Nachrichten

Waibstadt: Gibt’s künftig Kultur am Waldrand?

0 12

		Waibstadt:  Gibt’s künftig Kultur am Waldrand?

Von Christian Laier

Waibstadt. Im Mühlbergwald soll eine Waldbühne für kulturelle Veranstaltungen entstehen. Die Projektidee präsentierten Stadtrat Michael Lutz und Boris Schmitt als gemeinsame Abteilungsleiter der Abteilung "Kultur und Nachhaltigkeit" des Turnvereins in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Auf Initiative des Vereins sollen auf dem früheren Minigolfplatz am Rande des Waldes in Zukunft nicht nur Konzerte oder Theaterstücke stattfinden.

"Das künftige kulturelle Angebot ist als Ergänzung zu bestehenden Angeboten zu sehen und keine Konkurrenz", betonte Lutz bei der Präsentation. Neben "nicht-kommerziellen hochwertigen Kulturveranstaltungen" soll die Waldbühne künftig auch Ausgangspunkt zum bestehenden Walderlebnispfad und für einen Stadtrundgang, der sich gerade im Aufbau befindet, werden und analoge Schautafeln mit digitalen Angeboten verknüpfen. Hier sollen mit dem Smartphone über QR-Codes kurze Videos zur Stadtgeschichte abgerufen werden können. "Die Waldbühne verbindet als Ankerpunkt für den Stadtrundgang in idealer Weise die Stadtgeschichte mit dem zukünftigen Geschehen und kommuniziert auf diese Weise den Aspekt der Nachhaltigkeit", sagte Schmitt.

Auf der Bühne selbst sollen kleine kulturelle Veranstaltungen stattfinden. "Es soll auch eine Bühne für junge Talente der musiktreibenden örtlichen Vereine werden", erklärte Schmitt. Ebenso könnte das Gelände als Außenklassenzimmer für Schulen und Kindergärten dienen. Auch kleinere städtische Veranstaltungen wären denkbar. Sitzgelegenheiten bestehen dann auf Findlingen oder Baumstämmen. Das Gelände selbst wird frei zugänglich sein. Dadurch dient der Platz auch als Rastgelegenheit für Wanderer. Das voraussichtliche Investitionsvolumen beträgt 220.000 Euro. Der Verein hofft, dass dieses Projekt im Rahmen des "Leader-Programms" gefördert wird. Dadurch könnte sich der Eigenanteil auf rund 90.000 Euro reduzieren. Die "Sinsheimer Erlebnisregion" habe sich hinsichtlich des Tourismus bereits positiv zur Projektidee geäußert, heißt es von den Verantwortlichen.

"Ich bin hellauf begeistert, was hier entstehen kann. Es handelt sich um ein Projekt mit großer Strahlkraft für Waibstadt im Bereich der Kleinkunst", sagte Bürgermeister Joachim Locher. Es sei klar, dass der Verein ein Projekt dieser Größenordnung allein nicht stemmen kann. Denkbar sei deshalb, dass der städtische Bauhof bei der Pflege und Unterhaltung den Verein unterstützt. Alle Stadträte, die sich zu Wort meldeten, betonten, dass es sich bei diesem Projekt grundsätzlich um eine tolle Idee handle.

Die Diskussion zeigte, dass Bedenken hinsichtlich der Themen Naturschutz am Rande des Waldes, möglicher An- und Abreiseverkehr bei Veranstaltungen, die Lärmbelästigung für Anwohner, Vandalismus oder Kosten, die auf die Stadt zukommen könnten, bestehen. "Die Spielregeln für Veranstaltungen müssen im Vorfeld mit dem Gemeinderat abgestimmt werden", betonte Stadtrat Kurt Lenz. "Es ist wichtig, eine Lärmbelästigung der Anwohner zu vermeiden", sagte Martina Sigmann, die sich zudem um eine Beeinträchtigung des Waldes sorgte. "Eine Meinungsbildung ist dann möglich, wenn abgeklärt ist, ob ein solches Projekt im Naturschutzgebiet überhaupt zulässig ist", fand Stadträtin Maria Daub-Verhoeven. "Der Wald ist ein sensibler Bereich und deshalb ist das Projekt auch ein sensibles Thema. An dieser Stelle könnte ich damit aber gut leben, weil hier schon früher ein Freizeitbetrieb war", erklärte Daisbachs Ortsvorsteher Winfried Glasbrenner. "Es ist kritisch, dass mit der Unterhaltung und Pflege durch den Bauhof Kosten auf die Stadt zukommen können. Jede Bauhofstunde kostet Geld", gab Stadtrat Jörg Küllmar zu bedenken. Kurz und knackig war der Beitrag von Stadtrat Thomas Ehrmann: "Eine super Idee an einem genialen Platz." Sein Ratskollege Mirco Büchler nutzte die Gelegenheit, einen Dank an die Initiatoren auszusprechen: "Was ihr in den letzten Monaten zugunsten der Allgemeinheit an Ideen entwickelt und umgesetzt habt, ist klasse."

Bürgermeister Locher hielt am Ende der Diskussion eine grundsätzlich positive Rückmeldung des Gemeinderats fest – mit Bedenken, die im weiteren Verfahren abzuklären sind. In der Folge können die Initiatoren nun einen finanziellen Förderantrag und eine Bauvoranfrage zur Abklärung der rechtlichen Voraussetzungen auf den Weg bringen.

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Read on Sportsweek.org:

Golf Club am Reichswald e.V.
Golfclub Abenberg
Golfclub Feldafing
Golfclub Wasserburg Anholt

Andere Sportarten

Sponsored