Wanderfahrt Puchenau-Hainburg
1.- 4.5.2025 Am Morgen des sonnigen Staatsfeiertages starteten wir bei spiegelglattem Wasser und angenehmen Temperaturen unsere viertägige Wanderfahrt Richtung Osten. Norbert, gesäßschonend auf seinem zum Sofa umfunktionierten Rudersitz thronend, steuerte Swanhild auf Ideallinie durch das Wasser der sehr mäßig rinnenden Donau.
Veronika gab den perfekten Rhythmus für Dagmar Kuttelwascher (Ister Linz) und mich vor und so erreichten wir schnell unsere erste Labstation in Au. Die angenehme Pause im Gastgarten beendeten wir abrupt, als wir 2 Boote von Donau Linz vorbei gleiten sahen und so konnten wir gemeinsam mit den 6 Ruder:innen in Wallsee ohne Wartezeit schleusen. Die Umsetzanlage dort war seit Mitte April gesperrt. Grein war unser Tagesziel (59,1km)und dort genossen wir unser übliches Programm mit Eiskaffee und Aperol in der Kaffeesiederei Blumensträußl, Abendessen im Innenhof vom Schwarzen Rössl, Wein in der Vinothek Heilmann und erholsamen Schlaf mit ausgezeichnetem Frühstück in der Pension Martha.
In den zweiten Tag starteten wir wieder bei traumhaften Ruderbedingungen. Der Schiffsverkehr war wie schon tags zuvor gefühlt eingestellt, erst zu Mittag, nach unserer Stärkung im K.u.K. Stadtcafe in Pöchlarn, kam starker Mitwind auf. In Rossatz endete diese Tagesetappe (70,9km). Der Badestrand dort war die ideale Ausstiegs- und Bootslagerungsstelle und im Beachlokal Strandgut wurden wir später hervorragend verköstigt. In einem Heurigen mit phänomenalem Blick auf Dürnstein bei Nacht stießen wir mit ein oder mehr Achterl auf diesen wunderbaren Tag an.
Nach unserem Frühstück auf dem Balkon der Unterkunft ging es los in die nächsten 74.9 Tageskilometer. Der Wind blies stark, großteils in unsere Richtung, zeitweise auch gegen uns, Strömung war leider auch nach den Kraftwerken wenig vorhanden. Etwa hundert Meter vor unserer Anlegestelle in Langenlebarn brach Norberts Steuerbord-Dollenstift, er steuerte uns trotzdem perfekt ans Ufer. Die Rettungskette funktionierte hervorragend: Eva Grohmann vermittelte Norbert an einen Ansprechpartner im Tullner Ruderverein, die Gastwirtschaft „Der Floh“ stellte ihm kostenlos eine elektrobetriebenes Fahrzeug zur Verfügung und sorgte nach seiner Rückkehr unproblematisch für seine Verköstigung und der neue Dollenstift passte perfekt. So setzten wir unsere Fahrt mit nicht allzu großer Verspätung Richtung Wien fort. Die Ausläufer eines Gewitters vermittelten uns vor allem im Greifensteiner Stausee das Gefühl des Costal Rowings. Wir erreichten unter Sturmböen und Riesenwellen das Ufer und warteten dort das Unwetter ab. Nach diesem langen Tag waren wir alle froh, als wir schließlich beim Ruderverein Donauhort ankamen. „Zum Renner“ am Nussdorfer Platzl füllte unsere Energiereserven ausreichend auf und die Nächtigung im Bootshaus und das Frühstück im Backhaus Greiner ließen uns am Morgen darauf halbwegs erholt in den letzten Rudertag starten. Die Einfahrt in die Nussdorfer Schleuse erfolgte früher als erwartet, war aber zeitlich ideal, um nicht dem gefürchteten Twin City Liner am Schwedenplatz in die Quere zu kommen. Die Strömung im Donaukanal lies uns trotz ihrer Schnelligkeit genügend Zeit, um die Gebäude am Ufer, die Bade- und Lokalschiffe und die Mündung des Wienkanals zu bewundern. Rasch waren die 17 Kilometer bis zur Donau gerudert und auch dort setzten wir unser Fahrt unter leichtem Nieselregen und Mitwind rasant fort, sodass wir Hainburg schon nach circa 3 Stunden Ruderzeit (53 Tageskilometer) erreichten. Das veranlasste Dagmar zu der Aussage „Norbert, unterschätze nie dein Weibsvolk an Bord!“.
Vielen Dank an Emmerich, der zur selben Zeit wie wir mit dem Bootshänger in Hainburg ankam und uns dann sicher nach Hause brachte. „RuderReisen Veronika und Norbert Hofmayr“ hat wie gewohnt eine super Wanderfahrt geplant und durchgeführt. Herzlichen Dank dem Steuermann und der Schlagfrau für diese erlebnisreichen 258 Ruderkilometer.