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Tourcard am Radar

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Max Steinlechner erwischt am Finaltag der Austrian Alpine Open zwar nicht seinen besten Tag, als eindeutig bester Österreicher macht er aber klar, dass die konstante Entwicklung in absehbarer Zeit in einem Dauerticket für die DP World Tour münden soll. Nicolai Von Dellingshausen (GER) zeigt einmal mehr seine Vorliebe für Österreich und sichert sich im GC Gut Altentann seinen ersten DP World Tour Sieg der Karriere.

Nach einigen Jahren Pause feiert die DP World Tour im GC Gut Altentann in dieser Woche ein gelungenes Comeback in Österreich. Vor malerischer Kulisse in Salzburg spielt schließlich am Wochenende auch das Wetter sehenswert mit, was den Fanzuspruch doch deutlich in die Höhe schnellen lässt. Zwar lassen mit Bernd Wiesberger und Matthias Schwab die heimischen Zugpferde ziemlich aus, dafür aber springt mit Max Steinlechner ein Youngster ein und sorgte vor allem am Samstag mit einer fehlerlosen 64 (-6) teils für tosenden Applaus.

Der junge Tiroler stürmte damit auch bis auf Rang 7 nach vor und hat so vor der Finalrunde alle Chancen auf sein erstes Spitzenergebnis auf der DP World Tour. Ein Top 10 Resultat hätte neben der besonderen emotionalen Komponente in der Heimat noch eine weitere wichtige Bedeutung, denn damit wäre der 25-jährige auch kommende Woche im Feld der KLM Open in den Niederlanden und könnte damit weiterhin auf der großen Tour zu Werke gehen.

„Ich versuch einfach von Schlag zu Schlag zu denken und dann schauen wir was rauskommt. Klar bin ich innerlich ein wenig aufgewühlt, aber das passt schon alles“, so Max direkt vor der Runde. Der Start geht vor erneut zahlreichen Fans dann jedoch ziemlich daneben, denn mit einem Dreiputt vom Vorgrün brummt er sich gleich auf der 1 ein anfängliches Bogey auf. Den Faux-pas macht er jedoch nach einem starken Tee Shot schon am Par 3 der 3 wieder wett und beruhigt so rasch auch die Nerven. Das macht sich auch gleich danach auf der 4 bemerkbar, denn das nächste perfekte Eisen bremst sich nur 1,5 Meter neben der Fahne ein, womit er sein Score rasch sogar in den Minusbereich drückt.

Auf der langen 6 wird es dann jedoch wieder unangenehmer, denn nach eingebunkerter Annäherung erwischt er den Ball aus dem Grünbunker etwas zu fett, was schließlich sogar im Doppelbogey mündet. Noch vor dem Turn wird es dann ein weiteres Mal ungemütlich, da sich nach gewassertem Abschlag am Par 5 der 9 nur ein Bogey ausgeht, was ihn lediglich bei 2 über Par das letzte Mal die Backnine in Angriff nehmen lässt. Der Tiroler fokussiert sich aber neu, nimmt am Par 3 der 10 und der 11 souveräne Pars mit und kann schließlich auf der 12 aus einer starken Annäherung aus einem Meter sehenswert Kapital schlagen.

Tourcard großes Ziel

So richtig will es jedoch auch weiterhin nicht laufen, denn auf der 13 streikt plötzlich das Gerät fürs Kurzgemähte und hängt ihm mit einem Dreiputt aus gerade mal vier Metern einen mehr als vermeidbaren Schlagverlust um. Die schwierigen Löcher danach übersteht er zwar unbeschadet, nach einem Querfeldeinritt auf der 18 geht sich am kurzen Par 5 jedoch kein Birdie mehr aus. Schlussendlich muss er sich so am Sonntag nach einem doch eher durchwachsenen Auftritt mit einer 72 (+2) anfreunden, was „nur“ für Rang 22 reicht.

Mit dem Abrutschen am Finaltag verpasst er die Top 10 schließlich doch recht deutlich, womit er auch nicht wie erhofft kommende Woche in den Niederlanden bei den KLM Open abschlagen kann. Dennoch macht er in dieser Woche als bester Österreicher klar, dass er sein selbst formuliertes Ziel einer DP World Tourcard so rasch wie möglich in die Tat umsetzen will. „Es ist leider nicht ganz so gut gelaufen wie die letzten beiden
Tage, aber ich kann mit dem Turnier trotzdem zufrieden sein. Ich werde jetzt wieder auf der Hotelplanner-Tour (die ehemalige Challenge-Tour) spielen, um mir eine fixe Tour-Karte für nächste Saison zu sichern,“ gibt Max die Marschrichtung vor.

Die Entwicklung des 25-jährigen kann sich auch sehen lassen, denn nach seinem Sieg auf der Alps Tour bei den Gösser Open letztes Jahr, wurde er auch auf der Challenge Tour in Adamstal als 3. bester Österreicher. In der Vorbereitung auf die Saison gewann er heuer sogar als erster heimischer Spieler auf der Sunshine Tour und verpasste danach auch in Indien nur hauchdünn seinen ersten Sieg auf der Hotelplanner Tour. In Österreich zeigt er nun, dass die Tourcard für die DP World Tour wohl nicht mehr in allzu weiter Ferne liegt.

Wiesberger steckt fest

Den beiden anderen Österreichern im Wochenende erging es am Moving Day weniger gut als ihrem jüngeren Landsmann. Bernd Wiesberger kam am über eine 70 (Par) nicht hinaus und konnte damit als 50. nur minimal Ränge gutmachen. Matthias Schwab fand überhaupt keinen Rhythmus und rutschte mit der 73 (+3) sogar bis auf Platz 57 zurück. Beide hoffen naturgemäß sich mit einer starken letzten Runde gebührend aus Henndorf am Wallersee verabschieden zu können.

Das Vorhaben erschwert sich Bernd dann aber gleich auf der 1, denn nach einem starken Drive pitcht er deutlich übers Grün und marschiert so nur mit dem Bogey zur 2. Teebox. Zwar geht sich bereits auf der 4 nach gelochtem Viermeterputt auch das erste Birdie aus, anders als erhofft vermag dieses sein Spiel jedoch nicht zu stabilisieren, wie gleich zwei Bogeys nach verpassten Up & Downs danach untermauern. Zumindest kann er auf der 8 aus zwei Metern ein weiteres Mal gegensteuern und gleicht sein Score schließlich nach sicherem Zweiputt am Par 5 der 9 sogar noch vor dem Turn wieder aus.

Auf der 10, der 11 und der 13 lässt er dann gleich drei gute Chancen aus unter zwei Metern ungenützt verstreichen und kann auch am Par 3 der 14 die Birdiemöglichkeit aus drei Metern nicht in Zählbares ummünzen. Erst auf der 16 geht sich dann schon etwas mit der Wut im Bauch aus zehn Metern unverhofft ein weiteres Birdie aus, dass er jedoch postwendend nach vergeblichem Scrambling wieder verspielt. Am kurzen Par 5 der 18 holt er sich dann zwar noch wie erhofft das abschließende Birdie ab, mehr als die 69 (-1) geht sich so am Sonntag jedoch nicht aus, womit er auch im Klassement als 51. keine Ränge mehr gutmachen kann.

„Von Tee bis Grün wars ganz gut, aber rund um und auf den Grüns wars einfach eine Katastrophe und zwar vom ersten bis zum letzten Tag. Da war einfach überhaupt nix zu holen für mich. Waren auch ein paar Situationen wo es nicht unbedingt in meine Richtung gelaufen ist und ich hätte mir wohl auch etwas mehr verdient. Ist natürlich schwer zu verdauen, da man grad vor heimischem Publikum natürlich gut performen will“, so Bernd nach der Runde doch sichtlich geknickt.

Bis ans Ende zurück

Zwar startet Matthias Schwab mit Pars recht souverän, Birdie geht sich auf den ersten Löchern jedoch keines aus und da er sich auf der 5 mit einem verpassten Up & Down das erste Bogey eintritt, steckt er im Leaderboard-Keller regelrecht fest. Der Fehler zeigt auch Wirkung, denn auch auf der langen 6 geht sich das Par nicht aus und da er danach mit gewassertem Tee Shot sogar ein Doppelbogey einstecken muss, geht das erste Birdie der Runde direkt danach regelrecht unter.

Stabilität bringt das Erfolgserlebnis nicht wirklich, denn nach zu kurzer Attacke leuchtet am Par 5 der 9 prompt der nächste Fehler auf. Auf den letzten neun Löchern läuft es dann vorerst mit Pars etwas besser, bis ihm verfehlte Grüns auf der 16 und der 17 weitere Male zum Verhängnis werden. Am Par 5 Schlussloch fällt dann zwar noch ein Birdieputt, mit der 75 (+5) kehrt er dem GC Gut Altentann jedoch mit einem 64. Platz alles andere als erhofft wieder den Rücken.

Salzburger Festspiele

Für die Salzburger Festspiele sorgen in dieser Woche vor allem die Deutschen Vertreter. Allen voran Nicolai Von Dellingshausen, der die gesamte Woche über in Position hinter seinem Landsmann Marcel Schneider lauert. Am Sonntag explodiert der 32-jährige dann schließlich und sichert sich mit einer 65 (-5) und bei gesamt 19 unter Par seinen allersten DP World Tour Sieg der Karriere. Damit mach Von Dellingshausen auch einmal mehr klar, dass Österreich für ihn der allerbeste Golfboden weltweit ist, denn nach dem Sieg auf der Challenge Tour in Adamstal 2017 und dem 2. Platz in St. Pölten auf der Pro Golf Tour gelingt nun erneut in Österreich sein bislang größter Sieg der Karriere. Marcel Schneider auf Rang 2 und Marcel Siem auf Platz 5 runden eine hervorragende deutsche Turnierwoche ab.

Leaderboard Austrian Alpine Open

>> SKY überträgt Live und in HD von den Austrian Alpine Open.

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Der Beitrag Tourcard am Radar erschien zuerst auf golf-live.at.

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