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Alles Wissenswerte zur heutigen Medienkonferenz der Kadetten

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Die Kadetten blickten am Montagmorgen auf der Medienkonferenz in der Barena auf die kommende Spielzeit voraus. Präsident Giorgio Behr, Manager David Graubner, Cheftrainer Petr Hrachovec, Captain Dimitrij Küttel und die Neuzugänge Ignacio Biosca, Angel Montoro, Filip Maros und Nicola Damann standen Red und Antwort. Zudem sass die ganze Mannschaft im Publikum versammelt.

Es war Präsident Giorgio Behr, der die zahlreichen Medienvertreter am späten Montagmorgen in der Barena begrüsste und die rund einstündige Konferenz leitete. Er überraschte die Anwesenden mit einer tollen Saisonrückschau – produziert von den ebenfalls anwesenden Vertretern von „Mysports“ – auf der grossen Leinwand. „Solche positive Emotionen wollen wir auch diese Saison wieder nach Schaffhausen bringen“, meinte Behr nach Abschluss des Videos und übergab das Wort an Manager Dave Graubner. Dieser gab die ambitionierten Ziele der Orangen bekannt. Der Meistertitel ist Pflicht, der Cup sei aber genau so wichtig. Und in der Champions League will man in der Gruppenphase einen der ersten beiden Plätze belegen – und sich somit für die Playoffs qualifizieren. Die Kadetten dürfen sich mittlerweile elffacher Schweizermeister, achtfacher Cupsieger (Rekord), und zwölffacher Supercupsieger (Rekord) nennen. Zudem nehmen die Schaffhauser in dieser Spielzeit zum elftenmal in der Champions League teil. Die hochgesteckten Ziele kommen nicht von irgendwo her.

Das Kader ist breit und ausgewogen

Die Spielpläne in der Meisterschaft und der Champions League wurden bekannt gegeben. Mit den Einsätzen im Schweizer Cup erwartet die Munotstädter ein enormes Pensum. Hinzu kommt, dass viele Natispieler im Januar mit der zusätzlichen Belastung der EM klar kommen müssen. Kein Wunder also, planen die Kadetten mit einem breiten Kader, jede Position ist doppelt besetzt. Insgesamt 20 Mann stehen Trainer Petr Hrachovec zur Verfügung, 24 sind es gar im erweiterten Kader (17 davon sind aktuelle oder ehemalige Nationalspieler). Die Spieler mit Einsätzen bei Laune zu halten wird dennoch kein Problem sein. „Wir haben bis Weihnachten ein sehr hartes Programm, es wird auch Wochen mit drei Spielen geben“, erklärt Hrachovec. Und Präsident Behr ergänzt, in der Vergangenheit sei man sehr gut damit gefahren, die durch Verletzungspech leere Bank mit jungen Nachwuchsspielern zu ergänzen. Ziel sei es, den Kern der Nationalmannschaft in Schaffhausen zu haben, und dass man die nächste Generation der Nati in der Academy ausbildet. Diese Ausbildung soll durch Einkäufe von Top-Ausländern forciert werden, wie Dave Graubner verkündete.

Trainer Hrachovec hat mit Torhüter Ignacio Biosca, den beiden Rückräumen Angel Montoro und Filip Maros, sowie im erweiterten Kader Torhüter Nicola Damann vier neue Optionen. Sie alle standen am Montag Red und Antwort. Allesamt freuen Sie sich auf ihre neue Aufgabe in der Munotstadt. Und sie alle sehen Pfadi Winterthur in der kommenden Spielzeit als härtester Konkurrent im Titelrennen. Bei den Spaniern Montoro und Biosca merkte man, dass sich die beiden schon sehr gut über die Schweizer Liga informiert haben. Aber die wohl bemerkenswerteste Aussage kam von Filip Maros. Durch Graubner angesprochen auf die Unterschiede zwischen den Kadetten und Pfadi Winterthur, meinte Maros: „Der Trainingsaufwand und die Intensität hier sind deutlich grösser.“

Die vorerst letzte Chance, Champions League-Handball zu erleben?

Allgemein wurde die harte Saisonvorbereitung angesprochen, auch von Captain Dimitrij Küttel und Trainer Hrachovec selbst. „Die Saisonvorbereitung war nicht schön“, meinte Küttel. „Körperlich und taktisch wurde sehr viel gearbeitet. Nun sind wir diese Woche mit dem Pensum runtergegangen, um uns auszuruhen. Da sind wir Spieler froh drüber“, so der Captain, der zum Kader selbst aber nur positive Worte finden konnte: „Wir haben ein tolles Team mit vielen guten und auch lustigen Charakteren. Wir alle freuen uns, dass es endlich wieder losgeht, auch wenn wir wissen, dass es eine extreme Herausforderung wird.“

Trainer Hrachovec selbst versicherte, dieses Jahr in der Liga noch dominanter auftreten zu wollen. Und auch international will und kann man mit jeder Mannschaft mithalten. Deswegen habe man den Schwerpunkt der Vorbereitung auch auf Deutschland gelegt. „Wir haben gezielt starke Mannschaften als Gegner ausgewählt, um uns für das Niveau vorzubereiten, das auf uns zukommt“, so Hrachovec. „Sie haben uns gezeigt, wo wir uns in den nächsten zwei Wochen noch verbessern müssen.“ Allgemein war die Champions League bei allen Anwesenden immer wieder das grosse Thema. Gerade auch, weil dieses Jahr zum letzten Mal im alten Modus gespielt wird. Danach werden immer nur noch 16 Mannschaften in der Königsklasse spielen können. Wer weiss, wann wir die Kadetten das nächste Mal in der Champions League sehen“, fragte Hrachovec rhetorisch. Und auch Behr meinte: „Die Schweiz wird nicht ohne weiteres auf einen Platz in der neuen Champions League mit nur noch 16 Teams zählen können. Zwei Saisons mit nur einem Punkt (Thun) haben das Ranking stark belastet“, erklärt Behr. Auch wenn mit der neuen Europaliga ein tolles neues Format geschaffen werde, sei diese Saison für die Region Schaffhausen und Umgebung aber sicher nochmals eine grosse Gelegenheit, Champions League-Handball zu sehen. „Denn die distanzmässig nächste Station zur Schweiz und Süddeutschland für den Besuch von Champions League spielen wären dann Vészprem in Ungarn am Plattensee, Paris oder Kiel“, wie Behr herausstreicht.

Die Strategie der Kadetten basiert auf zwei Grundpfeilern

Präsident Behr gab auch einige Worte zur Strategie der Kadetten Preis. Etwa, dass die Kadetten auf zwei Pfeiler bauen. Die Infrastruktur mit der BBC Arena und die Nachwuchsarbeit sowie die Zusammenarbeit mit der Suisse Handball Academy. Erstere ist eine Erfolgsgeschichte, auch weil sie nicht einem Sponsor oder ominösen Besitzer, sondern einer Stiftung gehört und damit in öffentlicher Hand in privatrechtlicher Form liegt, wie Behr erklärt. Und: „Ab Anfang 2020 wollen wir mit einem neuen Produkt multimedial noch mehr in Erscheinung treten, den Zuschauern ein noch grösseres und besseres Angebot bieten“, so Behr, der Neuerungen wie grosse Bildschirme und neue Kameras in der Halle versprach.

Bezüglich Suisse Handball Academy verkündeten die Kadetten, dass  diese rund eine halbe Million Franken pro Jahr verschlingen würde, wovon längst nicht alles durch Beiträge und Spenden gedeckt werden kann. Dass dies gut investiertes Geld ist, sieht man in der NLA. Die Kadetten selbst haben elf Absolventen der SHA im Kader. Und  auch vier weitere NLA-Teams haben ehemalige SHA-Absolventen unter Vertrag, bei Pfadi Winterthur sei es mit vier Spielern gar 25 Prozent der Mannschaft. Soll heissen die halbe Liga! „Das sind Werte die sich sehen lassen“, analysierte Graubner. Zudem: „Dadurch, dass wir viele junge Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs holen können, ersparen wir es uns, mittelmässige Spieler zu relativ hohen Löhnen holen zu müssen. Stattdessen können wir dieses Geld in gute Spieler investieren“, erklärt Behr. Nun kommt auch noch eine neue Torhüter Academy dazu, die von Torhüterlegende Dragan Jerkovic geleitet wird und mit Methoden arbeiten kann, die europaweit seinesgleichen sucht.

Nachwuchs und Breitensport

Im Bereich eigener Nachwuchs lag das Hauptaugenmerk natürlich auf den vom ebenfalls anwesenden Marco Lüthi trainierten Espoirs. Die NLB-Mannschaft der Kadetten hat mit den Abgängen Philip Novak, Jonas Schopper (beide in die NLA-Mannschaft), Patrice Bührer, Noah Huber (beide Pfadi Winterthur) und Lars Dechow und Nikola Cvijetic (beide Karrierenende) zu kämpfen. Stattdessen wurde die Mannschaft mit einigen U19-Spielern und Mats Hirt vom TV Möhlin verstärkt. Der Altersdurchschnitt der Schaffhauser liegt bei etwa 19 Jahren. Unglaublich jung für eine Mannschaft der NLB“, wie Manager Graubner erwähnte. Mit dem Auf- oder Abstieg wolle man nichts zu tun haben, im Vordergrund werde weiterhin die Ausbildung der Spieler stehen. Und bei den Junioren ist das Ziel, in jeder Alterskategorie in der Elite Liga vertreten zu sein – was man auch ist. „Ein Exploit pro Jahr wäre schön. Aber auch dort hat die Ausbildung der Spieler Priorität“, so Graubner.

Die Hoffnung auf Unterstützung von Zuschauern und Medien

Kurz vor Ende der Konferenz fielen nochmals einige richtig tolle Sätze. Etwa Trainer Hrachovec meinte: „Ich bin nach Schaffhausen gekommen, weil ich Champions League spielen will.“ Und den Terminus des Willens griff auch Giorgio Behr nochmals auf. „Wenn man etwas unbedingt will, dann kann man es auch erreichen“, postulierte Behr. Genau diese Mentalität wollen man der Mannschaft weitergeben. Schliesslich kamen auch die Schlussworte vom Präsidenten: „Diese Saison erwartet uns von Anfang an eine grosse Belastung, mit dem EM gar eine Dreifachbelastung. Wir haben aber den nötigen Fokus und Disziplin, um diese Aufgabe zu meistern und hoffen auch, dass Sie (die Medienleute, Anm. d. Red.) Ihren Teil dazu beitragen, dass möglichst viele Zuschauer den Weg in die BBC Arena finden und uns unterstützen.“

Nach einer allgemeinen Fragerunde liessen die Kadetten die Medienkonferenz bei einem gemeinsamen Mittagessen ausklingen. Auf die neue Saison darf man gespannt sein.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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