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Adler Mannheim: Erstmal Durchschnaufen

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		Adler Mannheim:  Erstmal Durchschnaufen

Von Rainer Kundel

Mannheim. Wenn die Herbstblätter fallen und die Tage kürzer werden, war dies in vielen Jahren ein untrügliches Zeichen einer ersten Adler-Krise in der langen Hauptrunden-Agenda der Deutschen Eishockey-Liga. Das ist heuer erstmals seit 2014 wieder anders. Damals stand Monate später die siebte Deutsche Meisterschaft, auf dem langen Weg zum nächsten Titel hat die Mannschaft von Pavel Gross zumindest schon einen neuen Zwischenrekord aufgestellt.

Vor vier Jahren mit Trainer Geoff Ward standen 39 Punkte nach 17 Spielen zu Buche, derzeit sind es 42, ein Durchschnitt von sagenhaften 2,47 Zählern. Paradox dabei: Beim einzigen Spiel ohne Punkte, dem 1:4 bei den Eisbären Berlin, bestritten die Adler nach vielfacher Auffassung ihr bestes Auswärtsspiel …

Auch bei der Tordifferenz hat das 4:0 vom Sonntag gegen die Augsburger Panther zu Bestwerten (63:34) verholfen. Dass der Tabellenführer (sechs Punkte vor Meister München) in den Über- und Unterzahlwerten (noch) nicht Spitze ist, ist angesichts der läuferischen Dominanz beim Fünf-gegen-Fünf verkraftbar. "Wir hatten im ganzen Spiel keine Chance, ein Momentum für uns aufzubauen", machte Gästetrainer Mike Stewart die Stärke der Adler fest, "allein der Rückstand nach 40 Sekunden war schon Gift."

Dass die Mannheimer oft deutlich weniger Schüsse als ihre Gegner zulassen, erklärte Stewart mit dem "aggressivem Spiel in allen Phasen und auf allen Zonen des Eises." Lob, mit dem Pavel Gross leben kann, ist es doch fast schon in Perfektion das, was der Chefcoach im Sommer als eine seiner Vorstellungen verraten hatte. Diesmal führte Perfektionist Gross ausdrücklich das verbesserte Umschaltspiel an und mit der kurzen Spielpause kann der Trainer auch leben. "Wir sind jetzt drei Monate zusammen, das ist ein erster Zwischenschritt."

Erst ab Samstag wird der ohne acht A-Nationalspieler (Reul, Hungerecker, Akdag, Wolf, Plachta, Kink, Eisenschmid, Krämmer) und U-20-Verteidiger Seider ausgedünnte Kader wieder zusammen kommen, ab Dienstag sollen möglichst alle unverletzt wieder zurückkommen. Mit den Ausfällen von Goc und vor allem Torjäger Kolarik ist man erst mal bedient, klagt aber nicht. Matthias Plachta: "Uns wirft derzeit nichts so schnell aus der Bahn."

Jetzt kommt die Chance für Kink und Raedeke, die zuletzt auf der Tribüne saßen. Den Stempel "überzählig" trägt jetzt nur noch Cody Lampl; Rekonvaleszent Janik Möser wird sich eher in Heilbronn wieder in Spielform bringen müssen. Apropos Heilbronn: Förderlizenzspieler Samuel Soramies (20) aus Schriesheim erzielte für den Zweitligisten am letzten Wochenende seine ersten beiden Treffer.

Für den gewählten Kapitän Kink kamen die beiden Einsätze nach drei Wochen Pause indes zur rechten Zeit, um für das DEB-Hausturnier beim Deutschland-Cup wieder in den Rhythmus zu kommen. Mit der Situation, erstmals seit 2007 nicht gesetzt zu sein (Gross. "Es geht darum, die beste Mannschaft aufs Eis zu bringen") geht Kink professionell um. "Natürlich will jeder spielen, aber man darf den Kopf nicht hängen lassen. Es geht darum, der Mannschaft zu helfen, damit wir erfolgreich sind", erklärte der seit 14 Jahren in blau-weiß-roten Farben kämpfende Stürmer und freute sich über den achten Sieg in Folge. "Das fühlt sich super an, aber uns wird nichts geschenkt, wir arbeiten hart und werden dafür belohnt".

Der 33-jährige fährt wie alle Mannheimer mit einem Lächeln und breiter Brust zur Nationalmannschaft, wusste zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht, dass es für Marco Sturm das letzte Turnier als Bundestrainer sein wird. Drei Stunden später am Sonntagabend verkündete der DEB die Freigabe für den 40-jährigen zu Gunsten eines NHL-Engagements als Co-Trainer bei den Los Angeles Kings.

Jung-Nationalspieler Markus Eisenschmid blickt den kommenden Wochen mit Optimismus entgegen: "Wir halten als Team zusammen, das macht uns stark. Jetzt können wir erstmal Durchschnaufen. Wir wissen, dass wir auch nach der Pause nur schwer zu schlagen sein werden, wenn wir uns weiter an unser System halten." Weiter geht’s am 16. November, dann kommen die nicht mehr ganz so bissigen Haie in die SAP Arena.

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