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DEUTSCHE JUNIORENMEISTERSCHAFTEN, DEUTSCHE JAHRGANGSMEISTERSCHAFTEN U17 IN ESSEN VOM 20.-23.06.2024 

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Zweimal Gold, einmal Bronze für den Koblenzer Ruderclub Rhenania – oder wie auch blöde Gänse zum Erfolg beitragen können

Bereits am Mittwoch, den 19.06.2024, machte sich die Reisegruppe des Stützpunktes Koblenz bestehend aus SportlerInnen aus Neuwied, Lahnstein und Koblenz mit zwei Bussen auf den Weg zu den diesjährigen Meisterschaften an den Essener Baldeneysee. Mit dem zweiten von der RG Lahnstein gestellten Bus, wurde der Bootstransport vom Neuwieder Stützpunktsportler Linus David – mit zwei U23 Titeln im LM2x und LM4x auch bei der Meisterschaft überaus erfolgreich – abgewickelt. Kurz nach dem Bootstransport ging dann auch der Rhenania-Bus, besetzt mit den hoffnungsfrohen B-Junioren, auf die Reise. Für die Rhenania gingen sieben SportlerInnen in Essen an den Start. Die B-Junioren stellten mit Jonas Schmidt, Kostiantyn Nehai, Tobias Höfer, Luca Nelius und Stm. Anton Lenze einen Doppelvierer mit Steuermann, Jonas und Luca starteten zusätzlich im Doppelzweier und Kostiantyn im Einer ihrer Altersklasse. Für die junge Mannschaft ging es in erster Linie darum, auf einer großen Veranstaltung Erfahrung zu sammeln. Diese Erwartung konnte auch erfüllt werden. Teilweise war man im Hoffnungslauf zwar knapp dran, doch letztendlich schaffte es keines unserer U17-Boote, bis ins Halbfinale der besten zwölf Mannschaften vorzudringen. Die Sportler hatten sich so also ein freies Wochenende errudert. Das wurde nach der ersten Enttäuschung über das Ausscheiden genutzt, sich an Land mannschaftsdienlich einzubringen, sodass Abbau und Verladen parallel zu unseren letzten Rennen erledigt waren. In der Klasse der leichten Junioren A waren Philipp Jensen und Thea Dimitrova für den KRCR im Einsatz. Philipp bestritt in seinem ersten Junior A-Jahr den Einer und den Doppelvierer. Zum Auftakt fanden sich in Philipps Vorlauf die fünf zeitschnellsten Einer der Hamburger Juniorenregatta, darunter eben nicht nur Philipp, sondern auch der diesjährige Dominator dieser Bootsklasse. Hier stand also der zum direkten Aufstieg berechtigte Laufsieger bereits vor dem Start fest, sodass sich alle anderen schon auf den Hoffnungslauf einstimmen konnten. Philipp kam in diesem Vorlauf mit gemächlicher Schlagzahl als Vierter ins Ziel. In den vier Hoffnungsläufen des 23-Boote-Feldes galt es also jeweils einen der beiden ersten Plätze zu erreichen, um ins Halbfinale der besten zwölf einzuziehen. Philipp erledigte das souverän, fuhr die ersten 1.500m mit ruhiger Schlagzahl auf dem sicheren zweiten Platz und schob sich am Ende mit 30 belebteren Schlägen an die Spitze – Aufstieg ins Halbfinale. Das Halbfinale gelang aber leider nicht nach Wunsch. Philipp fand bei starkem Gegenwind und rauem Wasser nie richtig ins Rudern und landete auf dem fünften Platz. Die Enttäuschung über die eigene Leistung war groß und konnte bis zum folgenden Finaltag nicht wirklich überwunden werden. Im sonntäglichen Finale B ruderte Philipp etwas unambitioniert auf den hinteren Rängen, um auf den letzten 300 Metern doch noch aufzuwachen, zwei bereits Längen voran liegende Boote zu überrudern und als Laufdritter über die Ziellinie zu gehen, schade. Ein neunter Endrang im ersten Jahr ist grundsätzlich aller Ehren wert, jedoch konnte Philipp in den Meisterschaftsrennen seine Fähigkeiten nicht so ganz abrufen. Zum Abschluss gab es für ihn im Doppelvierer mit Partnern aus Geissenheim und Saarbrücken noch einen dritten Platz und die Bronzemedaille. Bei den leichten Juniorinnen der Altersklasse U19 ging Thea Dimitrova nach dem bisherigen Saisonverlauf – Siege im Einer und Doppelzweier in München sowie im Doppelzweier und Doppelvierer in Hamburg – mit hohen Erwartungen in die Rennen der DJM. Wie sich zeigen sollte zu Recht. Im zwölf-Boote-Feld des Doppelzweiers konnte sich Thea gemeinsam mit Antonia Meyer (TVK Essen) als Vorlaufsiegerin bereits am Donnerstag mühelos direkt für das Finale A am Sonntag qualifizieren. Gleiches gelang ein paar Stunden später, ergänzt mit den Ruderinnen Charlotte Bergmann (Limburger CfW) und Maya Steimer (Saarbrücker RG Undine), auch im Doppelvierer, klarer Vorlaufsieg und Direktaufstieg ins Finale A. So konnten Freitag und Samstag mit leichtem Training und dem Backen von Zimtschnecken zugebracht werden. Nach den zwei entspannten Tagen war am Morgen des Finaltages doch eine Anspannung zu bemerken, aber auch die Entschlossenheit, den Titel im Doppelzweier zu holen. Thea und Antonia ließen sich durch den Blitzstart der Konkurrenz aus Nürtingen nicht verunsichern, schoben ihren Bug in einem solide geruderten Rennen bereits vor der Streckenhälfte nach vorne und vergrößerten den Abstand dann kontinuierlich bis zur Ziellinie. Die Freude über den ersten Titel war groß. Vor dem Doppelviererrennen kam jedoch Verunsicherung auf. Die Ruderpartnerinnen Charlotte und Maya hatten es in den Endlauf des Einerrennens geschafft. Charlotte holte dort die Bronzemedaille, aber Maya wurde nach der Zieldurchfahrt von der DLRG abtransportiert und dem Rettungsdienst übergeben. Würde sie rudern können? Nach einer guten halben Stunde dann die Entwarnung. Maya gehe es wieder gut, sie habe bereits nach den Socken für den Doppelvierer verlangt. Mit neuer Zuversicht und bunten Socken ging es also an den Start. Der ging dann aber krachend daneben. Unser Doppelvierer kam schlecht weg, bog scharf nach Steuerbord ab und blieb nach etwa zehn Schlägen an der Bojenkette hängen, während das am stärksten eingeschätzte Konkurrenzboot mit einem Traumstart bereits deutlich enteilt war – und nun kommen die eingangs erwähnten Gänse ins Spiel. Nach etwa 350m geriet das Boot auf der Innenbahn mitten in einen Gänseschwarm, der geruhsam die Regattabahn querte. Rennabbruch durch den Schiedsrichter und zurück an den Start. Der zweite Start gelang unserem Boot etwas besser, dem beim ersten Start führenden Boot etwas weniger gut. Bereits nach wenigen hundert Metern war der “richtige” Bug vorne. Auch wenn die Anspannung vor dem Großbildschirm noch nicht gänzlich verflogen war, war da die Überzeugung, dass Thea als Schlagfrau ihrer Mannschaft nicht erlauben würde, das wieder herzugeben. Der Bug blieb vorne. Bei Streckenhälfte hatte sich unser Doppelvierer eine gute Länge nach vorne gelegt, verwaltete diesen Abstand souverän und legte im Schlussabschnitt noch ein paar Meter drauf. Welchen Anteil die Gänse an diesem Erfolg haben, oder ob das auch ohne Neustart geklappt hätte, ob die gesammelten Vierklee-Blätter als Glücksbringer eine Rolle gespielt haben, oder doch die Socken, oder der Umstand, dass für diesen Titel 2.350m gerudert werden mussten, wird wohl nie genau geklärt werden können. Oder doch das konsequente Training über viele Wochen und der Kampfgeist? Jedenfalls herzliche Gratulation an Thea zu diesen zwei mit unermüdlichem Üben erarbeiteten und verdienten Meistertiteln!

Fotos: Detlev Seyb,Maren Derlin/meinruderbild.de

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