei und holte sich mit einer halben Bootslänge Vorsprung den Bundessieg. Damit gehört Semih zu den besten Kinderruderern Deutschlands – und wurde für seine Leistung nicht nur vom Landestrainerteam NRW besonders hervorgehoben, sondern auch mit einer Einladung zum Herbstlehrgang der Deutschen Ruderjugend in München belohnt.
Nils Evers übertrifft Erwartungen mit Top-8-Platzierung
Auch Nils Evers, der im Leichtgewichts-Einer der 14-jährigen Jungen antrat, zeigte ein sehr solides Wochenende. Auf der Langstrecke über 3000 Meter belegte er Platz 8, womit er sich einen Platz im B-Finale sicherte – exakt das, was man sich im Vorfeld erhofft hatte. Im Finale über 1000 Meter lieferte Nils dann noch einmal ein starkes Rennen ab und konnte sich als Zweiter im B-Finale (Platz 8 gesamt) sogar am Siegersteg ehren lassen. Für Nils war es eine deutliche Bestätigung seiner Entwicklung in dieser Saison und ein Ansporn für das kommende Jahr.
Mara Sandmann sammelt wichtige Erfahrungen
Für Mara Sandmann war der Bundeswettbewerb das erste große Kräftemessen auf Bundesebene. Sie startete im Einer der 13-jährigen Mädchen und belegte über die 3000 Meter Langstrecke den 12. Platz, womit sie im C-Finale antrat. Dort ereignete sich im Startbereich ein technischer Fehler, der sie gleich zu Beginn ins Hintertreffen brachte. Trotz eines couragierten Rennverlaufs und starker kämpferischer Leistung reichte es letztlich für Platz 3 im C-Finale. Damit landete sie auf Rang 13 in der Gesamtwertung – eine Platzierung, auf der sich aufbauen lässt. Mara hat viel gelernt und wird im kommenden Jahr sicher erneut angreifen.
Team NRW auf Platz 2 in der Länderwertung
In der Gesamtwertung der Landesverbände, bei der alle Einzelleistungen in Punkte umgerechnet werden, belegte Team NRW den zweiten Platz – mit deutlichem Rückstand auf das überragende Team aus Sachsen-Anhalt, aber dennoch vor Hamburg. Nach mehreren Jahren an der Spitze war das nicht das Wunschergebnis, aber ein achtbares Resultat, das den starken landesweiten Nachwuchs widerspiegelt.
Nach dem traditionsreichen Austragungsort in München wird der Bundeswettbewerb im kommenden Jahr in Münster auf dem Aasee stattfinden – ein echtes Heimspiel für das Team NRW. Für die jungen RCW-Talente ist das Ziel klar: Auch 2026 soll wieder mindestens ein Boot in den A-Finals mitrudern – am liebsten ganz vorne.
Fotos: meinruderbild.de und RCW
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