Befreiungsschlag?
Matthias Schwab notiert nach längerer Zeit mit einer 69 (-3) wieder einen starken Auftakt und hofft, dass die sehenswerte Runde bei den BMW International Open wie ein Befreiungsschlag wirkt. Bernd Wiesberger findet für den GC München Eichenried überhaupt kein Rezept und startet sogar nur mit einer 77 (+5) ins halbe Heimspiel.
Nachdem Bernd Wiesberger das gesamte Jahr über bereits vergeblich auf ein Topergebnis wartet und nach einem mehr als überschaubaren Abschneiden zuletzt in Italien, gerade eben noch so auf Tourkartenkurs liegt, kommt der 39-jährige alles andere als in sehenswerter Form zum halben Heimspiel nach München. Matthias Schwab lieferte überhaupt gleich eine weitere Nullnummer ab und sieht das rettende Tourkarten-Ufer derzeit nicht mal mehr am Horizont auftauchen. Nahe der Heimat hoffen nun somit beide bei der 36. Auflage der BMW International Open auf einen Turnaround der Saison.
Die Konkurrenz kann sich jedoch durchwegs sehen lassen, wobei teils mit Martin Kaymer (GER), Sergio Garcia (ESP) oder Ryder Cup Captain Luke Donald (ENG) schon fast nostalgisches Flair aufkommt. Vor allem die derzeit in Topform agierenden Deutschen werden alles daran setzen das Heimpublikum zu beeindrucken, wobei die größten Hoffnungen wohl auf PGA Tour-pro Matti Schmid, Austrian Alpine Open Champion Nicolai Von Dellingshausen, Marcel Schneider, Yannik Paul oder Marcel Siem ruhen.
Starker Zwischensprint
Zum Auftakt ist Matthias Schwab gleich mit allererster Startzeit unterwegs und verzieht sofort die erste Annäherung, was ihn auf der 10 nur mit einem Bogey ins Turnier starten lässt. Immerhin steckt er den Fehler bestens weg und gleicht mit Chip & Putt gleich am darauffolgenden Par 5 sein Score postwendend wieder aus. Nach dem bunten Start kehrt dann aber zusehends Ruhe auf der Scorecard ein. Erst nachdem am Par 3 der 17 aus rund elf Metern der 14. Schläger streikt, kommt mit einem Dreiputtbogey wieder Farbe aufs Tableau.
Wie schon nach dem ersten Fehler, hat er aber auch diesemal am Par 5 danach sofort die passende Antwort parat und gleicht sein Tagesergebnis dank eines perfekten Wedges einmal mehr sofort wieder aus. Das scheint das Spiel des Schladming-Pros endgültig zu stabilisieren, denn aus zwei Metern geht sich am Par 3 der 2 sogar erstmals der Sprung unter Par aus. Nur zwei Löcher später sorgt er dann mit einem Chip-in für das erste echte Highlight und da auf der 5 auch aus drei Metern der Birdieputt fällt, zieht er sogar bis ins absolute Spitzenfeld nach vor.
Voll im Flow schnürt er mit Pitch & Putt am Par 5 der 6 dann sogar den Birdiehattrick, der ihn vorerst bis in die geteilte Führung ziehen lässt. Erst im Finish wird es dann noch einmal unangenehm, nachdem der Tee Shot am Par 3 der 8 versandet, von wo aus sich der Parsave nicht mehr ausgeht. Schlussendlich unterschreibt er zum Auftakt aber die sehenswerte 69 (-3) und bringt sich damit zum ersten Mal seit längerer Zeit als 12. wieder in eine durchaus ansprechende Ausgangslage.
„Ich war nach 8 Löchern leider nur bei 1 über, aber mit dem Birdie auf der 18 hab ich dann einen kleinen Lauf bekommen. Die Annäherungen haben gepasst und die Putts sind auch gefallen. Die Scores sind bislang nicht ganz so tief wie wir eigentlich angenommen haben. Zwar sind die Grüns ziemlich soft und das Rough ist auch gutmütig, aber der Wind machts doch etwas tricky. Es war bislang ein echt zähes Jahr, da besteht kein Zweifel. Ich hab alles mögliche versucht und hoffentlich fügt sich alles jetzt ein wenig zusammen und ich kann auf die starke erste Runde aufbauen“, so Matthias nach dem gelungenen Auftakt.
Wiesberger ohne Rezept
Mit ein wenig zu ungenauen Eisen ergeben sich auf den ersten Löchern für Bernd Wiesberger am Nachmittag zwar noch keine Birdiemöglichkeiten, Pars gehen sich vorerst jedoch einigermaßen stressfrei aus. Die Ungenauigkeiten nehmen mit Fortdauer der Runde jedoch zu, was zwar auf der 3 noch gut geht, auf der 4 kann er sich schließlich aber erstmals nicht mehr zum Par scramblen. Zumindest lässt er sich vom Fehler nicht großartig aus dem Konzept bringen und gleicht kurz danach am Par 5 der 6 nach starkem Pitch ins Grün sein Score recht zeitnah wieder aus.
Die Freude währt jedoch nur kurz, denn noch vor dem Turn wird ihm die zweite lange Bahn nach Ungenauigkeiten im langen Spiel und einem verschobenen Parputt aus einem Meter wieder zum Verhängnis. Auf den Backnine spult er dann zunächst Par um Par ab, bis es auf der 14 nach verzogenem Drive und Drop mit einem Doppelbogey sogar richtig unangenehm wird. Ein Dreiputtbogey aus nicht einmal vier Metern auf der 16 und ein abschließendes Par 5 Bogey nach Wasserball auf der 18 besiegeln mit einer 77 (+5) und als 148. dann einen völlig gebrauchten Tag.
Auch die deutschen Vertreter halten sich beim Heimevent am ersten Spieltag noch nobel zurück, denn von den 15 heimischen Vertretern, bringt sich nur ein Drittel auf Kurs in Richtung Wochenende. Fünf Spieler teilen sich nach der Auftaktrunde nach 67er (-5) Auftritten die Führungsrolle.
Fotos: BMW
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