Graz kommt in den “Adlerhorst”!
Nach zuletzt zwei Siegen in Folgen und einer fünftägigen Verschnaufpause treffen die Blau-Weißen am morgigen Freitag (Stadthalle Villach, Beginn: 19:15 Uhr, live im Radio Kärnten EIshockey-Magazin und auf sporteurope.tv) auf die Moser Medical Graz99ers. Aus dem “Pack-Derby” wollen die “Adler” drei Punkte mitnehmen, um sich in der Tabelle weiterhin an zweiter Stelle zu behaupten.
Die Ausgangssituation:
Der EC iDM Wärmepumpen VSV präsentiert sich nach zehn absolvierten Runden in ausgezeichneter Form und rangiert aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Blau-Weißen haben bisher 19 Punkte gesammelt, die sich aus sechs Siegen, drei Niederlagen und einer Overtime-Niederlage zusammensetzen. Mit 37 erzielten Treffern und 30 Gegentoren weist die Mannschaft von Head Coach Tray Tuomie ein positives Torverhältnis von +7 auf. Besonders beeindruckend: Der VSV gewann fünf seiner letzten sechs Spiele und musste sich lediglich gegen Fehervar AV19 mit 2:4 geschlagen geben. Der kommende Gegner, die Moser Medical Graz99ers, liegt derzeit auf Rang fünf der Tabelle. Die Steirer haben bislang neun Spiele absolviert und dabei 17 Punkte geholt – nach vier Siegen, einer Niederlage, einem Sieg nach Verlängerung sowie drei Overtime-Niederlagen. Mit 32 erzielten Toren und nur 23 Gegentreffern verfügen die 99ers über ein starkes Torverhältnis von +9, zeigen sich jedoch zuletzt etwas unbeständig: Aus den letzten fünf Spielen gingen lediglich zwei Siege hervor, nämlich gegen die Vienna Capitals und die Pioneers Vorarlberg. Das direkte Duell spricht knapp für den VSV: Von den letzten zehn Aufeinandertreffen entschieden die Villacher sieben für sich, während Graz drei Siege verbuchte. Besonders interessant: Der VSV gewann auch die letzten drei Duelle, alle jedoch nur mit einem Tor Unterschied. Betrachtet man die letzten fünf Begegnungen, gingen drei Spiele an Villach und zwei an Graz.
Der Gegner:
Die Graz 99ers treten in der aktuellen Saison mit einem nahezu vollständig erneuerten Kader an. Seit dem Einstieg von Mäzen Jerich in der vergangenen Saison konnten die Steirer namhafte Spieler verpflichten und ihr Team deutlich aufwerten. Trotz der vielen Veränderungen gibt es einige Konstanten im Kader, wie etwa: Kevin Roy, Marcus Vela, Lukas Haudum, Paul Hubert und der deutsche Verteidiger-Hüne Holzer bilden das Rückgrat der Mannschaft. Hinzu stießen mehrere Akteure mit beeindruckender Vita: Ein wichtiger Neuzugang im Sturm ist Chris Collins. Der Kanadier spielte vier Jahre für die „Adler“ und erzielte in dieser Zeit exakt 70 Treffer. Ebenfalls neu ist Maxim Lagacé, der aus der schwedischen SHL zu den 99ers wechselte. Der Torhüter stand in den vergangenen zwei Jahren bei Färjestad zwischen den Pfosten und kann auf 20 NHL-Einsätze für Tampa Bay, Vegas und Pittsburgh zurückblicken. In der Defensive sorgt Nick Bailen für zusätzliche Qualität. Der 35-Jährige spielte unter anderem in Finnland, der DEL und der KHL und kam bereits in der vergangenen Saison teilweise für die Steirer zum Einsatz. Hinter der Bande stehen weiterhin Harry Lange, der als Spieler eine KAC-Vergangenheit hat, sowie Nate DiCasmirro, der 2009/10 selbst für den VSV auflief. Bei den Graz99ers stehen gleich mehrere Spieler mit Villacher Vergangenheit im Kade: Nicolas Wieser, der in Villach geboren wurde und den Großteil seiner Jugendausbildung bei den Adlern absolvierte, Nico Brunner, der ebenfalls aus der Villacher Nachwuchsschmiede stammt und rund zehn Jahre das Trikot des VSV trug, sowie der bereits zuvor erwähnte Stürmer Chris Collins, der vier Saisonen lang für die Blau-Weißen auflief.
Opponents and Stats to Watch:
Bei den Graz 99ers sticht aktuell Nicholas Bailen als Topscorer hervor. Der Verteidiger sammelte in neun Spielen elf Punkte (2 Tore, 9 Assists), weist eine Plus-Minus-Bilanz von +6 auf und gab bereits 33 Torschüsse ab. Knapp dahinter folgt Chris Collins, der mit fünf Treffern und vier Vorlagen ebenfalls auf neun Punkte kommt und ebenfalls eine +6-Bilanz hält. Bester österreichischer Akteur ist derzeit Lukas Haudum, der mit zwei Toren und fünf Assists auf sieben Scorerpunkte kommt. Besonders auffällig präsentieren sich die Steirer in den Special Teams: Im Powerplay verwerteten sie sechs von 22 Überzahlsituationen, was einer starken Quote von 27,27 % entspricht. In Unterzahl agieren die 99ers sogar ligaweit nahezu fehlerfrei, denn nur ein Gegentor in 19 Situationen ergibt eine beeindruckende Penalty-Kill-Quote von 94,74 %. In den Faceoffs zeigen sie solide Werte mit 274 gewonnenen von 533 Anspielen, rangieren bei einer Erfolgsquote von 51,41%. Im Tor vertraut Head Coach Harry Lange auf Maxime Lagace als klare Nummer eins. Der Kanadier absolvierte bislang fünf Spiele, weist dabei einen Gegentorschnitt von 2,19 sowie eine Fangquote von 90,6 % auf und liegt damit leicht über den erwarteten Werten. Backup Nicholas Wieser kam bisher viermal zum Einsatz und hält bei einer Fangquote von 88,54 % sowie einem Gegentorschnitt von 2,68. Analytisch betrachtet zeigen die 99ers eine starke Kontrolle über das Spielgeschehen: Im Durchschnitt verbringen sie über 30:20 Minuten pro Partie in der gegnerischen Zone, während sie sich nur etwa 22:13 Minuten in der eigenen Zone aufhalten. Mit einer Passquote von 89,2 % zählen sie zu den Top-4-Teams der Liga in dieser Kategorie. Allerdings kämpft die Mannschaft derzeit mit einer leichten Effizienzschwäche: Obwohl sie im Schnitt 3,88 erwartete Tore pro Spiel generieren, liegt der tatsächliche Torschnitt bei 3,55.
Blau-Weiße Stats & Facts:
In der letzten Partie überzeugte René Swete mit einer herausragenden Leistung und führte die Adler zu einem wichtigen Auswärtssieg in Bozen. Der Torhüter absolvierte bislang zwei Spiele, kassierte nur fünf Gegentreffer und liegt damit bei einem Gegentorschnitt von 2,5. Von 71 Schüssen parierte er 66, was einer Fangquote von 92,96 % entspricht. Besonders beeindruckend: 86,3 % der Schüsse aus dem Slot hielt er, 85,4 % der Grade-A-Chancen entschärfte er und gewann 100 % seiner Spiele. Statistisch übertraf er die Erwartungen um 2,22 parierte Tore. In der blau-weißen Defensive stechen mehrere Spieler hervor: Alex Wall führt die internen Verteidigerwerte mit 2 Treffern, 6 Assists und einer Plus-Minus-Bilanz von +8 an. Ebenfalls stark ist Philipp Lindner, der in vier Spielen 2 Tore erzielte, mit +9 die ligaweit beste Plus-Minus-Bilanz eines Verteidigers aufweist und zudem bereits 30 Hits sowie 24 geblockte Schüsse verbuchte. Auch Dylan MacPherson überzeugt mit 7 Assists, 7 Punkten und +9 sowie der physischen Komponente. Verteidiger Steve Strong rundet die physische Präsenz ab: 26 Hits und 14 Blocks stehen für ihn zu Buche. Zu erwähnen ist hier wohl, dass die von der Liga erfassten Daten teils eine große Diskrepanz zu den intern verwendeten Daten aufweisen. Offensiv dominieren bei den Blau-Weißen derzeit Nikita Scherbak und Guus van Nes, beide mit 5 Treffern, gefolgt von Kevin Hancock mit 4 Toren. Kapitän Alexander Auchenwald führt die Vorlagenwertung an, sammelte 8 Assists, erzielte 2 Tore und kommt auf insgesamt 10 Punkte bei +6 Plus-Minus. Spielerisch können die Adler mittlerweile auch mit den Top-Teams mithalten: Mit 3,58 erwarteten Toren pro Spiel liegt Villach leicht über dem Mittelwert, während die Defensive im Schnitt 3,42 erwartete Gegentore zulässt. Im Schnitt verbringen die Blau-Weißen 25,49 Minuten in der Offensivzone und etwa 26,44 Minuten in der Defensivzone, was eine ausgeglichene Zonenkontrolle zeigt. Die Passquote hat sich zuletzt auf 87,1 % verbessert, und in den Faceoffs behaupten sich die Adler mit 51,55 % gewonnenen Bullys weiterhin solide. Die Special Teams zeigten zuletzt weiterhin Licht und Schatten: Im Powerplay traf Villach zuletzt dreimal in Bozen und verwertet nun insgesamt 7 von 36 Überzahlsituationen (19,44 %). In Unterzahl musste man gegen Bozen zwei Gegentreffer hinnehmen, sodass der Wert aktuell bei 60 % liegt, die Tendenz zeigt aber stark nach oben.
Freitag, 17. Oktober 2025 | 19:15 Uhr
EC iDM Wärmepumpen VSV – Moser Medical Graz99ers
Stadthalle Villach (Villach, Österreich)