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Neubeginn mit Biss

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Überzeugender hätte der Beginn einer erhofften Kehrtwende nach der vergangenen Niederlagenserie nicht ausfallen können – und einprägender hätten die Wölfe ihren Willen zu einem Neustart nicht versinnbildlichen können als mit dem Kampfgeist, den sie an diesem Freitagabend gegen den Drittplatzierten der DEL 2 aufs Eis legten.

In vielerlei Hinsicht stimmte dabei schon das erste Drittel einen neuen Ton auf dem Eis der Echte-Helden-Arena an, da es nun endlich auch einmal der EHC war, der einige Aufbaufehler seines Gegners forcierte und in einen Wechselfehler der Gäste hinein einen zielstrebigen Konter setzte. Diese Kombinationen der heute von Seiten des neuen Trainerduos Martin Sekera und Simon Danner neu zusammengestellten Sturmreihen (einzig Elo und Linsenmaier stürmten weiterhin Seite an Seite) vermochten es in diesen ersten 20 Minuten jedoch noch nicht, das lang ersehnte erste Tor für Blau-Weiß-Rot seit 19 Tagen zu erzielen.

Diesem, nun zu Beginn des zweiten Drittels, wohlverdienten Treffer des EHC war jedoch das 0:1 der Landshuter vorausgegangen, die es direkt an den Anschluss eines Powerplays für die Wölfe vermochten, durch ein nahezu perfekt getaktetes Umschaltspiel in Führung zu gehen (23.). Gerade einmal eine Minute später verstand es dann aber Lukas Mühlbauer im Mitteldrittel Chris Billich anzuspielen, der mit seinem 1:1 nun das erste Tor seit fast genau 150 Minuten Eishockey für den EHC erzielte (24.).

Neben diesem dringend notwendigen zählbaren Erfolg drehte der EHC sogleich auch noch ein weiteres Narrativ, das ihn in den Partien vor der Länderspielpause verfolgt hatte – das zweite Drittel sollte ihm heute nämlich nicht zum Verhängnis werden und ihn mit einem deutlichen Rückstand in die zweite Pause gehen lassen. Im Gegenteil: Eine doppelte Einschussmöglichkeit der Wölfe zwei Minuten vor Ende des Mittelabschnitts bedurfte des Videobeweises, um Blau-Weiß-Rot nicht gar mit einer Führung ein zweites Mal in die Kabine gehen zu lassen.

Und auch mit einem vermeintlichen Nackenschlag zu Beginn des Schlussabschnitts konnte das Rudel heute nicht niedergerungen werden. In der 43. Minute bekam nämlich Ex-Wolf Tor Immo, der durch Samuel Schindler am Torraum zwar nahezu vollständig neutralisiert wurde, die Scheibe doch so auf seinen Schläger, dass er sie zum 1:2 an Patrik Cerveny vorbeilenken konnte. Doch wieder fand der EHC binnen kurzer Zeit zu einer Antwort, indem Angriffe von Ilestedt und Elo dafür sorgten, dass diese zweite Landshuter Führung final nur zweieinhalb Minuten lang andauern würde – Garant für das 2:2 des EHC war dann letztlich ein weiterer Aufbaufehler der Gäste, den Elo eiskalt auszunutzen wusste (47.).

Vier Minuten vor Ende gesellte sich dann ein Freiburger Lattentreffer in die Reihe einer Handvoll Schüsse auf beiden Seiten, die sich in diesem Spiel durch ihre Berührung mit dem Torgehäuse auch akustisch bemerkbar machten. Der finale Showdown der regulären Spielzeit bot sich dann, als sich der EHC ab der 57. Minute ein drittes und letztes Mal dem besten Powerplay der Liga (Erfolgsquote vor dem Spiel: 35,3%) gegenüber sah, dieses aber erneut entschärfen konnte.

Die fünfminütige Verlängerung bot insbesondere zur Mitte hin eine dramatische Sequenz, die beide Teams am Zusatzpunkt kratzen sah – Ilested mit jeweils einem seiner heute regulären Reihenkollegen, Mühlbauer bzw. Schwamberger, und dann Landshuts Erste-Reihe-Center Jesse Koskenkorva auf der anderen Seite scheiterten aber jeweils an Jonas Langmann bzw. Patrik Cerveny, den beiden exzellent aufgelegten Rückhalten der beiden Teams.

Nach Treffern von Immo und Linsenmaier im Penalytschießen war es dann Yannick Wenzel vorbehalten, diesen aufregenden Eishockeyabend zwischen zwei fulminant auflaufenden Teams mit dem entscheidenden Tor zu beenden.

Dass die Wölfe heute „viel Energie, viel Dampf“ aufs Eis legten, wurde ihnen auch von NHL-Veteran und EVL-Trainer Uwe Krupp nach dem Spiel attestiert. Es war jedenfalls eine gelungene Rückkehr eines zuvor angeschlagenen EHC-Teams, bei dem dessen neuer Trainer Martin Sekera neben allem sportlichen Biss auch eine „gute Stimmung auf der Bank“ erkannte. Alles in allem war es also ein gelungener Eishockeyabend, an dem der Vertrauensvorschuss belohnt wurde, den die 2679 Zuschauerinnen und Zuschauer einem Team gaben, das einen Neustart einleiten wollte. Dieser fand somit vor der bisher größten Kulisse in der Echte-Helden-Arena in dieser Saison statt und lässt auf viele weitere spannende Eishockeyabende hoffen.

Tore:
0:1 (22:23) Schwarz (Bergmann, Langmann)
1:1 (23:24) Billich (Mühlbauer)
1:2 (42:14) Immo (Serikow, Stieler)
2:2 (46:45) Elo (Linsenmaier, Ilestedt)
2:3 (65:00) Wenzel – GWS

Schüsse: Freiburg 31 (9/11/8/3/0), Landshut 38 (12/9/13/3/1)
Strafminuten: Freiburg 6, Landshut 4
Überzahleffizienz: Freiburg 0-2, Landshut 0-3
Schiedsrichter: Kalnik, Wölzmüller / Hintermeier, Jung
Zuschauer: 2679

Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo-Linsenmaier-Kretschmann / Trinkberger-Ventelä
Ilestedt-Schwamberger-Mühlbauer / Kühnhauser-De Los Rios
Ewanyk-O’Donnell-Billich / Schindler-Heider
Bechtold-Airich-Majher

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