Eiskalt erwischt
Sepp Straka wird zum Auftakt beim Masters mit einer 78 (+6) regelrecht eiskalt erwischt und muss sich am Freitag im Augusta National schon gehörig steigern um zumindest noch die österreichische Masters-Cut-Serie verlängern zu können.
Nach Topergebnissen und dem Sieg bei der American Express kommt Sepp Straka eigentlich in bestechender Form zum ersten Major des Jahres 2025. Den Augusta National kennt der 31-jährige nicht nur von bereits drei Masters Auftritten wie seine Westentasche, schon in College Zeiten teete er mit den Georgia Bulldogs des Öfteren auf dem geschichtsträchtigen Gelände auf. Damit startet Österreichs unumstrittene Nummer 1 zusätzlich zum „Heimvorteil“ – nur rund zwei Autostunden von Augusta entfernt wuchs Sepp nach der Übersiedelung mit 14 Jahren in die USA auf – noch dazu mit reichlich Platzkenntnis in sein viertes Masters der Karriere.
Golf-Österreich kann bei der bisherigen Masters-Historie auf eine stolze Serie zurückblicken, denn bei bereits 9 Einsätzen von Sepp und Bernd Wiesberger gab es bislang noch keinen einzigen Missed Cut zu vermelden. Das allein war zumindest vor dem Turnier mit Sicherheit nicht das Ziel von Sepp, denn vorrangig hätte die Nummer 14 der Welt eher eine Verbesserung der Bestmarke vom Vorjahr mit Rang 16 auf dem Schirm gehabt. Kommen soll es im stargespickten Feld am Donnerstag Nachmittag mit allerletzter Startzeit dann jedoch gänzlich anders. Gleich zu Beginn erwischt es Sepp mit einer ziemlich kalten Dusche, da die erste Annäherung das Grün verfehlt und er sich mit Chip und Putt nicht mehr zum Par scramblen kann. Im Nachinein betrachtet ein Indikator für einen, aus Sepp Strakas Sicht, ziemlich gebrauchten Tag.
Ungewohnte Probleme
Mit den Grüns hat er auch danach einigermaßen seine Mühe: Znächst will am Par 5 der 2 der Birdieputt knapp nicht fallen und danach stolpert er auf der 3 aus sechs Metern mit einem Dreiputt sogar gleich in den nächsten Schlagverlust. Erst danach kann er sein Spiel erstmals etwas stabilisieren, ehe es am Par 3 der 6 ein weiteres Mal brenzlig wird. Mit gefühlvollem Chip kratzt er am Ende aber noch das Par. Auf „Pampas“ hat er dann auch erstmals etwas Grund zu jubeln, nachdem er die Annäherung gekonnt aufs schwierig anzuspielende Grün zirkelt und aus vier Metern schließlich auf der 7 auch das erste Birdie einsackt. Ein verpasstes Par 5 Birdie auf der 8 nach etwas missglücktem Chip fällt dann aber sofort richtig schwer ins Gewicht, da auf der 9 einmal mehr der Putter streikt und ihm nach verfehltem Grün und zusätzlichem Dreiputt sogar ein Doppelbogey umhängt.
Die Probleme reißen auch danach nicht ab, wie ein verzogener Drive zu Beginn des Amen Corner auf der 11 unterstreicht. Zwar springt der Ball vom Baum zurück aufs Fairway, die Annäherung verfehlt das Grün aber klar und da er danach den Pitch sogar wassert, packt er auf den ohnehin verpatzten Zwischenstand sogar noch ein Triplebogey drauf, womit der Auftakt endgültig in eine ganz unangenehme Richtung abdriftet. Immerhin steckt Sepp auch den weiteren Rückschlag gut weg und hat schon auf „Golden Bell“ die richtige Antwort parat, da am Par 3 der Birdieputt aus gut zwei Metern den Weg ins Loch findet. Richtig lange währt die Freude jedoch nicht, denn nach einem weiteren verpassten Par 5 Birdie danach, rutscht er schon auf der 14 wieder auf 6 über Par zurück.
Da auf „Firethorn“ der Zweimeterputt fällt, lässt dann zumindest die letzte lange Bahn des Augusta National am Donnerstag für den gebürtigen Wiener ein Birdie springen. Erneut „kontert“ sich Sepp zum Auftakt ein Birdie jedoch prompt wieder aus, da am Par 3 der 16 einmal mehr der Putter nicht mitspielt. Am Ende unterschreibt er so lediglich eine 78 (+6) und egalisiert damit sogar seine bislang schlechteste Masters Runde der Karriere. Vom 87. Platz aus muss er am Freitag bei bereits vier Schlägen Rückstand auf die erwartete Cutmarke deutlich zulegen um sich noch irgendwie ins Wochenende retten zu können.
Jäger im Augusta-Casino
Stephan Jäger „gambled“ sich am Donnerstag durch die Runde, denn der Bayer setzt auf den Frontnine zunächst alles auf Rot und liegt sogar zeitweise in alleiniger Führung. Nach dem Turn allerdings fällt die Kugel dann nur noch auf Schwarz, weshalb er sich am Ende mit einer 72 (Par) anfreunden muss, die ihn aber stressfrei auf Cutkurs bringt. Bernhard Langer zeigt mit einer 74 (+2), dass er nach wie vor noch nicht zum „Alten Eisen“ gehört. Justin Rose (ENG) legt mit einer 65 (-7) den besten Start hin.
>> SKY überträgt Live und in HD vom Masters.
FOLLOW US...SHARE...
Der Beitrag Eiskalt erwischt erschien zuerst auf golf-live.at.