Beflügelt durch Heimvorteil
Matthias Schwab scheint der Heimvorteil im GC Gut Altentann durchaus zu beflügeln, denn nach einer 68 (-2) startet der Rohrmooser voll in Schlagdistanz zu den Top 10 in den Freitag. Auch Lukas Nemecz und Niklas Regner bringen sich bei den Austrian Alpine Open auf Kurs in Richtung Wochenende.
Nachdem der deutsche Evergreen Bernhard Langer vor 35 Jahren im GC Gut Altentann triumphierte, kehrt die DP World Tour heuer wieder nach Salzburg zurück. Die Austrian Alpine Open, die kommendes Jahr in Kitzbühel stattfinden werden, markieren gleichzeitig auch die Rückkehr Österreichs auf den Tourkalender. Mit dabei neben einigen Big Names wie etwa Ryder Cup Captain Luke Donald (ENG) auch gleich mehr als ein Dutzend Österreicher, die beim Heimspiel verständlicherweise groß aufzeigen wollen.
Die größten heimischen Hoffnungen ruhen aber klar auf Bernd Wiesberger, Salzburger Land Botschafter Matthias Schwab, Lukas Nemecz und Shooting Star Max Steinlechner. Der Wetterbericht verspricht zum Auftakt noch eher durchwachsene Verhältnisse, da am Donnerstag der bekannte Salzburger Schnürlregen wohl das bestimmende Thema sein wird. Bereits ab Freitag soll es aber deutlich auflockern, am Wochenende sind bereits recht sommerliche Bedingungen prognostiziert.
Wie befürchtet präsentiert sich das Wetter zum Auftakt alles andere als freundlich. Nasse Verhältnisse gepaart mit unangenehmen Böen machen die Sache in Altentann alles andere als einfach. Zumindest zu Beginn hat mit Fabian Fischer (Am) der erste Österreicher am Platz in den Morgenstunden noch alles im Griff, wie ein sicheres anfängliches Par untermauert. Lukas Nemecz beginnt ebenfalls bereits mit früher Tee Time und bringt sich am Par 3 der 10, wie auch Max Steinlechner kurz danach, gleich einigermaßen in die Bredouille. Mit viel Gefühl kratzen beide nach verfehltem Grün aber noch das Par.
Nemecz und Steinlechner mit ersten Birdies
Fabian Fischer hat in Folge dann aber ziemlich zu kämpfen, tritt sich nach einem verpassten Up & Down am Par 3 der 3 kurz danach gleich noch zwei weitere Fehler ein, ehe immerhin auch das erste Birdie nach super Putt aus rund elf Metern aufleuchtet. Mit Luca Denk hat ein weiterer Österreicher zu Beginn ziemlichen Stress und muss nach verpassten Up & Downs schon früh erste Fehler notieren. Deutlich freundlicher gestalten sich die Runden währenddessen bei Lukas Nemecz und Max Steinlechner, denn während der Steirer mit Pitch & Putt am Par 5 der 18 noch vor dem Turn ein erstes Birdie findet, lässt sich Max auf der 16 aus zwei Metern die Birdiechance nicht vom Putter nehmen.
In die gänzlich andere Richtung läuft es hingegen bei Fischer und Denk, denn nach dem zweiten Birdie tritt sich der Amateur nach einem wilden Ritt inklusive Drop auf der 12 sogar ein Triplebogey ein. Denk findet weiterhin keinen Rhythmus und hält nach fünf gespielten Bahnen bereits bei 6 über Par. Auch Jakob Lotschak (Am) treibt sich den Puls mi frühem Doppelbogey und Bogey ziemlich in die Höhe, ehe er sein Spiel mit dem ersten Erfolgserlebnis ein wenig stabilisieren kann. Max Steinlechner hat auch weiterhin alles fest im Griff und biegt dank des nächsten Birdies nach Chip & Putt am Par 5 der 18 bereits in den Top 10 auf die Frontnine ab.
Lange Zeit verwaltet Lukas Nemecz sein zartrosa Zwischenergebnis, bis er sich schließlich am Par 3 der 7 aus dem Grünbunker nicht mehr zum Par scramblen kann und so kurz vor Schluss wieder auf den Ausgangspunkt abrutscht. Am Par 5 Schlussloch holt er sich dann aber aus 1,5 Metern das Minus wieder zurück und bringt so zum Auftakt mit der 69 (-1) und als 39. eine durchaus gelungene erste Runde in trockene Tücher. Fabian Fischer (Am) kann sein Spiel zwar auf den letzten Löchern wieder stabilisieren, mehr als die 75 (+5) und Rang 141 geht sich für den Amateur jedoch am Donnerstag nicht aus.
Mit dem ersten Auftritt zeigt sich Lukas durchaus zufrieden, auch da er nicht wirklich sein A-Game mit dabei hatte: „Der Kurs spielt sich viel länger heute als er eingentlich ist. Die Grüns sind aber sehr gut zu spielen, denn ich hab den Ball heute überhaupt nicht gut getroffen, aber mein Score noch zusammenhalten können. Wenn man die Scorecard ansieht denkt man, dass ich 16 Grüns getroffen hab. Tatsächlich war ich oft am Scramblen, aber das hat ganz gut geklappt heute.“
Blitzstart von Schwab
Wie aus dem Nichts streikt im Finish bei Max Steinlechner dann plötzlich der Putter und hängt ihm am Par 3 der 7 aus sieben Metern den ersten Fehler um. Positiveres gibt es dafür von Matthias Schwab zu vermelden, denn der Rohrmooser startet auf der 1 gleich mit einem super Putt vom Vorgrün zum Birdie und legt auf der 2 nach perfekter Annäherung sofort das nächste Birdie nach. Auch Bernd Wiesberger ist mittlerweile auf dem Platz unterwegs und zeigt sich im langen Spiel vorerst bombensicher. Im Training lag der Fokus zuletzt auf den Putts zwischen drei und fünf Metern, wie er selbst ansprach. In der frühen Phase hat er auf den Grüns jedoch noch einige Probleme und kann durchaus brauchbare Chancen noch nicht in Zählbares ummünzen.
Richtig bitter wird es jedoch einige Bahnen weiter vorne bei Max Steinlechner, denn der Tiroler schießt seinen ersten Drive am Par 5 der 9 weg, muss sogar nachladen und steht am Ende nach dem Doppelbogey sogar nur mit der 71 (+1) und als 67. beim Recording. Weit besser läuft es weiterhin bei Matthias Schwab, denn der „Local Hero“ scrambled sich zunächst auf der 4 sehenswert noch zum Par und schnappt sich aus vier Metern auf der 5 sein bereits drittes Birdie. „Mit den Verhältnissen ist es heute echt tricky. Der Boden ist tief und mit dem Wind ist es noch etwas schwieriger die Bälle richtig auf den kleinen Grüns zu platzieren“, spricht er während der Runde vor allem die schwierigen Verhältnisse an.
Mit diesen hat Bernd Wiesberger weit weniger zu kämpfen als mit den Grüns, denn das Kurzgemähte zieht dem Südburgenländer auch weiterhin den Nerv, was sich auf der 4 schließlich auch in einem kurzen verschobenen Parsave unangenehm bemerkbar macht. Immerhin gleicht er nach einem messerscharfen Eisen sein Score sofort wieder aus. Auch Schwab hat mit den langsamen Grüns auf der 6 erstmals Probleme, wie ein verschobener Parputt aus einem guten Meter unterstreicht. Während mit Timon Baltl, den Amateuren Christoph Bleier, Fabian Lang, David Ennsmann und Lukas Boandl, sowie Bernard Neumayer, Niklas Regner und Florian Schweighofer die letzten heimischen Spieler mittlerweile ihre Auftaktrunden in Angriff nehmen, kommen Jakob Lotschak (Am) mit der 77 (+7) (150.) und Luca Denk mit der 86 (+16) (154.) zurück ins Clubhaus.
Wiesberger mit hartem Kampf
Bernd Wiesberger hat in Salzburg weiterhin alle Hände voll zu tun, denn nach einigem Leerlauf tritt er sich nach einem ins Aus geschossenen Drive ausgerechnet am Par 5 der 9 sogar ein Doppelbogey ein und biegt so nur bei 2 über Par auf die Backnine ab. Auf der 10 lernt er die Linie von Matthew Jordan (ENG) aber ganz genau und kann mit einem sehenswerten Putt gleich am darauffolgenden Par 3 einen ersten Konter setzen. Auch Lukas Boandl hat Grund zu jubeln, nachdem er auf der 3 nach verzogenem Drive kurzerhand den dritten Schlag direkt zum Birdie locht.
Bei beiden stabilisiert das Erfolgserlebnis das Spiel jedoch nur kurz, denn der Amateur driftet kurz danach wieder in den Plusbereich ab und auch Bernd Wiesberger findet sich nach etwas zu kurzer Annäherung auf der 12 rasch bei 2 über Par wieder. Da dann noch dazu am Par 3 der 14 der Parputt nicht fällt, nimmt eine ziemlich verpatzte Auftaktrunde langsam aber sicher zusehends Gestalt an. Gänzlich anders stellt sich die Situation bei Matthias Schwab dar. Den Schladming-Pro bremste das Bogey auf der 6 zwar ziemlich ein, allerdings hält er danach die gesamte Runde über weitere Fehler fern und steht am Ende mit der 68 (-2) und als 21. beim Recording, was ihn nicht nur in Schlagdistanz zu den Top 10, sondern auch als besten Österreicher in den Freitag starten lässt.
„Es war ein super Start mit -3 nach 5 mit ein paar super Schüssen. Leider dann auf der 6 ein eigentlich recht leichtes Up & Down nicht geschafft. Der Rest der Runde war sehr solide, also ich bin ziemlich happy. Das Heimturnier beflügelt mich schon. Es war schon cool zu sehen was am 1. Tee los war und auch sonst sind bei mir viele im Flight mitgegangen. Die bisherige Saison war leider noch ziemlich durchwachsen, auch weil ich einiges versucht hab, was noch nicht so gefruchtet hat. Der Platz mit dem Setup kommt mir aber ziemlich entgegen“, so Matthias nur wenige Minuten nach der Runde.
Baltl wie Steinlechner rund um die Cutmarke
Nur Minuten danach kommt Timon Baltl zum Recording und wahrt nach einer 71 (+1) wie auch Max Steinlechner als 67. klar noch die Chance auch am Wochenende noch mitmischen zu dürfen. Auch Bernd hat im Finish wieder ein wenig Grund zu jubeln, da er eine starke Annäherung auf der 17 gewinnbringend zu verwerten weiß. Eine weitere gute Möglichkeit zum Abschluss will dann jedoch nicht fallen, weshalb sich der achtfache European Tour Champion schließlich mit der 72 (+2) und Rang 90 anfreunden muss. Christoph Bleier (Am) beendet seinen ersten Auftritt nahezu parallel dazu mit der 74 (+4), was nur für Platz 123 reicht.
Niklas Regner hingegen scheint sich in Salzburg durchaus wohlzufühlen, denn der Liezener muss zwar sowohl auf den Backnine als auch nach dem Turn nach einem Birdie recht rasch den Ausgleich einstecken, spielt sich aber mit einem spektalulären Chip-in auf der 6 ein weiteres Mal zurück in den Minusbereich. Zwar verlääst er diesen einmal mehr wieder, mit der 70 (Par) bringt er sich aber als 59. noch auf Cutkurs. Davon ist Bernard Neumayer nahe seiner Heimat recht weit weg, denn nach einer 76 (+6) liegt er als 146. bereits im geschlagenen Feld. Fabian Lang (Am) und Lukas Boandl (Am) ergeht es mit der 74 (+4) und als 123. nur bedingt besser. Auch Florian Schweighofer reiht sich mit einer 75 (+5) und als 141. nur weit hinten ein. David Ennsmann (Am) kommt mit der 80 (+10) und als 153. ziemlich unter die Räder.
Die Führung krallt sich Marcel Schneider (GER), der am Donnerstag sogar eine 63 (-7) aufs Tableau knallt.
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Der Beitrag Beflügelt durch Heimvorteil erschien zuerst auf golf-live.at.