Große Chance
Bernd Wiesberger packt bei den Open de Espana auf die 66 (-5) vom Vortag eine 69 (-2) drauf und hat aus der geteilten Führung heraus die große Chance sich am Wochenende aller Tourkartensorgen für kommendes Jahr zu entledigen. Matthias Schwab scheitert nach der am Cut, womit sich im Club de Campo Villa de Madrid die Lage für den Steirer weiter verschärft.
Nachdem zuletzt bei Bernd Wiesberger die Formkurve eher nach unten zeigte und er sich mit ausbleibenden Ergebnissen punktemäßig sogar immer weiter von der Tourcard für kommende Saison entfernte, könnte am Donnerstag zum Auftakt der Open de Espana womöglich der so dringend gesuchte Befreiungsschlag gelungen sein. Bei durchwegs eher gedämpften Scores notierte der Südburgenländer eine fehlerlose 66 (-5) und musste damit nur Ugo Coussaud (FRA) und Sam Bairstow (ENG) knapp um einen Schlag den Vortritt lassen. Am Freitag hat der seit kurzem 40-jährige nun sogar den kleinen Vorteil einer früheren Startzeit auf seiner Seite.
Sofort macht Bernd dann dort weiter wo er am Vortag aufgehört hat, denn mit einem gelochten 3,5 Meter Putt leuchtet schon auf der 1 das erste Birdie auf. Nach einer deutlich verzogenen Annäherung wird der Puls dann zwar schon auf der 2 erstmals schneller, mit starkem Kurzspiel hält er sich aber auch weiterhin noch den ersten Fehler im Turnier vom Leib. Zwar verpasst er danach am ersten Par 5 noch das erhoffte nächste Erfolgserlebnis, holt dieses jedoch mit einem perfekten Putt aus knapp zehn Metern auf der 5 nach und spielt sich damit erstmals sogar an die alleinige Spitze.
Nachdem er jedoch auf der 6 den Approach in unangenehmste Lage auf die Grünbunkerböschung legt, geht sich ein Up & Down nicht mehr aus, womit schließlich auch das erste Bogey im Turnier aufleuchtet. Sofort steuert er am darauffolgenden Par 5 aber mit Chip & Putt wieder gegen und stellt den alten Zwischenstand von 2 unter Par postwendend wieder her. Auch weiterhin glüht der 14. Schläger regelrecht, denn auf der 8 rollt auch aus über vier Metern der Birdieputt ins Ziel, womit er auch am Freitag wieder mittlerweile an einer starken Runde bastelt und nach derzeitigem Stand der Dinge sogar um bereits drei Schläge die Konkurrenz distanziert.
Auf der 13 kommt er dieser dann jedoch wieder deutlich näher, denn eine versandete Annäherung mündet sogar im Doppelbogey, womit sogar wieder auf nur noch 1 unter Par abrutscht. Sofort hat er aber am Par 5 danach sogar die Eagle-Antwort auf den Faux-pas am Putter, allerdings will dieser aus 1,5 Metern diesmal nicht mitspielen. Das bereits fünfte kleine Vögelchen zwitschert aber stressfrei von der Scorecard. Nachdem er auf den verbleibenden Löchern dann nichts mehr anbrennen lässt, unterschreibt er am Freitag die 69 (-2) und pendelt sich damit am Ende auf Rang 5 und mit nur zwei Schlägen Rückstand auf Marco Penge (ENG) ein.
Lage verschärft
Nach den zuletzt konstanten Runden bei der Alfred Dunhill Links Championship, kann Matthias Schwab auch in Madrid wieder auf eine halbwegs solide Runde zurückblicken. Mit später Tee Time hatte er zwar ziemlich zu kämpfen, arbeitete sich aber immer wieder zurück und verbaute sich erst zum Abschluss mit einem verpassten Up & Down am Par 3 der 9 noch eine Par-Runde. Nach der 72 (+1) startet er aber immerhin gerade noch so auf Cut-Kurs in die 2. Runde.
Das ändert sich dann sofort auf der 1, denn mit einem verpassten Sand Save hängt sich der Schladming-Pro gleich auf der ersten Bahn ein Bogey um. Immerhin bringt er rasch Stabilität ins Geschehen und gleicht bereits am Par 5 der 4, trotz versandeter Attacke, sein Score wieder aus. Stabilität bringt dies jedoch nicht, denn mit verzogenen Abschlagen stolpert er danach sogar in gleich zwei Bogeys hintereinander und verliert so die Wochenendmarke doch ein wenig aus dem Blick.
Kurz vor dem Wechsel auf die Backnine macht er sich dann aber selbst noch einmal richtig Mut, denn am Par 3 der 9 hat der 30-jährige sogar etwas Pech, dass das fantastische Eisen nicht gleich zum Hole in One fällt. Auf der nächsten kurzen Bahn hat er dann jedoch weniger Grund zur Freude, driftet er doch nach versandetem Abschlag wieder auf 2 über Par ab. Vergeblich läuft er danach einem Konter hinterher und tritt sich im Finish mit einigen Schwierigkeiten im Kurzspiel am Par 3 der 17 sogar ein Doppelbogey ein, womit der Cut nach der 75 (+4) unerreichbar ist.
Damit verschärft sich für Matthias auch der Kampf um die Tourcard noch zusätzlich, denn nach dem Aufwärtstrend vergangene Woche in Schottland, stellt die Nullnummer beim Europafinale einen ziemlichen Dämpfer dar. Zwei Chancen hat der Vanderbilt-Absolvent nun in Indien und Südkorea noch um sich das volle Spielrecht noch direkt über die Jahreswertung der DP World Tour zu sichern. Allerdings wird dafür wohl zumindest ein Top 3 Ergebnis von Nöten sein.
Deutschlands Vertreter präsentieren sich über weite Strecken deutlich verbessert, denn neben Marcel Schneider und Marcel Siem, schafft auch Yannik Paul noch den Sprung ins Wochenende.
>> SKY überträgt Live und in HD von den Open de Espana.
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Der Beitrag Große Chance erschien zuerst auf golf-live.at.