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Eppelheim: "Sie hatte Freude daran, für andere da zu sein"

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Von Sabine Geschwill

Eppelheim. An Heiligabend war Eppelheims Ehrenbürgerin Ingeborg Annemarie Burck im gesegneten Alter von 96 Jahren friedlich eingeschlafen. Am Freitag nahmen nun Familie, Freunde und Weggefährten von ihrer "Inge", wie sie von allen genannt wurde, Abschied und begleiteten die bis ins hohe Alter vielfältig engagierte Ehrenbürgerin und Bundesverdienstkreuzträgerin auf ihrem letzten Weg. Ihr Ehrengrab befindet sich nur wenige Meter vom Haupteingang des Friedhofs entfernt.

Rund 100 Trauernde hatten sich unter Berücksichtigung der Corona-Auflagen in und vor der Friedhofskapelle versammelt, darunter neben den Trauerfamilien auch Bürgermeisterin Patricia Rebmann, ihr Amtsvorgänger Dieter Mörlein, der frühere Bundestagsabgeordnete Karl A. Lamers, Ehrenbürger Lothar Wesch, Gemeinde- und Altgemeinderäte sowie Vereinsvertreter und Freunde.

Pfarrer Johannes Brandt erinnerte an das erfüllte Leben der 1925 in München geborenen Bayerin, die mit 25 Jahren nach Eppelheim kam und eigentlich keine drei Monate "in diesem Dorf" bleiben wollte. "Es wurden schließlich mehr als 70 Jahre", wusste er. Die Gemeinde und das vielfältige Vereinsleben hätten die Katholikin, die Kraft aus ihrem unerschütterlichen Glauben geschöpft habe, sehr geprägt. Hier habe die Pädagogin ihre vielfältigen Talente einbringen können. "Sie hatte Freude daran, für andere da zu sein", so Brandt. Engagiert, zupackend und voller Tatendrang sei Inge Burck bis ins hohe Alter gewesen. Als jemand, der vom Leben beschenkt wurde, sei sie zum Segen für andere geworden.

"Inge Burck war einzigartig und ihrer Generation weit voraus", betonte Bürgermeisterin Patricia Rebmann. Burck sei für die amerikanische Oberschulamtsdirektion tätig gewesen und habe bis ins hohe Alter als bildungspädagogische Beraterin gearbeitet: "Junge Menschen in ihre Zukunft zu begleiten, war für sie das schönste Geschenk." Der Jugend auch in der Freizeit Sport und Bildung zu vermitteln, habe ihr sehr am Herzen gelegen – ob als Leiterin einer Pfadfindergruppe, als Mitbegründerin der DJK Gymnastikabteilung für Frauen und Mädchen, als Vorstandsmitglied im DJK-Hauptverein oder als Leiterin des ersten Tanzballetts beim Eppelheimer Carneval Club.

1969 sei Inge Burck als erste Frau in den Gemeinderat eingezogen. Darüber hinaus habe die Ehrenbürgerin auch 16 Jahre das Bürgerkontaktbüro geleitet. Sie sei in vielen Bereichen Vordenkerin gewesen, habe stets die Gleichberechtigung im Blick gehabt und Courage bewiesen. Ihr großes Herz habe Inge Burck beim Weihnachtsdorf gezeigt, als sie im Nikolausgewand den Wünschen der Kinder zuhörte und kleine Geschenke verteilte. "Ihr Engagement wurde von vielen Auszeichnungen begleitet", sagte Rebmann und verwies auf die Verleihung der Ehrenbürgerwürde und des Bundesverdienstkreuzes.

Im Namen des DJK-Sportverbandes, des DJK-Diözesanverbandes Freiburg und der DJK Eppelheim erinnerte als langjähriger Weggefährte Ehrenpräsident Volker Monnerjahn an die Verstorbene. Er beschrieb Burck als herzlich und dynamisch, mit beeindruckendem Temperament, Tatkraft, Ideenreichtum und Menschlichkeit. Von 1972 bis 2000 sei sie im DJK-Bundesverband stellvertretende Vorsitzende gewesen und habe sich für Frauen, Weiterbildung und Qualifikation von Ehrenamtlichen eingesetzt.

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Volker Wiegand hob auch im Namen des erst kürzlich aus dem Bundestag ausgeschiedenen Karl A. Lamers die politischen Verdienste der CDU-Altgemeinderätin hervor. Burck, die von 1969 bis 1980 für die Christdemokraten im Gemeinderat war, sei 53 Jahre lang das Gewissen der Partei gewesen und immer für die christlichen Werte eingetreten. Ihr großartiges Wirken sei für die CDU Eppelheim Vorbild und Verpflichtung zugleich.

Die Eppelheimer Vereine hätten mit Inge Burck einen Menschen verloren, dem das Ehrenamt sehr am Herzen gelegen sei, sagte Vereinssprecher Thomas Hübler. Der Ehrenbürgerin, die unter anderem beim Sängerbund Germania aktiv war, hätten alle Vereine und das Miteinander am Herzen gelegen. Burck habe das gesellschaftliche Leben in vielen Bereichen bereichert, sei immer "in Aktion" und "mitten im Leben" zu finden gewesen. "Wir werden Inge Burck und ihre menschliche Art, mit der sie uns begegnet ist, in großer Dankbarkeit in Erinnerung behalten", so Hübler. Peter Rudolf gestaltete die Trauerfeier musikalisch.

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