Der Winter hat uns vor rund vier Wochen mit einem kräftigen Einbruch kurz hoffen lassen – doch leider zeigt sich einmal mehr: Schnee in den Alpen ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr, insbesondere in tieferen und mittleren Lagen.
Für den Rodelsport bedeutet das: gute Bedingungen sind zunehmend das Ergebnis von Technik, Pflege und hohem Einsatz. Und dennoch ist die Herstellung einer Rodelbahn deutlich weniger aufwändig als die einer Skipiste.
Wieviel 1 Qubikmeter Kunstschnee kostet, hat René sehr witzig in seinem Ski YouTube Kanal aufgezeigt, das Video gibt es hier: https://www.youtube.com/shorts/hIpYXFr9M2w (Link öffnet weiteres Fenster mit YouTube)
Zu dem aktuellen Wandel des Naturbahnrodelns hin zum Aplin Rodeln möchte ich auf den wirklich toll geschriebenen Artikel der Jungen Welt hinweisen:
„Rennrodeln – und am Ende gewinnen die Ösis | Alles neu und trotzdem beim Alten im Alpin-Rodeln (einstmals bekannt als Naturbahnrodeln)“ beleuchtet den internationalen Rennrodelsport, seine Strukturen und Erfolgsmodelle – kritisch, pointiert und hervorragend geschrieben. https://www.jungewelt.de/artikel/514562.rennrodeln-und-am-ende-gewinnen-die-%C3%B6sis.html
Trotz der allgemeinen Schneearmut gibt es zum Glück auch gute Nachrichten für uns Rodlerinnen und Rodler: Einige Rodelbahnen präsentieren sich dank moderner Beschneiung aktuell in hervorragendem Zustand.
Besonders hervorzuheben sind wie fast jedes Jahr folgende Rodelbahnen, die sich bemühen auch bei wenig Schnee eine tolle Rodelbahn zu präsentieren:
Die wirklich tolle Rodelbahn in Sölden hat auch geöffnet. Den Status der Rodelbahn findet man auch hier unter "Attraktionen".
Die Rodelbahn in Fiss ist geöffnet. Den Status der Rodelbahn haben die Betreiber in der Liste unter "Attraktionen" versteckt - aber ist ja auch passend Rodeln als Attraktion einzuordnen :-)
Auch in Südtirol haben die ersten Rodelbahnen geöffnet. Die Rodelbahn Meran 2000 ist laut Website befahrbar (Status auch hier unter "Attraktionen").
Und auch laut Website hat die
Rodelbahn Reinswalder Wiesn im Sarntal geöffnet.
In Bayern melden zwei Rodelbahnen mit Lift eine geöffnete Rodelbahn:
Die Jennerbahn am Königsee hat letzte Saison den präparierten Skibetrieb eingestellt und baut einen alternativen Wintertourismus auf, wie Schneeschuhwandern, Familienwanderung und natürlich darf da auch eine Rodelbahn nicht fehlen.
Mit 1,4km ist die Rodelbahn, genannt Jennerhex, jetzt nicht besonders lange, dafür mit über 1500m Höhe die vermutlich höchste und schneesicherste Rodelbahn in Bayern.
Der Kolbensattel hat letzten diesen Winter einen ähnlichen Wandel wie die Jennerbahn gemacht, auch hier wird der Skibetrieb reduziert und zu Gunsten des Rodelsports ausgebaut, und auch die ist bereits in den Weihnachtsfereien geöffnet.
Diese Bahnen zeigen, dass Rodeln auch in herausfordernden Wintern möglich bleibt – wenn Aufwand, Know-how und Engagement stimmen.
Noch ein ganz besonderer Filmtipp für die Feiertage:
Am 25. Dezember um 10.25 Uhr wird der hervorragend gemachte Film „Rodelgeschichten – Von Lattlschlitten und Sportrodeln“ im 3sat ausgestrahlt. Wer ihn verpasst hat, hat dann vor allem ab jetzt wieder 2 Jahre die Möglichkeit ihn in der Mediathek nochmal anzuschauen.
Der Film verbindet Tradition, Geschichte und modernen Sport auf sehr stimmige Weise – sehenswert für alle, die das Rodeln nicht nur als Freizeitvergnügen, sondern als Kulturgut und Leidenschaft verstehen.
Am 11. Januar 2026, findet wieder das sensationelle Langstreckenrodeln am Wildkogel statt.
2023 habe ich bei dem damals verkürzten Rennen einen Video Zusammenschnitt auf YouTube veröffentlicht (Link zu YouTube).
Anmeldungen zum Rennen können über das Tourismusbüro Bramberg gemacht werden, leider habe ich bisher noch keine offizielle Ausschreibung gefunden. Weiter Infos zur Anmeldung gibt es hier.
In diesem Sinne …
Wir wünschen allen Rodlerinnen und Rodlern eine ruhige, erholsame Weihnachtszeit, viele schöne Stunden – ob auf dem Schlitten, im Schnee oder oder gemütlich daheim.
Und für den Jahreswechsel gilt: Rutscht gut ins neue Jahr – am besten kontrollierten auf scharfen Kufen und optimaler Spur. Denn Rodeln ist schließlich die schönste Art zu rutschen.