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Sommercamp 2019 – Ninja-Akademie in Johanngeorgenstadt

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Vom 27.7. bis zum 3.8. fand das jährliche Sommercamp statt. Insgesamt machten sich ganze 25 Judoka auf den Weg ins schöne Westerzgebirge.

Los ging es am Sonnabend morgens auf dem Sportplatz. Alles Gepäck wurde auf die Autos verteilt, die Eltern verabschiedet – und schon waren wir im Schullandheim von Johanngeorgenstadt angekommen. In diesem Jahr gab es eine ganze Reihe von Geburtstagskindern zu beglückwünschen. Das erste war Damian, der uns gleich zur Ankunft mit köstlichen Muffins versorgte.

Weiter ging es mit dem Erkunden des Geländes. Dafür mussten zwölf überall im Haus und Garten versteckte Stempel gefunden und auf ein eigenes Blatt gedruckt werden. Zudem gab es für jeden ein farbiges Stoffband zu finden, auf dem jeweils ein Name stand. Diese wurden bei der anschließenden Teameinteilung wichtig, denn auch in diesem Jahr gab es wie immer Teams, die sich in allen erdenklichen Spaßaktivitäten miteinander maßen, um möglichst viele Punkte zu sammeln.
Die Bänder, die sich als Stirnbänder entpuppten, wurden ihren Besitzern überreicht (dem Namen, der drinnen stand) und schon konnten sich die Gruppen finden:

Gruppe Gelb

Gruppe Blau

Gruppe Grün

Gruppe Rot

Außerdem erhielt jede Gruppe ein Glas, um die erspielten Punkte, in diesem Jahr Papiersterne,  sicher aufzubewahren. Die ersten wurden gleich vergeben, wenn es gelungen war, alle versteckten Stempel zu finden.

Nach dem Abendessen gab es eine kleine Japanisch-Lektion, bei der wir vier Schriftzeichen lernten:

Arashi (Japanisch für „Sturm“), Symbol der gelben Gruppe

Kuni (Japanisch für „Land“), Symbol der grünen Gruppe

火災 Kasei (Japanisch für „Feuer“), Symbol der roten Gruppe

Umi (Japanisch für „Meer“), Symbol der blauen Gruppe

Alles Hinweise auf das diesjährige Thema, über das sich schon viele den Kopf zerbrachen, das allerdings noch nicht verraten wurde.
Im Anschluss wurden noch ein paar Gruppenspiele gemacht und nach einer Gutenachtgeschichte, bei der wir etwas über die Geschichte von Johanngeorgenstadt lernten, war der erste Tag auch schon rum.

 

Der Sonntag begann mit dem Frühstück. Hier wurde mit Henry das nächste Geburtstagskind beglückwünscht. Gleich darauf besuchten uns zwei Ninja-Meister und verrieten uns endlich das Thema des Sommercamps: Ninja! Wir würden in der offiziellen Akademie eine Woche lang zu echten Kriegern ausgebildet werden!

Doch um unsere Ausbildung zu beginnen, mussten zuerst die sechs Aufnahmeprüfungen bestanden werden, die unsere Kraft, Schnelligkeit und Geschicklichkeit auf die Probe stellten.

  • Weitsichtigkeit (eine Frisbee mit möglichst wenigen Versuchen in einen entfernten Korb werfen)
  • Vertrauen (einen Parkour blind nur von einem Partner geführt überwinden)
  • Inneres Gleichgewicht (eine möglichst lange Zeit auf dem Kopf stehen)
  • Schnellkraft (aus dem Stand so weit wie möglich mit geschlossenen Beinen springen)
  • Balance (auf einem echten Ninjaschwert einen Gegenstand durch einen Hindernisparkour balancieren)
  • Präzision (mit kleinen Bällen viele Punkte auf der Zielscheibe abräumen)

Nachdem sich hierbei alle als würdige Ninjaschüler erwiesen hatten, stärkten wir uns beim Mittagessen. Für den Nachmittag wurden die Schwimmsachen zusammengepackt und wir liefen zum nahegelegenen Naturbad. Dort haben sich auf der Liegewiese oder im Becken, ausgestattet mit Wasserspielplatz und Sprungbrettern, alle ausgetobt und abgekühlt.
Nach dem Abendbrot wurden die persönlichen Ninja-Stirnbänder eingesammelt. Warum? Während unserer Ausbildung sollten wir die Ausbildungsgrade im Schnelldurchlauf absolvieren und bekamen deshalb am Ende jedes Tages eine neue Farbe aufs Stirnband gestickt, beginnend mit dem weißen und dem gelben Streifen für Sonnabend und Sonntag. Außerdem wurden Camp-Punkte verteilt und die Sommercamp-T-Shirts ausgeteilt. Danach gab es noch eine kleine Spielerunde und wir lernten wieder etwas über die Gegend, dann neigte sich auch der Sonntag seinem Ende.

 

Am Montag wurden gleich nach dem Frühstück traditionell Postkarten geschrieben, um die zuhause gebliebenen Familien und Freunde zu grüßen. Danach machten wir einen kleinen Ausflug ins Ortszentrum, wo wir gleich eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Johanngeorgenstadts besichtigten: den Schwibbogen. Da Johanngeorgenstadt „Stadt des Schwibbogens“ genannt wird, befindet sich dort auch der weltgrößte freistehende Schwibbogen mit einer Breite von 25 Metern, wie wir gelernt hatten. In der Nähe gab es zum Zeitvertreib noch einen Spielplatz und einen Supermarkt, um die Süßigkeitenvorräte aufzustocken.

Nach dem Mittagessen wurde es noch einmal kreativ, denn unsere Stirnbänder waren trotz der Bestickung noch ziemlich leer. Deshalb bekam jeder eine Japanische Schrifttabelle und konnte das Band mit Farbe und Pinsel mit dem eigenen Namen und dem Gruppennamen auf Japanisch noch einmal verschönern. Auch bekam jeder eine Namenskarte mit Namen, Gruppennamen, Nummer und anderen Informationen. Natürlich alles auf Japanisch! Das war aber noch nicht alles, denn zusätzlich zu den eigenen Bändern gestaltete jedes Team noch eine coole Gruppenflagge, die auch später noch zur Verwendung kommen sollte.

Der Rest des Tages war mit Abendbrot, Spielerunde und Gutenachtgeschichte schnell rum, denn wir brauchten unseren Schlaf für den nächsten Tag.

 

Dienstag war der Tag der großen Rallye. Wir standen etwas früher als sonst auf und hatten beim Frühstück noch genug Zeit, dem Geburtstagskind Hanna zu gratulieren. Dann ging es mit gepackten Rucksäcken auch schon los.

  • Schnell wurde die erste Station erreicht, bei der Gruppe ein Fotobuch mit über 30 Motiven erhielt. Diese Motive waren auf der ganzen Strecke verteilt und jedes Bild musste von der Gruppe aus derselben Perspektive nachgestellt werden. Als Beweis natürlich mit einem Ninja der Gruppe drauf.
  • Bei der zweiten Station kamen Blasrohre zum Einsatz, mit deren Hilfe kleine Papierkügelchen möglichst weit geschossen werden mussten. Von geübten Ninjas wurden hier Ergebnisse über 15m erzielt!
  • Die nächste Station zeigte, wer abends aufgepasst hatte, denn ein Quiz über das Erzgebirge fragte ab, was wir über die Gegend gelernt hatten. Die volle Punktzahl konnte allerdings niemand erreichen.
  • Nach dem Quiz kraxelten wir auf den Teufelsstein, einen steilen Felsen, wo wir uns die erste größere Pause verdient hatten.
  • Dann war Kreativität gefragt: aus Begriffen rund ums Judo (Techniken, Kampfkommandos etc.) sollten echte Personennamen erfunden werden. Lustige Ergebnisse: Hans Okumake, Uschi-Martha und Mesut Emiwaza.
  • Danach blieb es judonah, denn bei der nächsten Station „Tandoku-renshu“ mussten Techniken ohne Partner als Schattenübungen vollführt und vom Rest der Gruppe erkannt werden.
  • Weiter ging es mit Geschicklichkeit, denn es wurde getestet, wie gut wir mit Essstäbchen umgehen konnten. Dafür sollten Gummibärchen von einem Becher in den anderen sortiert werden. Hier lag der Rekord bei unglaublichen 25 Stück in 45 Sekunden
  • Als wir die nächste Station erreicht hatten, wurden die Blasrohre wieder rausgeholt, aber diesmal wurde nicht weit, sondern präzise geschossen. Ziel war, in einiger Entfernung stehende Becher zu treffen, um die darin befindlichen Süßigkeiten zu befreien.
  • Die darauffolgende Etappe, der Aufstieg auf den Gipfel des Auersbergs (1018m), war besonders lang, und bei einigen schwand bereits die Motivation. Umso schöner waren die Aussicht und die ausgedehnte Mittagspause, die wir uns oben genehmigten.
  • Beim Abstieg fanden wir eine Tafel mit einem Wanderergedicht. Dieses musste auf der restlichen Strecke als Gruppe gemeinsam auswendig gelernt werden. Sehr praktisch, denn so wurde uns beim Laufen garantiert nicht langweilig.
  • An der Station „Gleichgewicht“ mussten so lange wie möglich auf einem Brett, das über einer Betonrolle lag, gestanden werden. Das war sehr schwierig, und kaum einer erreichte 10 Sekunden oder mehr.
  • Die bereits zwölfte Station ließ bei einem Judoquiz vor allem mit schwierigen Fragen über spezielle Wettkampfregeln oder die Geschichte von Japan und der Sportart Judo wieder die Köpfe rauchen.
  • Langsam näherten wir uns endlich wieder der Unterkunft, aber noch war die Station „Blind laufen“, wo eine bestimmte Entfernung möglichst genau mit verbundenen Augen zurückgelegt werden musste, zu absolvieren. („Rekord“: 18 Meter übers Ziel hinaus)

Die vorletzte Etappe zum Bad sparten wir uns, denn es war schon viel zu spät, und kamen letztendlich gegen 19 Uhr nach 10 Stunden und über 22km Weg vollkommen fertig wieder in unserem Quartier an. Spiele gab es am Abend keine mehr, denn bereits nach dem Abendbrot fielen alle geschafft in ihre Betten.

 

Den Mittwoch starteten wir kreativ mit der Herstellung von echten Ninja-Wurfsternen, die wir aus Papier mit Anleitung falteten. Die Sterne waren, obwohl aus Papier, ziemlich solide und flogen auch gut. Deshalb kamen sie auch sogleich beim Zielwerfen zum Einsatz. Dabei mussten mit jedem Wurf so viele der vier nebeneinanderstehenden Flaschen wie möglich abgeräumt werden. Obwohl die Wurfsterne klein waren, wurden hier auch „Strikes“ erzielt (alle vier Flaschen mit einem Wurf abgeräumt).

Nach dem Mittagessen wurde es sportlich. In Zweierteams fand ein großes Kubbturnier (auch Wikingerschach) statt. Zudem gab es einen Wettbewerb im Weitwurf, bei dem allerdings nicht nur weit geworfen, sondern der Wurf auch vom Teampartner gefangen werden musste. Danach ging es im Frisbeegolf ums Durchqueren eines engen, vorgegebenen Parcours.

Nach dem Abendbrot brachen wir in den Wald auf, um Feuerholz zu sammeln, denn an diesem Abend zündeten wir ein gemütliches Lagerfeuer an. Natürlich wurde das beliebte Spiel Rippeltippel gespielt („Rippeltippel x ruft Rippeltippel y“, bei Fehlern gibt‘s sofort ein Tippel als Markierung) und danach der Tag gemütlich ausklingen gelassen.

Der Donnerstag hielt vormittags einen Ausflug ins 15km entfernte Eibenstock bereit (aber nicht zu Fuß, davon hatten wir vorerst noch genug, sondern mit dem Auto). Dort besuchten wir „Wurzelrudis Erlebniswelt“, einen kleinen Freizeitpark. Zuerst fuhren wir alle mehr rasant mit der Sommerrodelbahn. Nach einer kleinen Pause entdeckten wir noch den Murmel-Abenteuerpark mit großen Holzmurmeln, langen Murmelbahnstrecken, Weichen, Aufzügen und Teilen zum Selbstbauen.

Der Rückweg nach Johanngeorgenstadt führte uns erneut ins Naturfreibad, wo wir uns den Nachmittag über im kühlen Nass austobten. Auf der Liegewiese wurde sich an Martins mitgebrachten Zirkusgeräten (Jonglierbälle und -keulen, Diabolo etc.) mehr oder minder erfolgreich ausprobiert.
Als wir zurückkehrten, gab es noch Abendbrot, die Auswertung des Sports vom Mittwoch und eine neue Bestickung auf unser Stirnband. Wir hatten bereits den braunen Ausbildungsgrad erreicht! Danach spielten wir noch ein Spiel, bei dem die Namenskärtchen zum Einsatz kamen. Darauf stand bei jedem eine Wurfgruppe mit einer Technik dieser Gruppe. Wir sortierten uns nach den Wurfgruppen und zeigten reihum die eigenen Techniken als Tandoku-renshu vor

 

Am Freitag wurde es noch einmal sportlich. Vormittags spielten alle Teams gegeneinander Fußball und eine Mischung aus Volleyball (für die Älteren) und Ball über die Leine (für die Jüngeren). Dabei ging es teils sehr spannend und knapp zu.
Der Nachmittag drehte sich um Geländespiele. Da wir die Gruppenflaggen ja nicht umsonst gestaltet hatten, spielten wir zuerst „Capture the Flag“. Dabei haben beide Teams eine Basis, wo die Flagge versteckt wird, und versucht, die gegnerische Flagge zu erobern. Treffen sich zwei Spieler, wird sich im Schnick-schnack-schnuck gemessen und der Verlierer fliegt raus.
Bis zum Abendbrot, das diesmal aus Grillen bestand, spielten wir noch mehr Geländespiele (Spion schlägt König, wird aber von Bauer besiegt).

 

Am Abend wurde abermals ein Feuer angezündet und einige Ninjas durften sich gegenseitig blind mit Salzbrezeln füttern. Wir saßen noch eine ganze Weile am Feuer und ließen auch den letzten Abend gemütlich ausklingen.

 

Mit dem Sonnabend war leider schon wieder der Abreisetag gekommen. Nach dem Frühstück hieß es aufräumen, packen und das Haus wieder auf Vordermann bringen.
Doch bevor die Eltern kamen, traf man sich noch im Seminarraum zur großen Auswertung. Die wichtigste Nachricht zuerst: alle Ninjaschüler hatten erfolgreich ihre Ausbildung absolviert und dürfen den letzten und schwarzen Grad auf ihrem Stirnband tragen.

Dann wurden die Sonderauszeichnungen an Ninjas, die sich während ihrer Ausbildung in bestimmten Bereichen besonders hervorgetan hatten, vergeben. Und so wurden ausgezeichnet:

  • Clemens als Rippeltippelkönig
  • Moritz als der Ninja des Buches
  • Arthur als Ninja des Chaos und des Kredits
  • Damian als Buffetsprinter
  • Martin als bombastischer Fotograf
Außerdem ging noch eine Sonderauszeichnung an den Koch des Schullandheims, der uns die ganze Woche lang so liebevoll und reichhaltig versorgt hatte. So eine tolle Versorgung findet man wirklich selten!

 

Natürlich fehlte noch die Gruppenauswertung, die besonders spannend wurde:

Den vierten Platz belegte Gruppe Arashi mit 50 Punkten.
Auf dem dritten Platz landete mit 61 Punkten Gruppe Kasei.
Mit 69 Punkten kam Gruppe Umi auf Platz zwei.
Und denkbar knapp ging mit 70 Punkten der erste Platz an Gruppe Kuni.

Damit war das Sommercamp für dieses Jahr leider schon wieder zu Ende und alle traten die Heimreise an.

Es hat auch dieses Jahr wieder großen Spaß gemacht und die Woche war viel zu schnell vorbei. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal!

Text: Tilman

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