Eishockey
News melden
Nachrichten

Mannheimer Adler gewinnen in Berlin: Adler halten sich an den Eisbären schadlos

0

		Mannheimer Adler gewinnen in Berlin:  Adler halten sich an den Eisbären schadlos

Von Rainer Kundel

Berlin. Wäre die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) mit ihrem kurzlebigen Tagesgeschäft nicht eine unwägbare Angelegenheit - man hätte den ersten Sieg der Mannheimer Adler bei den Eisbären Berlin seit zweidreiviertel Jahren aufgrund der Vorgeschichten nicht für möglich gehalten. Beim 4:3 (2:1, 1:1, 1:1)-Erfolg hielt sich die Mannschaft von Trainer Sean Simpson für die blamable Leistung gegen die Kölner Haie (2:6) am vergangenen Freitag in der heimischen SAP Arena mit einer deutlichen kämpferischen Steigerung schadlos. "Wir haben am Freitag taktisch viel falsch gemacht und heute mit einer kompakten Vorstellung eine Reaktion gezeigt", befand Matthias Plachta nach intensiven 60 Minuten in der Arena am Berliner Ostbahnhof.

Man darf sicher sein, dass Trainer Sean Simpson noch vor dem Abflug zum Fünf-Tage-Trip in die Hauptstadt und ins dänische Esbjerg eine deutliche Ansprache an seine zuletzt oft pomadig und disziplinlos aufgetretene Mannschaft gerichtet hat. "Das war nicht das, was die Adler ausmacht, wir haben unsere Fans bitter enttäuscht", redete der Trainer am Freitag Klartext. Nach Meinung von Manager Teal Fowler spielte sich bei etlichen Spielern zuletzt "Zu viel im Kopf und zu wenig mit den Beinen ab".

Zumindest in großen Teilen erfüllte sich die Forderung der sportlichen Leitung (" Schnell aus der Lektion lernen"). Man war schon mit einem gewaltigen Grummeln im Magen nach Berlin gereist, einem Gegner, der den Mannheimern in den letzten Jahren mehr als einmal im Weg stand, als es zum großen Schlag auszuholen galt.

Aufgrund der Ausfälle von Ryan MacMurchy und Brent Raedeke ging Simpson die Partie mit elf Angreifern an, wobei drei Center mit vier Außenpaaren rotierten. Der mitgereiste Kevin Maginot blieb ohne Eiszeit.

Nach einem Blitzstart mit Treffern von Marcel Goc nach 22 Sekunden und Phil Hungerecker (4.), der Torhüter Vehanen als Bande benutzte, gerieten die Adler bis zur Spielmitte wieder unter Druck. Ein Wechselfehler, vor dem der Schläger von Akdag gebrochen war, begünstige das 1:2 durch Fischbuch (15.), der Ausgleich durch Petersen (22.) war eher nicht zu verteidigen.

Wie wertvoll Chad Kolarik für die Adler ist, bewies der Rechtsschütze mit seinem Tor zum 2:3 mitten in einer Berliner Drangperiode, wobei der Schuss des US-Amerikaners noch von Knie eines Berliners abgefälscht wurde. Als die Scheibe nach einem Pfostenschuss von Luke Adam (36.) kurzzeitig stehend hinter die Linie kullert, ignorierten die Schiedsrichter die Ansicht des Videobeweises ebenso wie den gemeingefährlichen Check von Buchwieser an Larkin (58.), der mit dem Kopf voraus in die Bande krachte.

Ausgleichende Gerechtigkeit fand sich schließlich im Endresultat wieder, denn Garrett Festerling (52.) sorgte nur sechs Sekunden nach Beginn der einzigen Mannheimer Überzahl für das Siegtor, nachdem Sheppard 62 Sekunden zuvor zum 3:3 ausgeglichen hatte.

Bereits morgen (19 Uhr) führt die Reise des siebenfachen deutschen Meisters zum fünften Gruppenspiel der Champions-Hockey-League nach Esbjerg. Beim dänischen Meister, trainiert vom ehemaligen Adler-Stürmer Mark Pederson (49), reicht den Mannheimern ein Zähler, um schon vor dem Rückspiel am 10. Oktober aus eigener Kraft erstmals in der Klubgeschichte das Achtelfinale zu erreichen.

Auf der Anreise mit Zwischenstopp und Übernachtung in Hamburg wird reichlich Zeit bleiben, um über die Gründe für die fehlenden Konstanz und die drittelweisen Wechselbäder zu kommunizieren.

Eisbären Berlin - Adler Mannheim 3:4 (1:2, 1:1, 1:1); Tore: 0:1 M. Goc (1.), 0:2 Hungerecker (4.), 1:2 Fischbuch (15.), 2:2 Petersen (22.), 2:3 Kolarik (32.), 3:3 Sheppard (51.), 3:4 Festerling (52.); Schiedsrichter: Schukies (Herne), Köttstorfer (Rosenheim), Strafminuten: 2/8; Zuschauer: 12.877.

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Read on Sportsweek.org:

Andere Sportarten

Sponsored