Punktgewinn in Krefeld
Der erste Pass ist bekanntermaßen ein entscheidendes Element im Eishockey. Wird selbiger präzise gespielt, tut sich das angreifende Team deutlich leichter einen struktrierten Angriff aufzubauen und torgefährlich zu werden. Was passiert, wenn dieser nicht klappt, war in Drittel eins in der Partie des EHC bei den Krefeld Pinguinen mehrfach zu bestaunen. Beide Teams hatte ihre liebe Mühe, ihr Angriffsspiel sauber aufzubauen. Dies hing vor allem von zwei Faktoren ab: eigene Unzulänglichkeiten und ein aggressives Forechecking des Gegners.
In Summe hatten die auf dem Papier favorisierten Hausherren mehr vom Spiel. Dennoch gelang es dem EHC, mit einem 1-1 in die erste Pause zu gehen. Dabei gingen sie sogar in Führung. Und dies nach einer minutenlangen Druckphase im Krefelder Verteidigungsdrittel nachdem es zuvor nur sehr sporadisch gelang, Druck auf das von Felix Bick gehütete Tor aufzubauen. Schlußendlich fand sich Simon Stowasser alleine vor dem KEV-Goalie wieder und überwand ihn mit einem Rückhandschuss aus kurzer Distanz (13.). Nur wenig später schlich sich auf Seiten des EHC abermals der Fehlerteufel ein und so gelang Krefeld in Person von Davis Vandane nur gut eine Minute später der Ausgleich als ein fliegender Wechsel des EHC misslang. Im weiteren Verlauf gelang es dem EHC ein ums andere Mal, sein Forechecking durchzubringen und die Krefelder im Umkehrschluss zu Fehler zu zwingen. So boten sich unter anderem Eero Elo und Filip Reinecker top Einschusschancen, die aber leider nicht genutzt werden konnten. Gleichzeitig verzeichneten aber auch die Hausherren die eine oder andere Großchance, die entweder Fabian Hegmann zunichte machte oder schlicht ausgelassen wurde.
In Drittel eins hatte der EHC bereits ein Mal die Chance, im Powerplay einen Treffer zu erzielen. Dies gelang in einem ungefährlichen Vortrag nicht. In Drittel zwei bekamen sie ein zweites Mal die Chance und trafen nun in doppelter Überzahl. Niko Linsenmaier verwandelte seinen eigenen Nachschuss präzise ins Kreuzeck zur zweiten Freiburger Führung des Abends (36.). Bis hierhin hatten die Zuschauer ein relativ ausgeglichenes Drittel zu sehen bekommen. Beide Seiten hatten offensichtlich die Pause genutzt, um das Aufbauspiel neu zu justieren, denn von nun an gelang es beiden Teams mittels einen Tick schneller ausgeführter Aufbaupässe das Forechecking des Gegners öfter zu umschiffen. Bitter: Kurz vor Drittelende gelang Krefeld mit einem Schlagschuss von der blauen Linie der Ausgleich. Dabei hätte kurz nach dem EHC-Führungstreffer Filip Reisnecker das Ergebnis auf 3-1 schrauben können, scheiterte aber alleinstehend vor Felix Bick. Ergo ging es erneut mit einem Remis in die Pause.
In Drittel drei erzielten die Krefelder Pinguine insgesamt drei Treffer, einzig, es zählte nur einer. Und mit diesem gingen sie in dieser Partie erstmals in Führung. Matt Marcinew vollstreckte eiskalt in einem fünfminütigen Powerplay. Sebastian Streu verbüßte eine große Strafe nach Bandencheck an Maximilian Hops. Während dieses Freiburger Unterzahlspiels zeigten die Hausherren Nerven, verloren zahlreiche Scheiben und mussten immer wieder neu anrennen oder im eigenen Drittel bangen, denn Spencer Naas bot sich gar die Ausgleichschance. Kurz vor Ablauf der Streu-Strafe gelang dem EHC dann aber doch der Ausgleich in selbiger Unterzahl. Dabei schlug die letztjährige Regensburger Meister-Connection zu. Schwamberger schloß flach ab, Heider sammelte den Rebound ein und traf durch Freund und Feind hindurch ins Netz (47.). In den verbleibenden 13 Spielminuten war fast mit Händen zu greifen, wie beide Teams darum bemüht waren, möglichst Fehler zu vermeiden. Dies gelang nur zum Teil, jedoch viel kein weiterer Treffer dank stark haltender Goalies.
Auch in Overtime war zu sehen, daß die Teams Scheibenverluste vermeiden wollten. Zwar hatte der EHC die Mehrzahl der Tormöglichkeiten – beispielsweise zwei Mal Spencer Naas – jedoch verbuchte Krefeld die größte Chance für sich als Matsumoto nur den Pfosten traf.
Im folgenden Penaltyschießen erzielte Max Newton schließlich den Siegtreffer der Hausherren mit einer Vorhand-Rückhandkombination, die der wieder einmal stark haltende Fabian Hegmann nicht mehr abwehren konnte.
Tore:
0:1 (12:47) Stowasser (Ventelä, Saakyan)
1:1 (13:50) Vandane (Marcinew, Weiß)
1:2 (35:27) Linsenmaier (Elo, O‘Donnell) – PP2
2:2 (39:11) Matsumoto (Niederberger, Hops)
3:2 (45:27) Marcinew (Newton, Riefers) – PP1
3:3 (46:40) Heider (Schwamberger, O’Donnell) – SH1
4:3 (65:00) Newton
Schüsse: Krefeld 27 (7/8/9/2/1), Freiburg 30 (8/11/8/3/0)
Strafminuten: Krefeld 10, Freiburg 5
Überzahleffizienz: Krefeld 1-2, Freiburg 1-5
Schiedsrichter: Daniel Todam, Markus Schütz / Frederic Van Himbeck, Claus Clemens Behrendt
Zuschauer: 4959
Aufstellung:
Hegmann (Hempel)
Elo, Naas, Linsenmaier / Ventelä, Stowasser
O‘Donnell, Schwamberger, Reisnecker / Heider, Pokorny
Burghart, Streu, Billich / Hafenrichter, Leitner
Saakyan, Otten, Miller
Foto: Christoph Jürgens