Mit eisernem Willen
Sepp Straka legt am Finaltag beim Players einen wahren Horrorstart hin, kämpft sich nach zahlreichen Schlagverlusten aber mit eisernem Willen immerhin noch zur 74 (+2) und verpasst am Ende im TPC Sawgrass nur recht knapp ein Topergebnis. „Mit Top 20 bin ich immer zufrieden, auch wenn der Start heute richtig schlecht war.“
Einmal mehr sorgte Sepp Straka heuer für großes Kino, denn der Führende im FedEx-Cup zeigte sich auch beim Players an den ersten Tagen wieder voll auf Höhe des Geschehens. Zum Auftakt haderte er zwar nach der 70 (-2) noch mit ein paar „dummen Fehlern“, am Freitag allerdings spielte er sich dann mit der 68 (-4) bis knapp an die Top 10 heran und brachte sich so in vielversprechende Verfolgerposition. Wie angekündigt setzte am Moving Day dann der Wind ein, was Sepp bei knapp 50 km/h starken Böen vor allem im langen Spiel ziemlich die Schneid abkaufte. Mit teils sensationellen Saves kämpfte er sich aber noch zur 71 (-1) und startet so als 8. in die finale Umrundung.
Bei gesamt 7 unter Par weist er vor den letzten 18 Löchern fünf Schläge Rückstand auf Spitzenreiter J.J. Spaun (USA) auf, was genau der Rückstand ist, den er auch vor seinem ersten Sieg bei den Honda Classic auf Daniel Berger (USA) hatte. Dass vor allem das Wetter – erneut ist einiges an Wind vorhergesagt – das Klassement am Sonntag noch ziemlich durcheinander wirbeln könnte, weiß natürlich auch Österreichs Nummer 1, weshalb er bereits nach dem Moving Day mit den Worten „Mal schauen was am Sonntag noch machbar ist, ist sicher noch einiges möglich“ doch zumindest eine kleine Kampfansage an die Spitze richtete.
Ungewohnt fehleranfällig
Da in Florida ab ca. 15:00 Uhr Ortszeit ein ziemliches Sturmtief eintreffen soll, dass neben Starkwind auch etliche Gewitter mit massenhaft Regen mitbringen soll, wird die Finalrunde bereits ab 13:00 MEZ von zwei Tees in Dreierflights gestartet. Deutlich bedeckter und erneut ziemlich windig präsentiert sich der TPC Sawgrass dann auch bereits in den Morgenstunden, allerdings kann bei absolut regulären Verhältnissen noch ohne Probleme gespielt werden.
Sepp zieht dann gleich auf der 1 den Driver durch, findet jedoch den kleinen letzten Bunker im Rough, von wo aus er das Wedge nur knapp vor dem Grün ablegen kann. Mit Chip & Putt ist das Par am Ende aber kein Problem. Zwar verfehlt er auch am darauffolgenden Par 5 mit dem Abschlag das anvisierte Ziel, die Annäherung gelingt aber recht gut. Allein der Putter will aus rund zwei Metern noch nicht wie erhofft mitspielen. Das verpasste Birdie fällt kurz danach sogar noch schwerer ins Gewicht, denn aus dem Grünbunker geht sich am Par 3 der 3 das Par nicht mehr aus, womit der Start in den Finaltag einigermaßen daneben geht.
Die Probleme reißen auch danach nicht ab, da auch auf der 4 der Abschlag völlig misslingt und am Ende sogar ins Wasser kickt. Schließlich leuchtet sogar das Doppelbogey auf, womit er bereits hinter die Top 20 abrutscht. In ziemlich gleicher Tonart geht es auch danach munter weiter, wie etwa ein versandeter Drive inklusive nächstem Doppelbogey auf der 6 mehr als unangenehm untermauert. Endlich hat er dann auf der 7 aber auch erstmals am Sonntag etwas Grund zu jubeln, da bei einsetzendem Regen der Birdieputt aus 2,5 Metern sein Ziel findet.
Nach der Pause deutlich verbessert
Noch vor dem Turn ergibt sich dann eine weitere gute Möglichkeit, die der 14. Schläger aus zwei Metern am Par 5 der 9 jedoch nicht in Zählbares ummünzen kann. Für die vergebene Möglichkeit rehabilitiert er sich jedoch bereits ein Loch später, denn zu Beginn der Backnine stopft er aus 3,5 Metern und arbeitet sich so zumindest wieder an die Top 20 heran. Von Tee bis Grün agiert er auch danach absolut sicher und legt schließlich am Par 3 der 13 den Tee Shot bis auf einen Meter zur Fahne. Danach ertönen allerdings die Sirenen une beordern die Spieler aufgrund herannahender Gewitter zurück ins Clubhaus.
Erst nach vierstündiger Unterbrechung kann schließlich wieder gespielt werden und Sepp findet nicht wirklich mit einem positiven Gefühl zurück ins Geschehen, schiebt er doch den kurzen Birdieputt knapp am Ziel vorbei. In Folge läuft es dann aber immer besser, denn zunächst kratzt er aus vier Metern auf der 14 noch das Par und locht danach aus etwas längerer Distanz sogar zum Birdie, womit langsam aber sicher auch die Top 10 wieder in Reichweite kommen.
Das scheint Sepp’s Birdiemotor im Finish noch sichtlich etwas anzuwerfen, wie der nächste Schlaggewinn trotz versandeter Attacke am Par 5 der 16 unter Beweis stellt. Einmal mehr ist es dann aber das zähe Schlussloch, dass ihm nach verpasstem Up & Down noch ein Bogey aufs Auge drückt und so nur die 74 (+2) zulässt.
Führung abgegeben
Klassementtechnisch ändert das abschließende Bogey aber nicht mehr viel, denn Top 10 Ergebnis wäre sich auch mit einem abschließenden Par keines mehr ausgegangen. Mit etwa Rang 15 fährt er aber ein weiteres ansehnliches Resultat heuer ein und nimmt immerhin sein zweitbestes Players Ergebnis der Karriere mit. Nach wie vor ist der 9. Rang im Jahr 2022 sein bislang bestes Abschneiden bei der Meisterschaft der PGA Tour.
Bereits kommende Woche wird Sepp in Palm Harbor erneut abschlagen, denn mit der Teilnahme bei den Valspar Championship nimmt er auch das letzte Event des diesjährigen Florida-Swings mit. Im Innisbrook Resort mit der ikonischen „Snake Pit“ ergibt sich so auch sofort die Chance im FedEx-Cup wieder zurück zu schlagen, da er in dieser Woche die Führung in der Jahreswertung zumindest vorübergehend abgeben musste.
„Mit einer Top 20 Platzierung bin ich grundsäztlich immer zufrieden. Heute wars einfach der Start wo gar nichts ging. Ich hab wenige Fairways getroffen, war in schlechten Positionen und die Doppelbogeys sind dann halt besonders schlimm. Ich bin aber stolz auf mich wie ich mich zurückgekämpft hab. Nach und nach ist es dann auch immer besser geworden. Leider dann zum Abschluss noch das Bogey auf der 18“, fasst er den wilden Sonntags-Ritt zusammen.
Stephan Jäger hat am Finaltag ebenfalls ziemlich zu kämpfen, holt mit einer 75er (+3) Finalrunde aber wohl noch das Optimum heraus und beendet das Players nur knapp hinter Sepp Straka.
>> SKY überträgt Live und in HD vom Players.
FOLLOW US...SHARE...
Der Beitrag Mit eisernem Willen erschien zuerst auf golf-live.at.