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Mannheim: Hoher Bedarf, zu wenig Angbote

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		Mannheim:  Hoher Bedarf, zu wenig Angbote

Von Heike Warlich-Zink

Mannheim. Die Stadt kommt beim Ausbau der Kinderbetreuung kaum hinterher. "Und das, obwohl wir in den vergangenen Jahren viel Geld investiert haben", sagte Bildungsbürgermeister Dirk Grunert (Grüne) bei einem Pressegespräch am gestrigen Mittwoch. Der Bedarf an Plätzen sowohl im Krippen- als auch im Kindergartenbereich ist nach wie vor hoch. Besonders begehrt sind Ganztagesplätze. Knapp 1100 hat die Stadt seit 2015 zusätzlich geschaffen. Netto betrachtet sind es allerdings nur 459. Der Rest entstand durch die Umwandlung von bereits vorhandenen Regelangeboten und Angeboten mit verlängerten Öffnungszeiten. Bewilligt hat der Gemeinderat bereits weitere 791 Plätze im Ü3-Bereich (Kindergarten) sowie 260 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren (U3).

Darüber hinaus gibt es für sechs von 18 Stadtbezirken mittlerweile konkrete Erhebungen. Die daraus resultierenden 1093 Ü3-Plätze sowie 595 Plätze im U3-Bereich sind ebenfalls fix eingeplant. Die Standortkonzeptionen für Rheinau, Käfertal und Innenstadt/Jungbusch sind so weit gediehen, dass sie rein rechnerisch ebenfalls einkalkuliert werden können. "Bis zum Jahr 2030 müssen wir in der Summe knapp 3500 Plätze neu schaffen", rechnet Grunert zusammen. Darin enthalten sind nicht die neuen Stadtbezirke, die man bislang noch nicht im Detail betrachtet hat.

"In den nächsten zwei bis drei Jahren werden wir noch mit der Knappheit leben müssen", dämpfte der Bürgermeister die Erwartung, eine Kita lasse sich mal eben so realisieren. Die Suche nach einem geeigneten Grundstück, Planung und Realisierung des Gebäudes und das Finden eines Trägers sind nur einige Punkte im Entstehungsprozess. Drei bis fünf Jahre dauere es daher, bis eine neue Einrichtung öffnen kann.

Die Meinung, dass Interimslösungen gleichbedeutend sind mit "kurzfristigen Lösung", korrigierte Andrew Ballantyne. "Auch für Container brauchen wir eine Bau- und Betriebsgenehmigung", erklärte der Kita-Ausbaukoordinator der Stadt. Seine Stelle wurde im vergangenen Jahr neu geschaffen, um die Dinge zu beschleunigen. Dazu gehört auch die Vernetzung mit den Bezirksbeiräten und Stadtteilakteuren, um zeitnah auf bestimmte Entwicklungen reagieren zu können. Beispiel Sandhofen und Almenhof: Dort hat die evangelische Kirche aus Kostengründen den geplanten Ersatzneubau zweier Kitas gestoppt. Aktuell werden Ersatzlösungen ausgelotet.

Denkbar wäre beispielsweise, dass nicht die Evangelische Kirche, sondern die Bau- und Betriebsservice GmbH (BBS) als Bauherrin auftritt. Bislang hat die BBS im städtischen Auftrag vor allem Schulen gebaut. Nun soll sie verstärkt bei Kita-Projekten zum Einsatz kommen, und zwar auch dann, wenn die Stadt selbst nicht Einrichtungsträger ist.

Auch hier erschließen sich neue Zielgruppen. "Insbesondere Sportvereine zeigen Interesse, mit einem sportpädagogischen Angebot in die Kita-Betreuung einzusteigen", sagte Ballantyne und nannte konkret den SKV Sandhofen, den MFC Phönix Neckarstadt, die TSG Seckenheim und den Zirkus Paletti. Die nächste Einrichtung, die in Betrieb gehen wird, ist in Kürze die städtische Kita auf Turley in der Neckarstadt-Ost. Die in der Neckarstadt-West beheimatete Waldorf-Kindertagesstätte würde gerne erweitern, sieht sich jedoch mit Anwohnerbeschwerden konfrontiert.

Eine Situation, die für das Dezernat nicht neu ist: Grundsätzlich sind die Menschen für den Ausbau der Kinderbetreuung, aber nicht unbedingt bei ihnen. Bis die Fröbel Bildung GmbH die von der Familienheim Rhein-Neckar gebaute Kita im Glücksteinquartier bezieht, wird es allerdings 2023/2024 werden. Solange betreibt der freigemeinnützige Träger die Container auf dem benachbarten Pfalzplatz.

Für die Planungen zum bedarfsgerechten Kita-Ausbau legt die Stadt die Bevölkerungsprognose 2040 zu Grunde, die im Vergleich zu 2038 eine deutlich höhere Anzahl von Kindern im Vorschulalter voraussieht. Demzufolge müssen 205 Plätze mehr im U3- und 561 im Ü3-Bereich geschaffen werden. Diese Mehrbedarfe resultieren insbesondere aus den veränderten Prognosen für den Stadtbezirk Käfertal, der mit allein 365 Ü3- und 142 U3-Plätzen zu Buche schlägt.

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