Oskar Kroglowski überzeugt beim zentralen Leistungstest im schweren A-Bereich
Für Leistungsruderer gilt: nach der Saison ist vor der Saison. Eine Woche nachdem wir auf dem Pellkartoffelessen Oskars fulminantes Rennen im Leichtgewichts Doppelzweier auf der U23 Meisterschaft 2024 noch einmal re-live bestaunen durften, musste er bei der zentralen Leistungsüberprüfung des DRV seine erste Bewährungsprobe für die Saison 2025 bestehen.
Für Oskar gab es dabei gleich 2 Premieren. Nicht nur, dassseine U23 Zeit vorbei ist, auch wurde das Leichtgewichtsrudern mehr oder weniger abgeschafft, da es nicht mehr Teil des Olympischen Programms ist. Oskar fährt jetzt bei den „Dicken“ mit um die Nationalmannschaftsplätze. Vielleicht wird es noch das eine oder andere Leichtgewichtsrennen angeboten, aber nicht mehr auf den Top Zielwettbewerben wie Europa- oder Weltmeisterschaften – letztere sind die Ziele von Oskar.
Die Dortmunder Langstrecke ist der traditionelle Leistungstest der deutschen Ruder-Elite am ersten Adventswochenende. Bei der zentralen DRV-Kaderüberprüfung müssen die Sportlerinnen und Sportler am Samstag (30. November 2024) 2.000 Meter auf dem Ergometer zurücklegen. Am Sonntag (1. Dezember) rudern die Athletinnen und Athleten dann satte 6.000 Meter auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Alles wie immer? Nicht ganz. Verändert wurde zum Start in den neuen Olympia-Zyklus das Format: Alle Teilnehmer rudern im Einer, der Zweier ohne wurde gestrichen.
„Mit dem Skullboot wollen wir die individuelle Leistungsanpassung im Herbst forcieren. Jeder Sportler ist für seine eigene Entwicklung verantwortlich. Gleichzeitig kann er sein Training mit dem Studium flexibler verzahnen, als es beim Zweier möglich wäre“, sagt Cheftrainerin Brigitte Bielig. Ebenso folge der DRV mit dem Saisonstart im Einer dem internationalen Trend.
Nachdem Oskar bereits beim Ergo-Test mit 6:09 Minuten eine superschnelle Zeit vorgelegt hat, konnte er auf der Langstrecke im Skiff noch mehr überzeugen. In einem Feld von 91 Startern belegte er den 19. Platz in der Rangliste – 40 Sekunden hinter dem Sieger – und konnte sogar einige schwere OL und WM-Teilnehmer hinter sich lassen. Olympia- Goldgewinner Olli Zeidler wurde nur Dritter, nur 30 Sekunden vor Oskar auf der 6.000 m langen Strecke.
Was das jetzt für die Mannschaftsbildung bedeutet, kann man noch nicht sagen, denn die Bundestrainerin, die dieses neue Format der Leistungsüberprüfung eingeführt hat, beendet ihre Tätigkeit Ende 2024. Die Hoffnung der Ruderer liegt nun auf dem sehr erfahrenen Robert Sens, der ab Januar als Sportvorstand des DRV die Geschicke leiten wird.
Harald Schulz