Heimsieg und Viertelfinale!
Am Ende des ersten Abschnitts sprach die Schussstatistik eine deutliche Sprache. 22 zu 7 Torschüsse standen zu Gunsten der Gäste aus Weißwasser zu Buche. Und die Statistik zählt bekanntermaßen nur Schüsse, die das Tor trafen. Vermutlich ein Dutzend weitere Abschlussversuche verfehlten das Ziel oder wurden geblockt. Die Wölfe sahen sich also einem wahren Sturmlauf der Füchse ausgesetzt und so war Patrik Cerveny zweifelsohne der beste Freiburger in den ersten zwanzig Minuten und konnte glücklicherweise nur ein Mal bezwungen werden.
Dabei begann die Partie aus Freiburger Sicht optimal. Bereits nach gut zwei Minunten konnten die Wölfe erstmals in Überzahl agieren. Gingen sie zwei Tage zuvor in Spiel eins in Überzahl noch leer aus, so verschwendeten sie keine Zeit, dies zu korrigeren. Bully, Abschluss Ventelä, O’Donnell fälscht ab, setzt nach, Elo verwertet den Rebound zum 1-0 nach nur 6 Sekunden (3.).
In der Folge lag, wie eingangs bereits erwähnt, das Chancenplus eindeutig auf Seiten der Lausitzer Füchse. Der EHC schaffte es über weite Strecken nicht, die geordnete Angriffsauslösung seines Kontrahenten zu unterbinden und sah sich im eigenen Drittel einem hartnäckigen Forecheck ausgesetzt. Selten gelang ein strukturierter Aufbau, denn auch läuferisch und im Körperspiel waren die Gäste das überlegene Team. So war deren Ausgleich rund drei Minuten vor Drittelende hoch verdient. Patrik Cerveny konnte einen ersten Schuss abwehren, vermochte dann aber nicht, in Kooperation mit Petr Heider, den Rebound zu unterbinden. Henriksson schob zum 1-1 ein.
Noch einen weiteren Wermutstropfen mussten die Wölfe im ersten Drittel verdauen: Maximilian Leitner, dessen Vertragsverlängerung für die kommende Spielzeit am Nachmittag bekannt gegeben wurde, musste verletzt vom Eis und kehrte nicht mehr zurück. Für ihn agierte fortan Marvin Neher in der Verteidigung.
Wie zu Beginn des Spiel gelang dem EHC auch im zweiten Drittel ein frühes Tor. Fabian Ilestedt, laut Captain Shawn O‘Donnell im Drittelpauseninterview ein „außergewöhnlicher Spieler“, fand selbigen mit einem nicht minder außergewöhnlichen Rückhand-No-Look-Pass freistehend vor Morrone. Direktabnahme, 2-1 (22.).
Es sollte das einzige Tor des Drittels bleiben. Mit ein Grund hierfür war, daß der EHC, anders als im ersten Drittel, zu einem taktischen Mittel griff, mit dem er bereits in Spiel eins Erfolg hatte: lange sogenannte „Stretch-Pässe“ aus dem eigenen Drittel zu einem hoch stehenden Stürmer. Die Lausitzer Füchse agierten bislang sehr kompakt mit geringen Abständen zwischen den einzelnen Spielern in allen drei Zonen was das Spielgeschehen sehr eng und damit für die Wölfe kompliziert machte. Dank des hoch stehenden Stürmers und der langen Pässe konnte man nun diese kompakte Formation der Füchse auseinander ziehen und kam deutlich besser ins Spiel.
So entwickelte sich ein ausgeglicheneres Spiel als in Periode 1 mit Chancen auf beiden Seiten, auch wenn die Schussstatistik des zweiten Abschnitts 22 zu 2 Torschüsse zugunsten der Wölfe ausspuckte. Die größte Chance zum 3-1 bot sich dem EHC in der 26. Spielminute. Fabian Ilestadt traf im Powerplay aber nur den Pfosten, Eero Elo setzte den daraus entstandenen Rebound freistehend am Tor vorbei.
20 Sekunden vor Drittelende zog Weißwasser eine weitere Strafe, was den Wölfen zu Beginn auf frischem Eis 100 Sekunden Powerplay bescherte. In diesem Powerplay avancierte Fabian Ilestedt endgültig zum Pechvogel. Nach seinem Pfostentreffer im Mittelabschnitt traf er den auf der Torlinie stehenden Alexander Dosch. Unmittelbar zuvor scheiterte Shawn O’Donnell aus Nahdistanz an Anthony Morrone, welcher bei Ilestedts Torschuss bereits geschlagen war. Somit blieb es zunächst beim 2-1.
Spielerisch glich das dritte Drittel wieder eher dem ersten Drittel. Heißt, der EHC konnte seinen „Game Plan“ nicht mehr so durchbringen wie in den zweiten 20 Minuten was zwangsläufig wieder zu zahlreichen Druckphasen der Gäste führte. Schließlich, nach zahlreichen Chancen, gelang den Gäste aus Ostsachsen durch Knobloch der Ausgleich. Zwei weitere Großchancen durch Dosch und Henriksson hätten die Partie vollends kippen lassen können.
So blieb es Sameli Ventelä vorbehalten, 2:32 vor Schluss den Siegtreffer zu erzielen. Zunächst scheiterte er aus kurzer Distanz am Lausitzer Goalie, legte sich die freiliegende Scheibe mit Schlittschuh selbst vor und verwandelte den Nachschuss.
Wütende Versuche den Ausgleichstreffer zu erzielen folgten. Aber auch mit gezogenem Torwart und nach einigen brenzligen Szenen gelang dies dank aufopferungsvollem Defensivkampf nicht mehr.
Somit qualifiziert sich der EHC für das Playoffviertelfinale, welches am kommenden Mittwoch mit einem Auswärtsspiel beginnen wird. Das erste Heimspiel steht an am Freitag, 14. März um 19:30 Uhr in der Echte Helden Arena. Gegner werden entweder die Kassel Huskies oder die Krefeld Pinguine sein. Beides DEL2-Spitzenteams und DEL-Aufstiegsaspiranten.
Tore:
1:0 (02:08) Elo (O’Donnell, Ventelä) – PP1
1:1 (16:50) Henriksson
2:1 (21:14) O’Donnell (Ilestedt, Billich)
2:2 (51:37) Knobloch
3:2 (57:28) Ventelä (Streu, Linsenmaier)
Schüsse: Freiburg 42 (7/24/11), Lausitz 39 (22/5/12)
Strafminuten: Freiburg 6, Lausitz 10
Überzahleffizienz: Freiburg 1-5, Lausitz 0-3
Schiedsrichter: Bejamin Hoppe, Lukas Voit / Jan Lamberger, Tobias Züchner
Zuschauer: 2.963
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo-Linsenmaier-Schwamberger / Ventelä, Hempel
Billich-O‘Donnell-Ilestedt / Leitner, De Los Rios
Burghart-Saakyan-Miller / Hafenrichter, Heider
Korte-Streu-Tripcke / Neher