Hattrick von Brendan Shinnimin: Die Adler bleiben ungeschlagen
Von Rainer Kundel
Augsburg. Temporeich, rasant, spannend – die Adler Mannheim haben sich auch von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht von ihrem Weg abbringen lassen und zum Abschluss des ersten Saisonviertels der Südgruppe in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den Augsburger Panthern mit 4:3 (1:2, 1:1, 1:0, 1:0) nach Verlängerung gewonnen.
Aufgrund von vier fehlenden Verteidigern entschied sich Trainer Pavel Gross, Jungadler-Talent Arkadiusz Dziambor zu seinem DEL-Debüt zu verhelfen. Der knapp 19 Jahre alte DEB-Jugend-Nationalspieler, geboren im polnischen Gleiwitz, bestritt zuletzt fünf Spiele für die Heilbronner Falken in der zweiten Liga und ging an der Seite von Denis Reul aufs Eis. Auch die vierte Sturmreihe setzte sich mit Klos, Brune und Elias aus Nachwuchskräften zusammen, wobei Elias im Laufe der Partie mit Bast die Reihen tauschte und zu Plachta und Wolf rückte.
Es war ein mitunter paradoxes Spiel mit mehreren Phasen Einbahnstraßen-Eishockey auf das Tor der Panther, die nach 20 Minuten dennoch mit 2:1 in Führung lagen. Ein Zuordnungsfehler der an Erfahrung dezimierten Defensive sowie ein riskanter Pass von Reul begünstigten die Treffer durch Neuzugang Abbott (4. Minute) und Payerl (17.), ehe Brendan Shinnimin nach Zuspiel von Loibl (18.) erstmals erfolgreich war. Zuvor gingen Loibl (5.), Smith (11.), Plachta (12.) und Krämmer (14.) etwas großzügig mit ihren Chancen um, zielten am Gehäuse vorbei oder schossen Augsburgs Ersatztorhüter Keller geradezu warm.
Zunächst lief es auch nach der Pause nicht rund. Loibl nahm die erste Strafzeit der Partie und Leblanc (25.) traf kurz nach der Rückkehr des Centers zum 3:1. In dieser Sequenz war die Defensive mit den Nachwuchskräften Klos und Elias noch nicht sortiert. Der Zwei-Tore-Rückstand war jedoch ein deutliches Signal für eine Aufholjagd. Larkin scheiterte in Unterzahl nach Wolf-Vorarbeit an Keller (30.), das erste Powerplay der Adler lief durchaus variantenreich, aber im Abschluss noch erfolglos. Als die bayrischen Schwaben wieder komplett waren, schlug der Flachschuss von Shinnimin hinter Keller zum 3:2 ein (36.). Bei einem Eisenschmid-Knaller (38.) bewahrte der Pfosten die Einheimischen vor dem Ausgleich, der bei 22:12 Schüssen zugunsten der Blau-Weiß-Roten überfällig war. "Wir haben es Augsburg bei den Toren zu einfach gemacht und wollten uns von Anfang an mehr im Angriffsdrittel festsetzen", befand Markus Eisenschmid in der zweiten Pause.
Mit großem Einsatz und Systemtreue kam der Tabellenführer aber noch zum Ziel. Eisenschmid fing einen Pass im gegnerischen Drittel ab und ebnete mit Loibl den Weg für das dritte Tor von Shinnimin (46.). "Die Chemie in unserer Reihe stimmt, das hat sich im Training schon abgezeichnet", freute sich der am Donnerstag 30 Jahre alt gewordene Außenstürmer.
Für die Adler war mehrfach die volle Ausbeute drin, so als Elias (47.) die Latte traf und die Scheibe anschließend kurz vor der Torlinie liegen blieb. In der Verlängerung sorgte Matthias Plachta (63.) dafür, dass seine Mannschaft in dieser Spielzeit zum dritten Mal den Zusatzpunkt buchte. 2,5 Zähler im Durchschnitt nach sechs Spielen – das kann sich vor dem Hintergrund der Vakanzen etlicher Leistungsträger mehr als sehen lassen. Weiter geht’s schon am Dienstag (18.30 Uhr), erneut mit einem Heimspiel gegen Schwenningen.
Augsburger Panther – Adler Mannheim 3:4 n.V. (2:1, 1:1, 0:1, 0:1)
Tore: 1:0 Abbott (4.), 2:0 Payerl (17.), 2:1 Shinnimin (18.), 3:1 Leblanc (25.), 3:2 Shinnimin (35.), 3:3 Shinnimin (46.), 3:4 Plachta (63.)
Schiedsrichter: Hunnius (Berlin), Schrader (Bochum)
Strafminuten: 4/8
Zuschauer: keine