Erneute Ein-Tor-Niederlage in Rosenheim
Beide Teams erzielten jeweils drei Tore in Folge – zuletzt lachen konnte in diesem Schlagabtausch jedoch der Gastgeber, der eine 3:1-Führung des EHC zur ersten Pausensirene im zweiten Drittel ausglich und in der 45. Minute schließlich den späteren Gamewinner erzielte.
Freiburg stemmte sich zunächst effizient gegen eine frühe Druckphase der Starbulls, die diese trotz eines beinahe gelungenen Spagatsaves von Patrik Cerveny bereits in der dritten Spielminute verdient in Führung brachte. Blau-Weiß-Rot antwortete daraufhin jedoch kaltschnäuzig auf diesen frühen Rückschlag – und das in dreifacher Ausführung, die ihrerseits eine Reihenumstellung von Mikhail Nemirovsky – der in den letzten Woche des öfteren viel Kreativität an den Tag legen musste – glanzvoll in Szene setzte. Alle drei Freiburger Tore, die allesamt binnen neun Minuten im ersten Drittel erfolgten, wurden nämlich von der Reihe erzielt, die Shawn O’Donnell und Nikolas Linsenmaier erstmals seit fünf Spielen wieder Seite an Seite auflaufen ließ.
Zunächst war es aber der Dritte im Bunde, Filip Reisnecker, der durch sein Solo das Spiel ausglich (1:1, 10.), bevor dann keine zwei Minuten später Linsenmaier ein De-fakto-Eigentor der Rosenheimer zugeschrieben wurde, das jedoch nur aufgrund der starken körperlichen Arbeit von Shawn O’Donnell am gegnerischen Torraum entstehen konnte (1:2, 11.). Während Rosenheim nach seinem einzigen Treffer des ersten Drittels noch zu zwei Großchancen im Slot kam, sorgte dann ein kaltschnäuziger Schlenzer von O’Donnell eineinhalb Minuten vor Drittelende jedoch sogar für eine Zwei-Tore-Führung für Blau-Weiß-Rot (1:3, 19.).
Nachdem Rosenheim beinahe einen Blitzstart ins zweite Drittel erwischt hatte (ein vermeintliches Tor wurde aber aufgrund von Torhüterbehinderung nicht anerkannt), etablierten sich die Hausherren zur spielbestimmenden Mannschaft, gegen die der EHC offensiv zunächst nur einzelne Nadelstiche zu setzen vermochte. Auch in ihrem Powerplay, das die beiden verdienten Treffer der Hausherren in diesem Drittel überbrückte, gelang den Wölfen nicht der Weg zurück auf die Anzeigetafel. Stattdessen drehten Shane Hanna aus der Halbdistanz (2:3, 27.) und Charlie Sarault nach Ableger-Anspiel am Torraum (3:3, 30.) den Spielverlauf.
In der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts kam der EHC noch einmal durch seine Topreihe des heutigen Abends – diesmal war es Reisnecker, der O’Donnell in Szene setzte – zu einer Großchance auf den erneuten Führungstreffer. Dieser sollte seinerseits jedoch auch Rosenheim zunächst nicht gelingen, auch wenn C.J. Stretch für die Mannen in Grün zahlreiche Angriffe im Wölfe-Drittel lancierte.
Dieser Treffer zum 3:4 aus Wölfe-Sicht – und somit dem zweiten und finalen Rückstand für die Wölfe – sollte viereinhalb Minuten nach Beginn des Schlussabschnitts Lukas Laub in einem Alleingang gelingen. Dieses Ergebnis hielt auch über zwei sich nahezu unmittelbar aneinander reihende Powerplays – jeweils eins für beide Teams – und auch die sich daran anschließenden letzten neun Spielminuten Bestand. Freiburg arbeitete dabei akribisch nach vorne, vermochte es jedoch nicht, mit einem finalen Biss die Starbulls in deren Drittel kontinuierlich in Torgefahr zu bringen. Dafür arbeiteten die Oberbayern zu diszipliniert an ihrem eigenen Torraum und entlasteten sich des öfteren mit Angriffen, die ihrerseits beinahe die Vorentscheidung herbeigebracht hätten – hätte Cerveny beispielsweise nicht die Rebound-Chance von Ville Järveläinen pariert.
Was bleibt ist eine knappe Niederlage in einem Spiel auf Augenhöhe, bei dem mehr drin – und ein Punkt nicht unverdient – gewesen wäre. Nun erwartet der EHC am Sonntag, 19.1. den Tabellenführer aus Dresden in der Echte-Helden-Arena, gegen den sich die Wölfe ihren ersten Punktgewinn im dritten Versuch erhoffen.
Tore:
1:0 (02:23) Laub (Stretch, Järveläinen)
1:1 (09:51) Reisnecker (Linsenmaier, De Los Rios)
1:2 (11:45) Linsenmaier (De Los Rios, Hafenrichter)
1:3 (18:32) O’Donnell (Ventelä, Linsenmaier)
2:3 (26:23) Hanna (Stretch)
3:3 (29:38) Sarault (Nirschl, Ewanyk)
4:3 (44:29) Laub (Gnyp)
Schüsse: Rosenheim 36 (15/14/7), Freiburg 34 (11/8/15)
Strafminuten: Rosenheim 0-2, Freiburg 0-2
Überzahleffizienz: Rosenheim 4, Freiburg 4
SchiedsrichterInnen: Singaitis, Holzer / Ernst, Züchner
Zuschauer: 3803
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Schwamberger, Streu, Elo / Ventelä, Hempel
Reisnecker, O’Donnell, Linsenmaier / De Los Rios, Hafenrichter
Burghart, Saakyan, Miller / Pokorny, Schwaiger
Bechtold
Foto: Ludwig Schirmer