Kein lohnender Ausflug
Lukas Nemecz kämpft am Freitag bei den Turkish Open verbissen, verpasst im Regnum Carya nach spätem Doppelbogey aber wie auch seine Landsmänner Max Steinlechner und Matthias Schwab den Sprung in die Preisgeldränge.
So richtig kam das österreichische Trio beim DP World Tour Event in Belek zum Auftakt noch nicht in Fahrt. Lukas Nemecz etwa liegt zwar nach der 71 (Par) als einziger der drei heimischen Akteure auf Cutkurs, als 61. hat aber auch er zur gezogenen Linie keinerlei Puffer und somit auch kaum Platz für Fehler. Max Steinlechner kämpfte sich nach einem zwischenzeitlichen Doppelbogey am Donnerstag sogar in den roten Bereich, nach späten Fehlern musste er sich aber mit einer 72 (+1) abfinden, womit er bereits eine kleine Aufholjagd einläuten muss. Matthias Schwab kam mit einer 77 (+6) unter die Räder und würde schon eine Traumrunde benötigen um noch Preisgeld mitnehmen zu können.
Gleich zu Beginn der Runde hat Lukas Nemecz am Nachmittag den Putter perfekt auf Temperatur und krallt sich gleich auf der 1 aus fünf Metern ein anfängliches Birdie. Nachdem er sich am darauffolgenden Par 3 noch sehenswert zum Par scrambled, geht sich diese Übung schließlich auf der 5 nach überschlagenem Grün nicht mehr aus, womit der Steirer auch hinter die gezogene Linie abrutscht.
Nachdem mit der 7 das erste Par 5 der Runde nichts springen lässt und er sich danach am Par 3 der 8 aus dem Grünbunker nicht mehr zum Par scramblen kann, rückt das rettende Cut-Ufer vorerst in immer unangenehmere Ferne. Das scheint Lukas aber richtiggehend wachzurütteln, denn mit einer perfekten Annäherung lässt er sich auf der 9 nur wenige Zentimeter zum Ausgleich übrig und tastet sich so prompt wieder ans Wochenende heran.
Spätes Doppelbogey versperrt den Weg
Das Hin und Her endet jedoch vorerst auch auf den Backnine nicht, da er nach versandeter Annäherung sofort auf der 10 auch das nächste Bogey aufleuchten hat. Kurz danach hat er immerhin mit der 12 das erste Par 5 der hinteren Neun im Griff und holt sich mit Chip & Putt rasch erneut den Ausgleich ab. Das stabilisiert sichtlich endgültig sein Spiel, denn auf der letzten langen Bahn geht sich gleich das nächste Erfolgserlebnis aus und mit dem Abtauchen unter Par bringt er sich auch wenige Löcher vor Ende der Runde wieder auf Cutkurs.
Das ändert sich jedoch auf der 17 dann drastisch, denn vom Tee muss Lukas sogar nachladen und tritt sich so ein Doppelbogey ein. Am Schlussloch holt er sich dann zwar noch ein Birdie ab, die zweite 71 (Par) ist am Ende des Tages aber um einen Schlag zuviel um auch am Wochenende noch mitmischen zu können.
Leer ausgegangen
So richtig nach Maß findet Max Steinlechner am Freitag nicht ins Geschehen, denn nach verschobenem Dreimeterputt geht sich zunächst am Par 5 der 12 das erhoffte schnelle Birdie nicht aus und da er sich danach mit einem Dreiputt am Par 3 der 14 sogar ein Bogey einfängt, rückt die gezogene Linie doch in ziemlich unangenehme Ferne. Immerhin hat er das zweite Par 5 mit Chip & Putt gut im Griff und holt sich recht zeitnah den scoretechnischen Ausgleich ab.
Noch vor dem Wechsel auf die Frontnine läuft schließlich auch der Putter erstmals heiß, denn mit einem Monsterputt aus rund 15 Metern auf der 18 bringt er sich erstmals auf Kurs in Richtung Wochenende. Nachlegen kann der Tiroler vorerst jedoch nicht und rutscht nach verzogenem Drive und daraufhin verpasstem Up & Down auf der 4 sogar wieder auf Level Par zurück. Konter kann er auch danach keinen setzen und da er sich nach weiteren Ungenauigkeiten am Par 5 der 7 und der 10 noch weitere Fehler einfängt, verpasst er nach der 74 (+3) doch recht klar den Cut.
Formtrend verpufft
Anders als am Vortag gelingt diesmal Matthias Schwab der Start deutlich besser, denn nach einem anfänglichen Par, lässt schon das Par 5 der 11 den ersten Schlaggewinn springen. Da es sich allerdings nach verzogenem Abschlag schon auf der 12 auch das erste Bogey gemütlich macht, rutscht er postwendend auch wieder zurück. Das Gesehene wiederholt sich kurz danach fast 1:1 erneut, denn wieder holt er sich am zweiten Par 5 das Birdie, rutscht jedoch erneut postwendend wieder zurück.
Kaum auf den Frontnine angekommen zieht er die Runde dann ein drittes Mal unter Par und kann diesmal den zartrosa Score auf den darauffolgenden Bahnen verteidigen. Par um Par spult der Rohrmooser ab und steht so schlussendlich zwar mit der 70 (-1) wieder beim Recording, angesichts der verpatzten Auftaktrunde ist der Cut jedoch nicht mehr zu stemmen. Nach der leicht aufsteigenden Formkurve mit dem zuletzt erreichten Wochenende, zeigt die Tendenz nun mit einem weiteren recht klar verpassten Sprung in die Preisgeldränge in der Türkei wieder in die eindeutig verkehrte Richtung.
Dass es bei Matthias heuer noch so überhaupt nicht laufen will ist vor allem den Abschlägen geschuldet, wo er sich des Öfteren in prekäre Lagen bringt. Vergangene Saison zeigte er sich von Tee bis Grün noch deutlich sicherer, war dabei sogar auf Rang 34 und besser als der Durschnitt der Tour. Heuer rangiert er bei der Drive Genauigkeit lediglich auf Rang 106 und ist doch spürbar hinter dem Tourdurchschnitt.
Dies hat klarerweise auch Auswirkungen auf den Schlagdurchschnitt. Zwar war er mit im Schnitt 71,13 Schlägen schon 2024 0,3 Schläge pro Runde hinter dem Durchschnitt, heuer jedoch hält er lediglich bei 73,58 Schlägen pro Runde, was um gleich 2,27 Schläge pro Runde mehr ist als der Durchschnitt des Feldes benötigt.
Zwei Deutsche im Spitzenfeld
Yannik Paul und Tiger Christensen (beide GER) ergeht es deutlich besser als ihren österreichischen Kollegen, denn die beiden liegen als geteilte 4. gemeinsam auf der Lauer und werden alles daran setzen am Wochenende Druck auf Martin Couvra (FRA) an der Spitze aufzubauen.
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Der Beitrag Kein lohnender Ausflug erschien zuerst auf golf-live.at.