Bittere Auswärtsniederlage
Vor allem offensiv zeigten sich die Wölfe im ersten Abschnitt von der Niederlage gegen Dresden gut erholt – zumindest bis gut 3 Minuten vor Drittelende. Bis dahin hatten sie einen 0-3 Vorsprung effizient herausgeschossen. Speziell beim zweiten Treffer profitierten sie von einem haarsträubenden Coffman-Fehlpass, der genau auf Leo Hafenrichters Schläger landete. Dessen Schuss fälschte Shawn O’Donnell unhaltbar ab (8.). Zuvor traf bereits Tomas Schwamberger mittels abgefälschtem Schuss (3.).
Auch dem dritten Treffer durch Eero Elo ging ein Nauheimer Abwehrfehler voraus (11.). Vier Spieler konzentrierten sich auf die Scheibe, die Niko Linsenmaier aus dem Gewühl heraus zum völlig freistehenden Elo beförderte, der sich aus kurzer Distanz nicht zwei Mal bitten ließ, präzise ins Kreuzeck traf und damit Goalie Gerald Kuhns Arbeitstag frühzeitig beendete.
Und der EHC hätte in Unterzahl zwei Mal nachlegen können. Scheiterte aber ein Mal am sofort glänzend haltenden Lunemann, ein zweites Mal verfehlte Elos Gewaltschuss das Ziel.
Nun könnte man meinen, der EHC dominierte diese Partie. Dies war aber eindeutig nicht der Fall. Bad Nauheim hatte einige hochkarätige Torchancen, die sie zunächst nicht nutzen konnten. In der 17. Spielminute schien der Bann aber gebrochen und die Hausherren fanden mit zwei Toren innerhalb von gut einer Minute den Weg zurück in die Partie.
Da dem EHC in Summe weniger kostspielige Fehler unterliefen und die Wölfe die sich bietenden Chancen effizienter nutzten ging die Drittelführung in Ordnung.
Drittel zwei verlief zweigeteilt. Zunächst trafen die Hausherren verdient zum 3-3 (23.). Verdient deshalb, da sie in den ersten neuen Minuten des zweiten Abschnitts das absolut dominierende Team waren und der EHC überhaupt keine nennenswerte Offensivaktion für sich verbuchen konnte.
Ab Mitte des Mittelabschnitts kippte das Momentum wieder auf Freiburger Seite und sie waren es, die nun dominierten. Weiterhin zeigten sich die Roten Teufel defensiv anfällig. Einziges Manko: anders als in Drittel eins konnte der EHC aus teils hochkarätigen Chancen kein Kapital schlagen weshalb die zweiten zwanzig Minuten mit 1-0 an die Hausherren gingen.
Die Marschrichtung war also klar: Werden die Nauheimer gezwungen, im eigenen Drittel zu spielen, sind sie verwundbar. Offensiv waren sie speziell mit der Bowles- und Coffman-Reihe immer gefährlich.
Über die nahezu gesamten 20 Minuten des letzten Drittels waren die Wölfe das engagiertere Team, wirkten so, als wollten sie den (erneuten) Führungs- bzw. Siegtreffer mehr. Speziell in den letzten Spielminuten schnupperten sie einige Male an der Führung ehe den Hausherren ausgerechnet in Freiburger Überzahl 46 Sekunden vor Schluss der Siegteffer gelang. Das 5-3 ins leere Tor hatte nur noch statistischen Wert.
So sollte sich der frühe Torwartwechsel für die Hausherren als goldrichtig erweisen. Lunemann avancierte zum besten Bad Nauheimer Spieler, vereitelte er doch ein ums andere Mal einen weiteren Freiburger Treffer.
Tore:
0:1 (02:05) Schwamberger (Saakyan, Ventelä)
0:2 (07:29) O’Donnell (Hafenrichter, Reisnecker)
0:3 (10:08) Elo (Hafenrichter, Linsenmaier)
1:3 (16:52) Steck (El-Sayed, Späth)
2:3 (18:16) Coffman (Hickmott, Erk)
3:3 (22:12) Späth (El-Sayed, Steck)
4:3 (59:16) El-Sayed (Orendorz) - SH
5:3 (59:59) Hänelt - EN
Schüsse: Bad Nauheim 39 (15/16/8), Freiburg 30 (14/10/6)
Strafminuten: Bad Nauheim 4, Freiburg 6
Überzahleffizienz: Bad Nauheim 0-3, Freiburg 0-2
Schiedsrichter: Michael Klein, Daniel Todam / Dominik Pfeifer, Jan Lamberger
Zuschauer: 1.752
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Reisnecker-Streu-O‘Donnell / Ventelä, Hempel
Miller-Linsenmaier-Elo / Schwaiger, Pokorny
Burghart-Schwamberger-Saakyan / Hafenrichter
Foto: A. Chuc