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Amoklauf in Heidelberg: Waffen in Österreich gekauft - erste Ermittlungsergebnisse bekannt (Update)

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		Amoklauf in Heidelberg:  Waffen in Österreich gekauft - erste Ermittlungsergebnisse bekannt (Update)

Heidelberg. (RNZ) Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat am Mittwochnachmittag erste Ergebnisse der Ermittlungsgruppe zum Amoklauf auf dem Campus Neuenheimer Feld veröffentlicht. 

> Die Waffen: Demnach kaufte der 18-jährige Student drei Waffen in Österreich. Zwei der Waffen und rund 150 Schuss Munition waren neben seinem Leichnam auf dem Campus gefunden worden. 

Die dritte Waffe, eine Büchse, wurde von der österreichischen Polizei in einem Zimmer gefunden, das der mutmaßliche Täter bei seinem Aufenthalt in Österreich angemietet hatte. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen soll er die beiden bei der Tat in Heidelberg verwendeten Waffen bei einem Waffenhändler und die dritte bei einer Privatperson jeweils in Österreich erworben haben. Inwieweit der Waffenhändler oder seine Mitarbeiter sich wegen des Waffenverkaufs strafrechtlich zu verantworten haben, ist Gegenstand einer laufenden Prüfung. Diese gestalte sich allerdings wegen der unterschiedlichen Rechtslage in der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland als schwierig, so die Staatsanwaltschaft.

> Opfer und Täter: Bei der Durchsuchung der Wohnung des Studenten in Mannheim wurden mehrere Mobiltelefone, Laptops und ein Tablet sichergestellt. Diese werden derzeit durch Spezialisten der Ermittlungsgruppe "Botanik" ausgewertet. Erste Erkenntnisse aus dieser Auswertung ergaben keine Hinweise auf eine persönliche Beziehung zwischen dem mutmaßlichen Täter und den Opfern.

> Kontakte zu Rechtsextremisten: Die Ermittler gehen Hinweisen nach, wonach der Tatverdächtige in der Vergangenheit Mitglied der rechtsextremen Partei "Der III. Weg" gewesen und im Jahr 2019, also noch als Minderjähriger, aus dieser ausgetreten sein soll. Die bereits durchgeführten Auswertungen der digitalen Medien des mutmaßlichen Täters sowie Zeugenaussagen aus seinem persönlichen Umfeld ergaben bislang allerdings keine Erkenntnisse zu einer Radikalisierung oder zu Kontakten des mutmaßlichen Täters ins rechte Spektrum.

> Psychische Erkrankung: Nicht auszuschließen sei, dass eine im Raum stehende psychische Erkrankung des Verdächtigen ursächlich für die Tat gewesen sein könnte, so die Ermittler. Belastbare Feststellungen zum Tatmotiv sind jedoch den weiteren Ermittlungen vorbehalten.

> Anfahrt zum Tatort: Wie gebürtige Berliner zum Tatort kam, erscheint geklärt, so die Staatsanwaltschaft. Nach den vorliegenden Informationen soll er mit einem Taxi von Mannheim ins Neuenheimer Feld gefahren sein. Die beiden Waffen soll er in einer Sporttasche verstaut und im Kofferraum des Taxis abgelegt haben.

> Ermittlungen wegen Fake-News: Es kursieren in verschiedenen sozialen Medien falsche Nachrichten rund um die Tat und die möglichen Tatabläufe. Viele dieser Nachrichten sind nicht nur als Gerüchte einzustufen, sondern als gezielt lancierte falsche Nachrichten ("Fake-News"), um zu verunsichern und die Ermittlungen zu erschweren. Die betreffenden Nachrichten werden ausgewertet, gesichert und auf ihre strafrechtliche Relevanz geprüft. Gegebenenfalls werden entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, teilen die Ermittler auf der Website der Staatsanwaltschaft mit.

Update: Mittwoch, 26. Januar 2022, 16.44 Uhr


Polizei versucht Rekonstruktion der Ereignisse

Heidelberg. (dpa) Nach dem Amoklauf an der Universität Heidelberg versucht die Polizei, sich anhand von Zeugenvernehmungen und der Auswertung von Obduktionsergebnissen ein Bild von der Tat zu machen. "Die rund 30 in einem Hörsaal vom Täter überraschten Biologie-Studenten sind größtenteils befragt worden", sagte Polizeisprecher Patrick Knapp am Mittwoch in Mannheim. Sicherlich gebe es auch eine zweite Fragerunde. "Je tiefer wir die Dinge untersuchen, desto mehr neue Fragen tun sich auf."

Ein 18 Jahre alter Student hatte am Montag in einem Hörsaal mehrmals auf andere Studierende geschossen. Eine 23-jährige Studentin starb an den Folgen eines Kopfschusses, drei weitere Menschen wurden verletzt. Nach der Tat tötete sich der 18-Jährige selbst.

Hinweise zum Hintergrund erhoffen sich die Ermittler aus der Obduktion der Leiche des Täters und der der von ihm erschossenen 23-Jährigen. Diese könne etwa zeigen, wie nah der Amokschütze der Frau kam und ob sie ein Zufallsopfer oder gezielt ins Visier genommen war. Knapp: "Wir wollen die Tat so genau wie möglich rekonstruieren." Darauf, dass die beiden dasselbe Fach studierenden jungen Leute sich kannten, gebe es aber keinen Hinweis.

Zu den noch offenen Fragen gehört auch die, wie der in Mannheim wohnhafte Mann mit seinen zwei im Ausland gekauften Gewehren unbemerkt auf den Heidelberger Campus kam. Klar sei aber, betonte Knapp, dass der Amoklauf keinen politischen Hintergrund habe.

Inzwischen sind die Wohnung des Amokschützen und von ihm genutzte Räume bei seinen Eltern in Berlin durchsucht und elektronische Geräte sichergestellt worden. Der Vater hatte Knapps Angaben zufolge nicht lang vor der Tat eine WhatsApp-Nachricht erhalten, in der der Sohn die Tat ankündigte. Der Student schrieb, "dass Leute jetzt bestraft werden müssen". Die Eltern des jungen Mannes würden von der Berliner Polizei betreut, sagte Knapp. Auch sie litten enorm unter der schrecklichen Tat ihres Sohnes.

Update: Mittwoch, 26. Januar 2022, 13.14 Uhr


Die Verletzten sind "körperlich" auf dem Weg der Besserung

Von Sarah Hinney und Holger Buchwald

Heidelberg. Die neu gegründete Ermittlungsgruppe Botanik der Polizei soll nun die Hintergründe und Details zur schrecklichen Bluttat im Neuenheimer Feld aufklären, bei der am Montagmittag eine junge Frau ihr Leben verlor. Was man bislang über die Tat weiß und welche Fragen noch offen sind – ein Überblick:

> Was über die Tat bekannt ist: Am Montag um kurz vor 12.30 Uhr betrat ein 18-Jähriger den Hörsaal des Zentrums für biologische Grundlagenforschung im Gebäude INF 360, in dem sich 30 Studenten befanden, schoss dreimal und tötete sich danach vor dem Gebäude selbst. Ob die Opfer nahe beieinander saßen, ist unklar. Was dafür spricht: Es gab bei drei abgefeuerten Schüssen vier Verletzte.

> Was man über die Verletzten weiß: Der 18-jährige Täter verletzte insgesamt vier Personen. Eine 23-jährige Studentin starb wenige Stunden später an den Folgen eines Kopfschusses. Zwei weitere Frauen im Alter von 19 und 21 Jahren sowie ein 21-jähriger Mann wurden im Gesicht, am Bein und am Rücken "leicht bis mittelschwer verletzt". Sie wurden ambulant versorgt und befinden sich laut Polizei auf dem Weg der körperlichen Besserung. Eine erste Befragung der Opfer habe noch am Tag der Tat stattgefunden.

> Wer der Täter war: Es handelt sich um einen 18-jährigen Biologie-Studenten mit deutscher Staatsangehörigkeit und Wohnsitz in Mannheim. Eigentlich stammt er aus Berlin. Da er im Oktober sein Studium in Heidelberg aufgenommen hat, ist er kurz vorher in die Quadratestadt gezogen. Vor Jahren soll er psychische Probleme gehabt haben, ob dies bei der Tat eine Rolle spielte, ist aber unklar. Die Staatsanwaltschaft hält sich aus Gründen der Persönlichkeitsrechte der Familie des Täters mit solchen Angaben zurück. Fest steht: Er ist nicht vorbestraft, ist polizeilich nicht bekannt. Er hatte nicht einmal einen Führerschein.

> Welche Anhaltspunkte für ein Tatmotiv es gibt: Bislang sei noch völlig unklar, ob der Täter und die Opfer sich kannten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Daher gebe es auch keine Erkenntnisse, ob es sich um eine Beziehungstat handelt. Dafür spricht, dass der Täter seinem Vater kurz vor der Tat eine Whatsapp geschrieben hatte, dass "heute jemand bestraft werden muss". Außerdem wünschte er sich in der Textnachricht eine Seebestattung und keine Beerdigung. Der Täter rechnete also damit, den Tag nicht zu überleben. Ein Abschiedsbrief wurde aber bei der Wohnungsdurchsuchung nicht gefunden.

> Was über die Waffen bekannt ist: Der Täter hatte zwei Gewehre sowie 100 Schuss Munition bei sich. Für die Tat benutzte er eine Schrotflinte. Die Waffen soll der 18-Jährige vor wenigen Tagen "im Ausland" gekauft haben. Mehr Informationen dazu gibt die Polizei nicht preis. Denn auch die Verkäufer haben sich strafbar gemacht, gegen sie wird ermittelt. Der 18-Jährige hatte keinen Waffenschein.

> Wie der Täter zum Tatort kam: Auch dazu wollen die Ermittlungsbehörden zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts sagen. Unklar ist deshalb auch, ob er sich in den Stunden vor der Tat bereits im Neuenheimer Feld aufhielt.

> Wie die Ermittlungen jetzt weiter gehen: Die Ermittlungsgruppe "Botanik" der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg besteht aus insgesamt 32 Beamten. Ziele sind die Recherchen insbesondere zur Herkunft der Waffen sowie zum Tatmotiv. Hierzu wird das persönliche und universitäre Umfeld des Täters mit einbezogen, die digitalen Geräte, die in der Wohnung des 18-Jährigen gefunden wurden, durchforstet. Auch der Tatort wird noch von der Zentralen Kriminaltechnik untersucht, die beiden Leichen werden von der Rechtsmedizin der Universität Heidelberg obduziert.

> Was für die Opfer getan wird: Besonderes Augenmerk der Polizei liegt bei der Betreuung Betroffener, den Familien der Opfer und des Täters, aber auch der Studierenden, die während der Tat im Hörsaal waren. Das psychosoziale Beratungsteam des Polizeipräsidiums wird hier in Kooperation mit Notfallseelsorgern der Rettungskräfte sowie dem Opferbeauftragten der Landesregierung die Betreuungs- und Nachsorgefunktionen übernehmen. Die Universität verweist auf ihrer Seite auf Hilfsangebote. Die Peterskirche ist bis auf Weiteres täglich von 10 bis 22 Uhr für Gespräche mit Seelsorgern und Andachten geöffnet.

> Wie die Polizei mit Falschmeldungen umgeht: Schon nach kurzer Zeit kursierten am Montag in sozialen Netzwerken unterschiedliche Falschmeldungen, sogar Fotos eines angeblichen Täters. "Wir werden diese Falschmeldungen prüfen und zu gegebener Zeit auch Ermittlungen einleiten", teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit.

Info: Zeugen, die konkrete Hinweise rund um die Tat geben können, sollen sich beim Kriminaldauerdienst unter Telefon 0621 / 174-4444 melden.

Update: Dienstag, 25. Januar 2022, 19.33 Uhr


Angreifer war Biologie-Student und stammt aus Berlin

Heidelberg. (dpa) Der Amokläufer an der Heidelberger Universität stammt aus Berlin. Das erfuhr man am Dienstag aus Polizeikreisen. Nach Medienberichten soll der Mann im Stadtteil Wilmersdorf aufgewachsen sein. 

Der 18-jährige Biologie-Student hatte am Montag in einem Heidelberger Hörsaal auf Kommilitonen geschossen. Eine 23-Jährige Studentin starb an einem Kopfschuss. Eine 19- und eine 20-jährige Frau sowie ein 20-jähriger Mann wurden durch die Schüsse leicht verletzt.

Die Polizei geht davon aus, dass sich der deutsche Schütze, der in Mannheim wohnte, vor dem Gebäude selbst tötete. Die Gewehre soll er vor wenigen Tagen im Ausland gekauft haben.

Die drei bei dem Amoklauf in der Heidelberger Universität verletzten Studierenden sind nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Dies teilte die Polizei am Mittwoch mit. "Sie befinden sich auf dem Weg der Besserung." Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Am Montag hatte ein Student in einem Hörsaal mehrfach auf Studierende geschossen.

Update: Dienstag, 25. Januar 2022, 16.37 Uhr


OB Würzner sieht "Angriff gegen uns alle"

Heidelberg. (RNZ) Am Tag danach herrscht in Heidelberg derweil Fassungslosigkeit. Nach dem Amoklauf in einem Hörsaal nahe des botanischen Garten legten bereits am Montag Studenten und Angehörige Blumen und Kerzen nieder. Am Morgen ging der Betrieb in dem Gebäude weiter. Polizisten brachten Mitarbeiter in das Haus. Der Hörsaal wurde polizeilich versiegelt. Auch eine Polizistin zeigte sich betroffen und zündete eine Kerze an.

Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner erklärt derweil: "Wir alle sind entsetzt über das unfassbare Geschehen, das sich am Montag im Neuenheimer Feld abgespielt hat." Ein solches Verbrechen gegen die friedliche Gemeinschaft aus Lehrenden und Lernenden lasse alle fassungslos zurück. In Heidelberg seien Stadt und Universität auf das Engste und untrennbar verbunden. Ein Angriff auf die akademische Gemeinschaft sei ein "Angriff gegen uns alle". "Wir werden als Stadtgesellschaft zusammenstehen und Hass und Gewalt immer unsere Prinzipien entgegenhalten: Offenheit, Freiheit, Toleranz", so Würzner in einer Pressemitteilung der Stadt. 

Mit einer digitalen Gedenkfeier erinnert die Heidelberger Studierendenvertretung an die bei dem Amoklauf am Montag getötete Studentin. Es gebe auch zwei Orte des Gedenkens an der Neuen Universität in der Altstadt und am Ort des Geschehens im Neuenheimer Feld, sagte der Vorsitzende der Verfassten Studierendenschaft, Peter Abelmann, am Dienstag in Heidelberg. Am kommenden Montag sei in der Peterskirche eine zentrale Trauerfeier geplant.

Die Peterskirche stand den ganzen Dienstag offen, um einen Ort für Trauer, Stille und Gebet anzubieten. Seelsorger standen vor Ort für Gespräche bereit. Die Universität verwies auf ein breites Angebot von Hilfe für Angehörige, Opfer und Augenzeugen - von der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz über das Zentrum für Psychosoziale Medizin bis hin zur Psychosozialen Beratungsstelle.

Die drei Verletzten wurden nach ihren ambulanten Behandlungen in einer Klinik wieder entlassen. Sie befinden sich auf dem Weg der körperlichen Besserung.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist derweil zuversichtlich, dass die zur Aufklärung des Amoklaufs in Heidelberg eingesetzt 32-köpfige Ermittlungsgruppe (EG Botanik) "rasch Licht ins Dunkle" bringen wird. Er bat aber um etwas Geduld. "Jetzt ist die Stunde der Ermittler." Derzeit würden die bei einer SEK-Durchsuchung in den Räumlichkeiten des 18-jährigen Amokläufers sichergestellten digitalen Geräte ausgewertet, sagte Strobl nach der Kabinettssitzung am Dienstag in Stuttgart.

Davon verspreche man sich Hinweise auf das Motiv des Studenten, der bei seinem Amoklauf am Montag in einem Hörsaal der Universität Heidelberg auf vier Menschen geschossen hat. Eine 23-jährige Mitstudentin erlag wenige Stunden später ihren schweren Verletzungen, der mutmaßliche Täter aus Mannheim tötete sich nach den bisherigen Kenntnissen kurz nach seiner Flucht aus dem Hörsaal selbst. Er hatte zwei Langwaffen, darunter ein Schrotgewehr, und 100 Schuss Munition mit sich geführt.

Die Leichname des Täters und des Opfers befinden sich zur Obduktion bei der Rechtsmedizin der Universität Heidelberg. Beide waren Studenten der Bio-Wissenschaften; nach Strobls Angaben besuchten sie aber unterschiedliche Tutorien.  Der Innenminister bestätigte, dass der mutmaßliche Täter zu einem früheren Zeitpunkt in psychologischer Behandlung gewesen sein soll. Davon habe er auch gehört, so Strobl. Hinweise auf eine politisch oder religiös motivierte Tat lägen nicht vor.

Laut dem Innenminister wird sich die von der Staatsanwaltschaft Heidelberg geleitete EG Botanik vorrangig auf drei Dinge fokussieren: Erstens werde sie versuchen, die Herkunft der laut einem Kaufbeleg im Ausland erworbenen Waffen und der Munition, die der Amokläufer mit sich führte, zu ermitteln. Möglichweise hätten sich in diesem Zusammenhang weitere Personen strafbar gemacht.  Zweitens werde die Motivation des Täters ermittelt. Schließlich gehe es auch um die Betreuung der Zeuginnen und Zeugen der Tat. Man sei bereits auf 26 Studierende und zwei Angehörige zugegangen, die fachkundig betreut würden, so Strobl. "Es ist ein dramatisches Erlebnis, in gleichem Raum zu sein, wo die Tat stattfindet."

Am Montag waren nach Strobls Angaben um 12.24 Uhr die ersten sieben Notrufe aus dem Hörsaal bei der Polizei eingegangen. Um 12.30 Uhr seien die ersten drei Streifenwagen vor Ort gewesen, zwei Minuten später, um 12.32 Uhr meldete sich zudem der Vater des Täters beim Polizeirevier Mannheim Mitte. Sein Sohn hatte ihm per WhatsApp angekündigt, dass Leute jetzt bestraft werden müssten. Wann die WhatsApp-Nachricht abgeschickt worden ist, ist bislang öffentlich nicht bekannt.

Um 12.33 Uhr hätten die Beamten ihre Schutzwesten angelegt gehabt und dann in dem gemeldeten Gebäude Raum für Raum durchsucht, schilderte Strobl den Zeitablauf weiter. Um 12.43 Uhr hätten die Beamten dann den Hörsaal, in dem das Amokgeschehen stattgefunden hatte, betreten. Die 19 Minuten zwischen dem Eingang der ersten Notrufe und dem Eintreffen der Beamten am Tatort seien "ein sehr überschaubare und kurzes Zeitgeschehen", sagte Strobl. Insgesamt seien "sehr schnell" 472 Polizeibeamte im Einsatz gewesen.

Der Innenminister will gemeinsam mit der Universität Heidelberg und den Hochschulen insgesamt "kritisch" hinterfragen, ob der derzeitige Schutz der Hochschulen in Baden-Württemberg genüge. Klar sei, dass die Universität ein angstfreier Raum bleiben müsse.

Update: Dienstag, 25. Januar 2022, 14.02 Uhr


Das ist über den Amoklauf in der Uni bekannt

Heidelberg. (RNZ) Bei einem Amoklauf in einem Hörsaal der Universität Heidelberg im Neuenheimer Feld hat ein 18-jähriger Mann aus Mannheim auf vier Menschen - drei Frauen und ein Mann im Alter von 19, 20 und 23 Jahren - geschossen. Eine 23 Jahre alte Studentin erlag wenige Stunden später ihren schweren Verletzungen. Der Einzeltäter sei am Montagmittag mit einem Gewehr bei laufendem Tutorium in den Hörsaal im "Centre for Organismal Studies" gestürmt und soll dort vor 30 Anwesenden um sich geschossen haben. Das teilte die Polizei am Abend in einer Pressekonferenz mit.

>>>Das Minutenprotokoll des Amoklaufs lesen Sie hier<<<

Der Mann, der selbst Student sein soll, sei dann ins Freie gelaufen und habe sich selbst erschossen. Er soll einen Rucksack mit einer weiteren Waffe und 100 Schuss Munition bei sich getragen haben.

> Waffen im Ausland erworben: Der mutmaßliche Täter habe zwei Gewehre dabeigehabt, die Tatwaffe sei eine Schrotflinte gewesen. Die Waffen habe er vor einigen Tagen selbst im Ausland gekauft. Es gebe Kaufbelege. Zu klären sei nun, wer jemandem ohne Waffenschein eine Waffe verkaufe. Warum er mit dem Schießen aufgehört habe, wisse man noch nicht, sagte Siegfried Kollmar, Polizeipräsident in Mannheim. In seinem Rucksack wurden rund 100 Schuss Munition sichergestellt.

> Tat per Whatsapp angekündigt: Kurz vor dem Amoklauf soll der Schütze seine Tat angekündigt haben. Er habe eine Whatsapp-Nachricht an seinen Vater geschrieben, "dass Leute jetzt bestraft werden müssen", sagte Kollmar. Nach ersten Erkenntnissen soll der Täter keine politischen oder religiösen Motive gehabt haben, hieß es. Man gehe eher von einer Beziehungstat oder psychischen Problemen aus.

> Nicht polizeibekannt: Der junge Mann sei bisher nicht polizeilich erfasst. Er habe auch keinen Führerschein gehabt. "Das ist schon sehr außergewöhnlich, diese Sachlage", sagte der Polizeipräsident. Weil bei der Leiche des jungen Mannes ein Rucksack mit unbekanntem Inhalt gewesen sei, habe die Polizei lange nicht zu dem Toten gekonnt. Es hätte sich um Sprengstoff handeln können, erklärte Kollmar. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg habe daher auch Entschärfer zur Untersuchung des Rucksacks geschickt.

> Neuenheimer Feld abgeriegelt: Das Neuenheimer Feld war am Montagnachmittag weiträumig abgesperrt. Die Polizei forderte Autofahrer auf, das Gelände zu umfahren, damit Rettungskräfte freie Fahrt haben. Die Polizei richtete eine Hotline für Angehörige ein. Auf dem Gelände der Universität standen Dutzende Polizei- und Krankenwagen.

> Würzner ist "schockiert": Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner erklärte: "Wir alle sind schockiert und entsetzt über den Amoklauf, der sich heute im Neuenheimer Feld abgespielt hat. Auf diesem Campus schlägt das Herz der Wissenschaftsstadt Heidelberg." Dass in diese Welt ein Gewalttäter eindringe und Menschen schwer verletze, mache ihn und die ganze Stadtgesellschaft fassungslos.

> Land trauert und setzt auf Aufklärung: Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) zeigte sich erschüttert: "Ich bin entsetzt. Es lässt einen sprachlos zurück, wenn unschuldige junge Menschen im Hochschulbetrieb so etwas erleben müssen." Ministerpräsident Winfried Kretschmann drückte den Opfern sein Beileid aus. "Die Nachrichten aus Heidelberg machen mich zutiefst betroffen. Wir sind an Ihrer Seite", teilte er mit. Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: "Nun ist die Zeit der Ermittler, denn für uns alle ist es wichtig, die Hintergründe für die schreckliche Tat so schnell wie möglich aufzuklären."

> Bundesweite Anteilnahme: Bundeskanzler Olaf Scholz drückte seine Bestürzung aus. "Es zerreißt mir das Herz, solch eine Nachricht zu erfahren", sagte er am Montagabend in Berlin. "Mein Beileid ist bei den Angehörigen und den Opfern und natürlich bei den Studentinnen und Studenten der Universität Heidelberg." Bundesjustizminister Marco Buschmann dankte den Einsatzkräften.

Update: Montag, 24. Januar 2022, 21.55 Uhr


Heidelberg. (mare/mün/dpa) Bei einem Amoklauf in einem Hörsaal der Universität Heidelberg hat ein junger Mann eine Frau erschossen und drei Menschen verletzt. Der 18 Jahre alte Deutsche sei am Montagmittag mit einem Gewehr in einen Hörsaal mit etwa 30 Menschen gestürmt und habe um sich geschossen, teilte die Polizei mit. Der mutmaßliche Täter habe bei der Tat zwei Langwaffen dabeigehabt, darunter eine Schrotflinte, sagte Siegfried Kollmar, Polizeipräsident des Präsidiums Mannheim, bei einer Pressekonferenz am Abend in Mannheim. Das Geschehene sei "an Tragik nicht mehr zu überbieten".

Eine 23 Jahre alte Frau erlag nur wenige Stunden nach der Tat ihren schweren Verletzungen. Der 18-Jährige nahm sich nach Polizeiangaben selbst das Leben. Die Ermittler machten zunächst keine Angaben zu einem möglichen Motiv. Dafür sei es noch zu früh, sagte Andreas Herrgen, Leiter der Staatsanwaltschaft Heidelberg.

Nach früheren Angaben aus Sicherheitskreisen soll der Mann keine politischen oder religiösen Motive gehabt haben. Man gehe eher von einer Beziehungstat oder psychischen Problemen aus, hieß es.

Kurz vor dem Amoklauf in Heidelberg soll der Schütze seine Tat angekündigt haben. Nach Angaben der Polizei schickte er unmittelbar zuvor eine Whatsapp-Nachricht an seinen Vater. Er habe geschrieben, "dass Leute jetzt bestraft werden müssen", sagte Siegfried Kollmar, Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim, bei einer Pressekonferenz am Montagabend in Mannheim. In der Nachricht habe er sich außerdem eine Seebestattung gewünscht.

"Auch das werden wir noch verifizieren müssen, auch das werden wir noch nachvollziehen müssen", betonte Kollmar. "Wir werden sein Umfeld jetzt durchleuchten in den nächsten Tagen, mit Hochdruck." Die Ermittler wollen alle seine Aufenthaltsorte und Gesprächspartner der vergangenen Tage überprüfen.

Die Waffen habe sich der junge Mann, der in Mannheim gewohnt habe, nach bisherigen Erkenntnissen im Ausland besorgt. Weder er noch seine Angehörigen hätten Waffen besitzen dürfen. Der 18-Jährige sei nicht vorbestraft, sagte Herrgen. Die Tatwaffe soll eine Schrotflinte gewesen sein. Der Mann hatte noch mehr als 100 Schuss Munition dabei. Warum er mit dem Schießen aufgehört habe, wisse man noch nicht, sagte der Mannheimer Polizeipräsident Siegfried Kollmar. Das sei spekulativ, es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass eine bestimmte Person getroffen werden sollte. Der 18-Jährige hätte noch nachladen können.

Weil bei der Leiche des jungen Mannes ein Rucksack mit unbekanntem Inhalt gewesen sei, habe die Polizei lange nicht zu dem Toten gekonnt. Es hätte sich um Sprengstoff handeln können, erklärte Kollmar. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg habe daher auch Entschärfer geschickt, die den Rucksack untersuchten.

Nach dem Amoklauf an der Universität in Heidelberg hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Opfern sein Beileid ausgedrückt. "Die Nachrichten aus Heidelberg machen mich zutiefst betroffen. Meine Gedanken sind bei den Familien und ihren Angehörigen. Wir sind an Ihrer Seite", teilte der Grünen-Politiker mit. Er hoffe inständig, dass die Verletzten wieder gesund würden. Er dankte Einsatz- und Rettungskräften für ihre Arbeit. "Unsere Polizei ermittelt unter Hochdruck und tut alles dafür, um die Hintergründe der Tat schnell aufzuklären."

Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich bestürzt. "Es zerreißt mir das Herz, solch eine Nachricht zu erfahren", sagte er nach der Bund-Länder-Runde zum künftigen Corona-Kurs am Montagabend in Berlin. "Mein Beileid ist bei den Angehörigen und den Opfern und natürlich bei den Studentinnen und Studenten der Universität Heidelberg."

Als der Täter kurz vor 12.30 Uhr in den Hörsaal kam, habe er einen hellen Rucksack mit sich getragen, in dem sich weitere Waffen und Munition befunden hätten. Nach der Tat sei der Mann aus dem Uni-Gebäude nach draußen geflohen und habe sich selbst getötet, bestätigte ein Polizeisprecher. Nach ersten Erkenntnissen soll er keine politischen oder religiösen Motive gehabt haben. Man gehe eher von einer Beziehungstat oder psychischen Problemen aus, hieß es in den Sicherheitskreisen. Zur Identität der Verletzten und des Täters machte die Polizei zunächst keine Angaben. Unklar blieb vorerst auch, woher der Mann die Waffen hatte.

Schon kurz nach den Schüssen am Mittag hatte die Polizei erklärt: "Wir gehen nicht von weiteren Tätern aus." Zur Sicherheit werde das Gelände aber weiter abgesucht. Ein Spezialeinsatzkommando habe auf dem labyrinthartigen Gelände nach einem möglichen zweiten Täter gesucht. Gegen 15.15 Uhr dann die Entwarnung: Der Mann sei ein Einzeltäter gewesen. "Derzeit ist keine Gefahrenlage mehr gegeben."

Der Campus Neuenheimer Feld war am Nachmittag weiträumig abgesperrt. Die Polizei forderte Autofahrer auf, das Gelände zu umfahren, damit Rettungskräfte freie Fahrt haben. Die Polizei richtete eine Hotline für Angehörige ein. Am Gelände der Universität standen Dutzende Polizei- und Krankenwagen. Experten untersuchten den Rucksack, auch ein Gewehr war auf Bildern zu sehen. Vor den Absperrungen standen junge Leute beisammen.

Ein Bürgertelefon für Angehörige ist eingerichtet: Telefon 0621/1745055.

Studierende zeigten sich fassungslos. "Wir sind unendlich schockiert. Das ist eine Katastrophe, die sich allem Denkbaren zwischen Vorlesungen, Klausuren und Unileben entzieht", sagte Peter Abelmann, Vorsitzender der Verfassten Studierendenschaft.

Die Nachricht über den Amoklauf habe sich unter den Studierenden wie ein Lauffeuer verbreitet, sagte Abelmann. Einige hätten über Messenger-Dienste direkt über die Tat berichtet. Die Studierendenschaft sei in Gedanken bei den Betroffenen.

Die Heidelberger Universität bereitet eine Trauerfeier nach dem Amoklauf in einem Hörsaal vor. Genaue Pläne dazu konnte Rektor Bernhard Eitel am Montagabend noch nicht nennen. Die Hochschule überlege zudem, wie die Tat intern aufgearbeitet werden kann. Sie solle auf jeden Fall thematisiert werden. Beeindruckt zeigte sich Eitel sowohl von der schnellen Reaktion innerhalb der Universität als auch davon, wie rasch die Polizei nach Eingang des Alarms an der Einrichtung war. Das sei sehr gut gelaufen.

Den ganzen Tag erreichten ihn Bekundungen von Wissenschaftlern aus ganz Europa, die das Geschehen in Heidelberg verfolgten und Hilfe anböten. Gefühlt handle es sich auch um einen Angriff auf die Offenheit der Hochschulen und die akademische Tradition, so Eitel.

Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner hat nach dem Amoklauf in Heidelberg den Opfern und Angehörigen sein Mitgefühl ausgesprochen. "Wir waren nicht nur fassungslos, wir könnten es eigentlich gar nicht glauben, dass so etwas bei uns in Heidelberg passiert", sagte der parteilose Politiker. Würzner zeigte sich erleichtert, dass der Tatverdächtige schnell identifiziert werden konnte. 

Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: "Für die Verletzten und die Beteiligten, auch die im Tutorium dabei waren, hoffe ich auf baldige Genesung an Leib und Seele." Es sei eine "entsetzlich belastende Situation". Er fügte hinzu: "Die Wissenschaft weltweit, wir alle hier in Baden-Württemberg und darüber hinaus sind in Gedanken bei den Opfern und denen, die das Geschehene heute miterleben, verarbeiten und bewältigen mussten und müssen."

Die Einsatzkräfte seien schnell am Tatort gewesen und hätten die zunächst unübersichtliche Lage mit der Uni-Leitung zusammen schnell klären können. "Nun ist die Zeit der Ermittler, denn für uns alle ist es wichtig, die Hintergründe für die schreckliche Tat so schnell als möglich aufzuklären."

Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) war am Nachmittag auf dem Weg zum Tatort. Sie habe sich zunächst mit Uni-Rektor Bernhard Eitel getroffen und wolle sich nun selbst ein Bild machen, teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit. Sie zeigte sich erschüttert: "Ich bin entsetzt. Es lässt einen sprachlos zurück, wenn unschuldige junge Menschen im Hochschulbetrieb so etwas erleben müssen. Ich bin in Gedanken bei denen, die verletzt wurden und betroffen sind. Ich wünsche mir sehr, dass bald Genesung eintritt."

Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh hat sich erschüttert über das Attentat in einem Hörsaal der Heidelberger Universität gezeigt. "Ich bin entsetzt über dieses Attentat. Wie kommt ein Mensch dazu, solch eine Tat zu begehen?", erklärte der Landesbischof. Die Peterskirche (Plöck 70) als Universitätskirche in Heidelberg ist am heutigen Montag bis 22 Uhr geöffnet, Seelsorgerinnen und Seelsorger sind vor Ort. "Ich trauere um die junge Frau, die getötet wurde, und ihre verzweifelten Angehörigen. Ich bete für die Verletzten und die Angehörigen, die sich um sie sorgen. Ich denke an die Studierenden, die erleiden müssen, wie verletzlich das Leben ist", sagte Cornelius-Bundschuh. Die geöffnete Peterskirche lade Menschen dazu ein, "Ruhe zu finden und neue Kraft zu schöpfen". Pfarrerinnen und Pfarrer seien ansprechbar, "um Menschen in ihrer Angst, Trauer und Wut beizustehen."

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat sich nach Angaben der Diözese "schockiert" vom Amoklauf an der Heidelberger Universität gezeigt. "Fassungslos blicken wir in der ganzen Erzdiözese Freiburg nach Heidelberg. Ich bin entsetzt und zutiefst bestürzt über den Angriff, der sich dort heute Nachmittag in einem Hörsaal der Universität ereignet hat", sagte Burger am Montag einer Mitteilung zufolge. Er sei im Gebet bei den Opfern und ihren Angehörigen und danke den Rettungskräften für ihren Einsatz. Die Stadt Heidelberg liegt im Erzbistum Freiburg.

"Die Tat muss jetzt schnell aufgeklärt werden", forderte Burger. "Gewalt und Blutvergießen können niemals ein Weg sein, für was auch immer." Eine Seelsorgerin sei gerufen worden, um Studierende - insbesondere die Verletzten - zu betreuen.

Die Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner (Grüne) nahm Stellung zum Amoklauf: "Mit Schock habe ich heute von den Schüssen im Neuenheimer Feld in Heidelberg erfahren", schreibt sie in einer Presseerklärung. Sie hoffe auf eine vollständige Aufklärung der Tat. "Ich möchte mich bei den Einsatz- und Rettungskräften für ihre Arbeit bedanken." Allen Betroffenen sprach sie ihre Anteilnahme aus.

Update: Montag, 24. Januar 2022, 19.58 Uhr


Hinweis der Redaktion: Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800/1110111 und 0800/1110222 sowie 116123. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de.

Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/adressen/ 

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