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Eishockey-WM: Draisaitl macht Eishockey-Team besser

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		Eishockey-WM:  Draisaitl macht Eishockey-Team besser

Von Rainer Kundel

Köln. Bei der Eishockey-WM ist dem deutschen Team der Wechsel von der Außenseiter-Rolle zum leichten Favoriten nur schwer gelungen. Mit drei Punkten aus den Spielen gegen die USA, Schweden und Russland lag man mehr als im Soll, nach den Punktverlusten aus den Verlängerungen gegen die Slowakei (3:2) und Dänemark (2:3) sowie dem 4:1 (2:1, 2:0, 0:0)-Sieg gegen die limitierte Auswahl Italiens liegt die DEB-Auswahl allerdings noch im Plan. Mit einem Sieg nach regulärer Spielzeit gegen Lettland am Dienstag (20.15 Uhr/Sport1) kann das Team von Bundestrainer Marco Sturm aus eigener Kraft den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen. Dort wäre am Donnerstag in Köln höchstwahrscheinlich Kanada der Gegner.

Neben dem Sieg, der nach anfänglichen Problemen mit dem Wechsel- und Torwartfehler beim 1:1 nie in Gefahr geraten war, war der erste Einsatz von NHL-Jungstar Leon Draisaitl das überbordende Thema in der wiederum ausverkauften Kölner Arena. "Leon ist um 11 Uhr in Frankfurt gelandet, hat sich zwei, drei Stunden aufs Ohr gelegt und war um 16 Uhr in der Kabine", berichtete Marco Sturm, "dann hat er wie immer seine Schläger präpariert". Vier Stunden später, die Uhr zeigte eine Spielzeit von 3:34 Minuten an, hieß es: Draisaitl kam, sah und legte vor: Mit einem maßgeschneiderte Pass auf Christian Ehrhoff erfüllte der 21-Jährige die Erwartungen aller. "Bei Leon merkt man einfach die Spielfreude", lobte Mannheims Marcus Kink, der stellvertretende Kapitän der Nationalmannschaft. Draisaitl begann mit Macek und Plachta in der ersten Sturmreihe, der Trainer wechselte später auch mal durch. "Als ich Leon mit Yannic Seidenberg und Kink gebracht habe, haben mich beide erst mal angeschaut", erzählte Sturm von einem Erlebnis auf der Wechselbank. Dort nahm auch der gleichfalls erst am Samstag eingetroffene Torhüter Philipp Grubauer (Washington Capitals) Platz. "Leon zuzusehen, ist auch von der Bank aus ein Schmankerl", zeigte sich der Rosenheimer beeindruckt. Grubauer wird nach zwei Einheiten mit Torwarttrainer Patrick Dallaire gegen Lettland im Tor stehen. "Er hat zwar zuletzt wenig gespielt, hält aber immer zuverlässig, wenn er eingesetzt wird", ist sich Sturm sicher. Draisaitl selbst sprach von "einem gelungenen Kaltstart für mich, wir müssen uns aber gegen Lettland alle steigern". Überhaupt kein Problem der Integration sieht Sturm: "Leon hat 2016 für uns die WM und die Olympia-Qualifikation gespielt, er kennt unser System bestens".

Der angekündigte Einsatz von Grubauer bedeutet auch, dass Thomas Greiss aus dem Turnier ist. "Seine Verletzung ist nicht besser geworden", sprach der Bundestrainer weiter in Rätseln und konnte die Vermutung nicht widerlegen, dass innere Kreise im DEB schon Mitte letzter Woche von den vom Deutschlandfunk aufgedeckten und am Freitag veröffentlichten Internet-Aktivitäten des Torhüters Kenntnis hatten. Nur so kann sich der Sinneswandel Sturms erklären. Sechs Stunden nach der Aussage "Wir haben drei gute Torhüter" bestellte der Bundestrainer Grubauer telefonisch doch nach Köln. Auch muss die Frage aufgeworfen werden: Wenn Greiss derart verletzt ist, dass er nicht spielfähig ist, weshalb sitzt er dann im richtungsweisenden Spiel gegen Dänemark als Ersatzgoalie auf der Bank?

Fernab dieser Aufgeregtheiten zog DEB-Präsident Franz Reindl, zugleich Chef des WM-Organisations-Komitees, nach der ersten Woche ein Zwischenfazit. "Wir hatten einen Super-Samstag mit 57.000 Zuschauern in Köln, allein Lettland gegen die USA mit 18.000 Besuchern, das ist für ein 12.15 Uhr-Spiel WM-Rekord". Reindl sieht die Plangröße von 600.000 Zuschauern, davon zwei Drittel in Köln, der Rest in Paris, bis zum kommenden Final-Sonntag hochgerechnet als erreichbar an.

Deutschland - Italien 4:1 (2:1, 2:0, 0:0); Deutschland: Aus den Birken - D.Seidenberg, Müller; Reul, Ehrhoff; Hördler, Abeltshauser; Krueger - Macek, Draisaitl, Plachta; Schütz, Hager, Wolf: Reimer, Tiffels, Ehliz; Y. Seidenberg, Kahun, Kink; Fauser. Tore: 1:0 Ehrhoff (4.), 1:1 Marchetti (5.), 2:1 Plachta (19.), 3:1 Y.Seidenberg (23.), 4:1 Kahun (26.); Schiedsrichter: Reneau (USA), Wehrli (Schweiz); Strafminuten: 8 / 2; Zuschauer: 18.712.( ausverkauft).

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