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Löwen gegen Göppingen: Angriffslustig an die Atlantikküste

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		Löwen gegen Göppingen:  Angriffslustig an die Atlantikküste

Von Tillmann Bauer

Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen sind abgehoben. Aber keine Angst – sobald Sie diesen Text lesen, haben die Handball-Jungs längst wieder festen Boden unter den Füßen. Der Charterflieger landete am späten Sonntagabend in Lissabon kurz vor Mitternacht.

Davor ging’s noch – wenige Stunden nach Abpfiff – direkt von der SAP Arena kurz die Mägen füllen, danach mit dem Bus zum Flughafen, wo um 21 Uhr die Maschine zum Abflug in den Süden bereitstand. Aber dazu später mehr.

Sonderlob für Nilsson

Zunächst: Für die Löwen gab’s den ersten Bundesliga-Heimsieg in dieser Saison. Mit 37:32 (19:16) entschieden die Badener das Derby gegen die Schwaben für sich – nach vier Spielen steht das Team von Trainer Klaus Gärtner nun im Tableau mit einer ausgeglichenen Punkte-Bilanz von 4:4. Für Göppingen waren’s die ersten Minuspunkte der Runde.

"Wir haben ein Feuerwerk abgebrannt", sagte Jannik Kohlbacher zur RNZ. Der Nationalspieler netzte achtmal und wurde (vor allem) gegen Ende des Spiels mit schönen Anspielen gefüttert: "Man hat gesehen, dass die Einstellung gestimmt hat." Nicht nur das. Vieles war gegen die Schwaben verbessert – Kreisläufer-Koloss "Kohli" konterte: "Wir sind unglaubliches Tempo gegangen."

Denn dass es nach langer Zeit mal wieder eine ungewohnte Pausen-Führung (19:16) gab, die bis zum Schlusspfiff nicht nur souverän verteidigt, sondern sogar im zweiten Abschnitt ausgebaut wurde, lässt sich prinzipiell auf drei Gründe zurückführen.

Erstens: Der Innenblock um Ilija Abutovic und Ymir Örn Gislason stand (trotz 32 Gegentreffer) beweglicher als zuletzt. Dadurch gab’s Ballgewinne, die in schnelle Gegenstoß-Tore umgewandelt wurden – ein Erfolgsrezept, das die Löwen in den glorreichen Jahren so gefürchtet gemacht hatte.

Zweitens: Die Quote im Torabschluss war zwar noch lange nicht gut, im Vergleich zu den jüngsten, so schwachen Auftritten aber schon deutlich besser. Und der dritte, wichtigste Punkt: Von den Halbpositionen gab’s mehr Dampf. Lukas Nilsson (6 Tore) durfte wieder beginnen, machte eines seiner besten Spiele für die Löwen – Philipp Ahouansou (5) kam nach einer Viertelstunde und schaffte es, mit seiner Zielstrebigkeit an die gute Verfassung anzuknüpfen.

Von Gärtner gab’s für Nilsson ein Sonderlob: "Gerade die jungen Spieler haben geliefert. Lukas macht Woche für Woche einen Schritt nach vorne – er hat die Mannschaft mitgetragen." Das stimmt. Der Schwede mit dem blonden Dutt nahm das Herz in die Hand und zeigte die Konsequenz im Angriff, wegen der man ihn vor einem Jahr eigentlich aus Kiel verpflichtet hatte.

Er selbst meinte: "Wenn ich auch Abwehr spiele, kann ich dann einfacher reinkommen. Das hat Spaß gemacht."

Und insgesamt 37 Löwen-Tore zeigen: Jetzt geht’s angriffslustig an die Atlantikküste. Ob es in Lissabon ebenfalls spaßig wird? Fraglich. In der Hafenstadt wird’s heiß. 24 Grad und Sonnenschein sind angesagt, wenn man am Dienstagabend (20.45 Uhr) zum Endspiel um Europa in Portugal aufschlägt. Das 31:31-Unentschieden aus dem Hinspiel gegen Benfica setzt voraus, dass die Löwen gewinnen (oder ein Remis mit mindestens 32 Auswärtstoren erzielen) müssen – gelingt das nicht, verpasst der Bundesligist die Gruppenphase.

Brisant: Seitdem der Klub 2005 ins Oberhaus zurückgekehrt ist, spielten die Löwen immer international. Sogar in der Aufstiegssaison qualifizierte man sich – als SG Kronau/Östringen – für den europäischen Wettbewerb. Was würde ein Europa-Aus bedeuten? Gärtner äußerte sich auf Nachfrage: "Wenn ich’s spaßig ausdrücken würde, dann viel Zeit zum Trainieren. Auf der anderen Seite ist der Kader auf die Europacup-Spiele ausgelegt."

Fakt ist: Ein Jahr ohne internationalen Wettbewerb wäre eine Katastrophe.

Löwen: Schmid 7/4, Groetzki 3, Helander 4, Nilsson 6, Kohlbacher 8, Kirkelokke 2, Lagergren 1, Ahouansou 5, Diocou 1

Göppingen: Gulliksen 11, Heymann 6, Lindenchrone 1, Schiller 8/5, Kneule 4, Smarason 1, Bagersted 1

Strafminuten: Gislason 2, Kirkelokke 4, Helander 2 – Schiller 2, Lindenchrone 2

Stenogramm: 2:2 (5.), 6:6 (10.), 9:8 (15.), 13:9 (20.), 16:14 (25.), 19:16 (Halbzeit), 21: 18 (35.), 24:20 (40.), 26:23 (45.), 29:25 (50.), 33:28 (55.), 37:32 (Ende)

Zuschauer: 4096

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