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Nordische Kombination: "Du bist der Chef": Geiger führt Kombinierer zu Gold

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Eine Disqualifikation des Norwegers Graabak bietet Deutschland die große Gold-Chance. Olympiasieger Geiger vollendet eine starke Teamleistung. Bundestrainer Frenzel ist stolz.

Am Ende hatte "der Chef" alles im Griff. Als Kombinierer Vinzenz Geiger ins stimmungsvolle Granasen Skisenter auf die Zielgerade einlief, standen seine drei Gold-Kollegen aus Oberstdorf schon zum Feiern bereit. "Der letzte Anstieg ist meiner, das habe ich dann auch so umgesetzt", sagte Team-Weltmeister Geiger nach dem ersten deutschen WM-Titel bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim. Österreich und die von einer Disqualifikation geschwächten Gastgeber aus Norweger hatten das Nachsehen.

Das deutsche Team trotzte einigen Widrigkeiten bei dieser WM und auch einem Sturz von Startläufer Johannes Rydzek auf den 4x5 Kilometern. "Jungs, vielen, vielen Dank. Ihr habt einen Mega-Job gemacht", sagte Bundestrainer Eric Frenzel im ARD-Interview direkt an seine vier Goldgewinner Rydzek, Geiger, Julian Schmid und Youngster Wendelin Thannheimer. Der ehemalige Weltklasseathlet Frenzel war den Tränen nah.

Graabaks Bindung unzulässig

Seinem Schlussläufer Geiger hatte Frenzel im Endspurt des Teamwettbewerbs eine Devise mitgegeben, die an Joachim Löw und Mario Götze im WM-Finale 2014 ("Zeig der Welt, dass Du besser bist als Messi") erinnerte: "Du bist der Chef." Das war Geiger dann tatsächlich, als er den überraschend starken Fabio Obermayr am letzten Anstieg eindrucksvoll abhängte. Norwegen sicherte immerhin Bronze ab, war nach einer unzulässigen Bindung von Jörgen Graabak beim Skispringen allerdings chancenlos beim Kampf um Gold.

Nach dem Einzel am Samstag (9.30 Uhr Skispringen, 14.30 Uhr Langlauf) soll dann auch ordentlich gefeiert werden. "Es geht morgen richtig ab die Party. Morgen wird Vollgas gefeiert", kündigte Geiger an. 

Nach Silber im Mixed und Bronze im Normalschanzen-Einzel hat der 27 Jahre alte Allgäuer bei den Titelkämpfen von Trondheim nun einen Medaillensatz komplett. Nach je einem Olympiasieg in Pyeongchang und Peking war es Geigers erster WM-Titel.

Chefcoach Frenzel feierte zwei Jahre nach seinem Karriereende erstmals Gold als Trainer. "Das Herz schlägt immer noch oben an. Es ist ganz schlimm, da zuzuschauen. Ich bin mega stolz auf meine Jungs. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs", sagte der 36-Jährige, der all seine vier Athleten noch aus der aktiven Zeit kennt.

Verbale Scharmützel der Top-Nationen

Für Norwegen endete nach WM-Gold 2019, 2021 und 2023 eine famose Serie. Der herausragende Jarl Magnus Riiber schaffte es im Dreikampf mit Japan und Finnland immerhin noch auf Rang drei und sicherte Bronze. Nach den verbalen Scharmützeln in den vergangenen Tagen fiel das große WM-Duell mit Deutschland nach Graabaks Disqualifikation aus.

Riiber hatte den Protest des Deutschen Skiverbandes (DSV) im Einzel als "widerlich" bezeichnet und dem Rivalen Unsportlichkeit vorgeworfen. Das deutsche Team gibt darauf nicht allzu viel, wie Schmid am Freitag wissen ließ.

"Was der sagt, interessiert mich überhaupt nicht. Das ist mir wurscht, was er sagt. Ich mache mein Zeug, wir machen unser Zeug. Was der da rumschreit, das interessiert mich nicht", sagte der Oberstdorfer in einem für ihn ungewöhnlich harschen Ton. Als Riiber am Nachmittag jubelnd zu Bronze fuhr, war das deutsche Weltmeister-Quartett längst im Ziel.

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