Für die Ewigkeit
Rory McIlroy (NIR) ringt, an einem an Dramatik wohl kaum mehr zu überbietenden Finaltag, beim Masters erst im Stechen Justin Rose (ENG) am ersten Extraloch nieder. Damit beendet er im Augusta National nicht nur seine über ein Jahrzehnt dauernde Major-Flaute, sondern macht als erst sechster Spieler überhaupt auch den Career Grand Slam mit Siegen bei allen vier Majors perfekt. „Alle meine Träume sind heute wahr geworden!“
Vor der Finalrunde lautete das Duell eigentlich Rory McIlroy gegen Bryson DeChambeau (USA), denn bei 10 unter Par war lediglich der US-Amerikaner dem Nordiren noch bei zwei Schlägen Rückstand auf den Fersen. Zunächst drückt der LIV-Star dann auch gleich aufs Tempo und findet sich aufgrund eines Birdies auf der 2 und eines anfänglichen Doppelbogeys von McIlroy schon nach zwei gespielten Löchern in der Führungsrolle wieder. In Folge schleichen sich aber auch bei DeChambeau Fehler ein, was auf nur vier gespielten Löchern für den nächsten „Two-Shot-Swing“ sorgt, womit der Nordire rasch wieder recht komfortabel in Führung liegt.
Generell hat DeChambeau Probleme richtig ins Spiel zu finden, was McIlroy mit gleich vier Schlägen Vorsprung auf die Backnine abbiegen lässt, womit alles nach einer einigermaßen „gemähten Wiese“ aussieht. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, denn mit dem sicheren Sieg vor Augen spielen die Nerven bei McIlroy nach und nach nicht mehr so wirklich mit. Justin Rose hingegen, der nach den ersten beiden Runden das Feld noch anführte, pirscht sich auf leisen Sohlen immer weiter nach vor und explodiert im Amen Corner geradezu. Gleich auf allen drei Löchern nimmt er Birdies mit und räumt sich so in Augustas Herrgottswinkel plötzlich sogar wieder Außenseiterchancen auf den Sieg ein.
Bei 11 unter Par ins Stechen
Rory beginnt auch genau in diesem Stretch zu schwächeln und verlässt den Amen Corner nur mit Bogey und Doppelbogey. Da er sich dann auf der 14 gleich noch einen Schlagverlust umhängt, geht die Türe plötzlich wieder richtig weit auf. Rose lässt sich auch nicht zweimal bitten und nimmt neben zwei Bogeys auf der 14 und der 17 noch gleich drei Birdies mit, was ihn mit der 66 (-6) und bei gesamt 11 unter Par zum Recording kommen lässt. Als Führender im Clubhaus muss er somit warten, ob sein nordirischer Kontrahent sich auf den letzten Löchern noch fängt.
Tatsächlich kämpft sich McIlroy mit Birdies auf der 15 und der 17 wieder auf Even Par und somit auf -12 zurück, rollt auf der 18 aber einen 1,5 Meter Putt zum Par am Loch vorbei, unterschreibt so nur die 73 (+1) und muss damit gegen den Engländer ins Stechen um den Sieg. Wenige Minuten später steht er mit Rose dann wieder auf der 18 und nach einer perfekten Annäherung lässt er sich aus einem guten Meter die Chance zum Birdie nicht entgehen, womit er sich sozusagen nach Überstunden den Sieg am Ende doch noch holt.
McIlroy schlüpft ins Green Jacket
Mit dem emotionalen Triumph fällt Rory McIlroy auch eindeutig unglaublicher Ballast von den Schultern, denn nach etlichen, in teils dramatischen Wendungen, vergebenen Majorsiegen, endet am 13. April 2025 in Augusta für die ehemalige Nummer 1 der Golfwelt nun endgültig die über ein Jahrzehnt dauernde Major-Flaute. Noch dazu macht er mit dem Sieg den Karriere Grand Slam als erst sechster Spieler überhaupt perfekt und macht sich so mit Gene Sarazen, Ben Hogan, Gary Player, Jack Nicklaus und Tiger Woods im golferischen Sinn wohl endgültig unsterblich.
„Meine Träume sind heute wahr geworden. Ich war unglaublich nervös zu Beginn und es ist so unwahrscheinlich schwierig geduldig zu bleiben. Auf den Backnine gab es heute einige Momente wo ich dachte: ‚Habe ich das jetzt schon wieder vermasselt?‘ Ich habe dann aber, als ich es gebraucht hab, wieder mit einigen entscheidenden Schlägen geantwortet und darauf bin ich wirklich stolz“, so der strahlende Sieger in einem ersten Statement nachdem emotionalen Tag in Augusta.
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Der Beitrag Für die Ewigkeit erschien zuerst auf golf-live.at.