Mit dem Rücken zur Wand
Sepp Straka ist zum Auftakt der US Open vergeblich auf der Suche nach Birdies und wird vom Oakmont CC mit einer 78 (+8) ziemlich heftig durchgeschüttelt. Wie schon beim Masters und den PGA Championship steht Österreichs Nummer 1 in seiner Supersaison so auch beim dritten Major bereits wieder mit dem Rücken zur Wand.
Zum 5. Mal startet Sepp Straka in die US Open, wobei er mit dem Major der USGA bislang noch nicht so richtig warm wurde. Ein 28. Platz bei seinem Debüt war dabei noch das Höchste der Gefühle. In seiner heurigen super Saison – bereits zweimal konnte Sepp in diesem Jahr eine Trophäe in die Höhe stemmen – soll sich dies nun änder, wobei mit Oakmont wohl eine der härtesten, wenn nicht sogar die schwierigste Wiese überhaupt, auf den 32-jährigen wartet.
Der Platz rühmt sich seit Jahren damit die schnellsten Grüns auf diesem Planeten zu haben, was auch bereits die Spieler auf den Proberunden am eigenen Leib verspürten. Gepaart mit hantigem Rough dürfte Oakmont heuer wohl auf jeden Fall zum „ultimativen Golftest“ werden. „Ich mag harte Setups. Bei dem Rough möchtest du am Fairway sein, denn sonst hast du keine Chance“, weiß Sepp, dass es vor allem auf die Genauigkeit vom Tee ankommen wird um in Pennsylvania reüssieren zu können.
Wie erwartet präsentiert sich Oakmont dann gleich zum Auftakt als beinharter Test, denn einzig J.J. Spaun (USA) tanzt am Vormittag aus der Reihe und setzt mit der 66 (-4) eine beachtliche Bestmarke. Ansonsten sind zu Beginn von Sepp’s Runde nur neun Spieler überhaupt im roten Bereich, was am ersten Spieltag schon eine ziemlich deutliche Sprache spricht. Österreichs Nummer 1 jedenfalls findet auf den Backnine absolut stressfrei mit ganz sicheren anfänglichen Pars ins Geschehen.
Oakmont fletscht die Zähne
Nachdem der zweite Schlag im Fairwaybunker verschwindet, kommt dann am Par 5 der 12 erstmals etwas Stress auf. Mit viel Gefühl im Kurzspiel kratzt er am Ende aber noch das nächste Par auf die Scorecard. Am darauffolgenden Par 3 muss er aus dem zähen Rough dann ein wenig zaubern, wieder gelingt die Übung aber mit Bravour. Danach wird es jedoch erstmals richtig unangenehm, denn sowohl beim Drive als auch bei der Annäherung hat er Pech, dass der Ball jedesmal in den Bunker kickt. Da er dann noch dazu aus zwei Metern einen Dreiputt einbaut, erwischt es ihn mit einem Doppelbogey gleich ziemlich heftig.
Am Par 3 der 16 streikt der Putter dann ein weiteres Mal und hängt ihm mit dem nächsten Driller rasch den nächsten Schlagverlust um. Noch vor dem Turn wird es auf der 18 dann ein weiteres Mal düster, denn nach knapp verfehltem Grün will schließlich auch der Zweimeterputt zum Par nicht fallen, was ihn nur bei 4 über Par die Frontnine in Angriff nehmen lässt. Nach einem recht sicheren Par auf der schwierigen 1, ergibt sich schließlich auf der 2 die erste echte große Birdiechance, die er aus drei Metern jedoch nicht in Zählbares ummünzen kann.
Schwarzes Finish
Die ausgelassene Möglichkeit rächt sich auch sofort, denn auf der 3 parkt er die Annäherung aus dem Bunker nur knapp neben dem Grün und da aus drei Metern das Par nicht gelingt, findet er sich sogar nur noch bei +5 wieder. Fast kommt es sogar gleich noch dicker, aus 3,5 Metern geht sich auf der 5 aber das Par noch aus. Da jedoch auf der 7 das Eisen ins Grün etwas zu kurz bleibt und er aus dem Bunkerhang den Ball nicht wirklich kontrolliert zur Fahne bringt, ist der sechste Schlagverlust endgültig nicht mehr abzuwenden.
Die 9 rundet den völlig gebrauchten Tag dann noch richtiggehend ab, denn nach dem Drive ins dicke Gemüse muss er den Ball sogar als unspielbar erklären, bunkert sich noch dazu ein weiteres Mal vor dem Grün ein und beendet den ersten Auftritt so nur mit einem Doppelbogey und der 78 (+8). Damit steht der vierfache PGA Tour Champion als 124. auch einmal mehr heuer bei einem Major wieder mit dem Rücken zur Wand,müsste er auf die erwartete Cutmarke doch bereits rund fünf Schläge gutmachen.
Stephan Jäger (GER) hat vor allem auf den Frontnine ziemlich zu kämpfen, bewahrt aber Ruhe und kämpft sich schließlich noch zu einer 73 (+3), womit er sich als 49. auch auf Kurs in Richtung Wochenende bringt.
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Der Beitrag Mit dem Rücken zur Wand erschien zuerst auf golf-live.at.