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Sandhausen gegen Regensburg: SVS verpasst erneut ersten Heimsieg (Update)

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		Sandhausen gegen Regensburg:  SVS verpasst erneut ersten Heimsieg (Update)

Von Christoph Offner

Sandhausen. Den Blick über den Tellerrand hinaus haben die Fans des SV Sandhausen nicht verloren. Auf den verwaisten Stehplatzrängen prangte ein Banner. "2022 – Der Tiefpunkt des Fußballs ist erreicht – Boykottiert die WM in Katar!"

An einem Tiefpunkt ist auch der Zweitligist angekommen. Im ersten Spiel des Jahres setzte es gegen den SSV Jahn Regensburg eine 0:3 (0:2)-Pleite. Gegen die Donaustädter, die – mit nun 38 Toren – die drittbeste Offensive der Liga stellen und als Tabellensiebter auf Tuchfühlung zur Spitzengruppe sind, kann man verlieren. Allerdings war die Art und Weise erschreckend. "Die sind eine Klasse besser", belauschte die RNZ ein Gespräch zweier SVS-Anhänger in der Halbzeit: "Die können alles, wir können gar nichts."

Dabei hatte es gar nicht so schlecht angefangen. Die Kurpfälzer, die auf den vor dem Jahreswechsel blendend aufgelegten Cebiou Soukou (muskuläre Probleme) verzichten mussten, kamen ordentlich in die Partie. Neuzugang Ahmed Kutucu, der ebenso wie Nils Seufert in der Startelf stand, hatte die erste Chance (4. Minute). Der Schuss des 21-Jährigen sollte allerdings die einzige Annäherung des Nachmittags ans Jahn-Tor bleiben.

Einen Kopfball von Andreas Albers konnte SVS-Keeper Patrick Drewes gerade noch über die Latte lenken (10.), der anschließende Eckball resultierte dann allerdings im Rückstand (11.). Pascal Testroet sprang am ersten Pfosten unter dem Ball durch, Aleksandr Zhirov kam gegen Steve Breitkreuz zu spät – der SSV-Innenverteidiger wuchtete den Ball in die Maschen. Die Standardstärke der Regensburger kannte auch Alois Schwartz. "Wir haben darauf hingewiesen", seufzte der SVS-Coach.

Nach 20 enttäuschenden Minuten hatte Schwartz genug gesehen. Der 54-Jährige stellte vom erstmals praktizierten 4-1-4-1-System auf 4-1-3-2 um. Besser wurde es dadurch allerdings nicht. Im Gegenteil. Sarpreet Singh spielte im linken Strafraum Erik Wekesser frei, der Ex-Walldorfer bediente Leon Guwara, der auf 0:2 erhöhte (33.).

Weil Scott Kennedy nur den Pfosten traf und Benedikt Gimber, der in der Saison 2016/17 selbst ein halbes Jahr am Hardtwald spielte, im Anschluss aus aussichtsreicher Position verzog (40.), konnte die Schwartz-Elf den Gang in die Kabine mit einem Funken Hoffnung antreten.

"Das war gar nichts"

Der wurde kurz nach dem Seitenwechsel allerdings im Keim erstickt. Albers legte auf Carlo Boukhalfa ab – der Leihspieler des SC Freiburg, der auch schon im Hinspiel traf, machte aus elf Metern das 0:3 (52.). Entscheidung statt Wende.

"Das was gar nichts", gab Kapitän Dennis Diekmeier unumwunden zu. Dabei brannte der Jahn nicht einmal ein Feuerwerk ab, tat nur das Nötigste – aber das reichte, um gegen harmlose und viel zu fehlerhafte Sandhäuser zu gewinnen. "Wir sind nie ins Spiel gekommen, haben mutlos gespielt", analysierte Schwartz: "Es war sehr einfach für Regensburg die drei Punkte mitzunehmen."

Das hatte man sich beim SVS anders vorgestellt. Nach einer guten Vorbereitung (Schwartz: "Es war richtig Leben in der Mannschaft"), sollte der erste Heimsieg her. So herrschte nach 90 schwachen Minuten Ernüchterung vor. "Es war ein kollektives Versagen", monierte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca: "Wir waren in allen Belangen unterlegen."

Auch die Neuen Kutucu, Seufert und Dario Dumic blieben den Nachweis, im Abstiegskampf helfen zu können, vorerst schuldig. Schwartz nahm das Trio in Schutz. Es sei schwer, "in eine Mannschaft zu kommen, bei der nichts funktionierte".

Weil auch die Konkurrenten aus Aue (2:2 beim FC St. Pauli) und Ingolstadt (1:2 beim 1. FC Heidenheim) nicht gewinnen konnten, bleibt der SVS auf dem Relegationsrang. Die Wut der Fans konnte das am Sonntag allerdings nicht besänftigen.

Im mit 500 Zuschauern beinahe leeren Stadion waren Pfiffe und Unmutsbekundungen – die teilweise auch unter die Gürtellinie gingen – deutlich zu hören. Das ging auch an Schwartz nicht spurlos vorüber. "Die Enttäuschung ist verständlich. Aber wir können die Liga nur gemeinsam halten. Auch, wenn es mal nicht so läuft, sollte man die Mannschaft anfeuern und ihr helfen."

Am kommenden Sonntag geht es zum Karlsruher SC. Ohne deutliche Leistungssteigerung wird es im Baden-Derby nichts zu holen geben. "Jetzt gilt es die Fehler anzusprechen und die Köpfe freizubekommen, um es im nächsten Spiel wiedergutzumachen", forderte Kabaca.

Sandhausen: Drewes - Diekmeier, Höhn, Zhirov (68. Bachmann), Okoroji - Zenga - Seufert (68. Dumic), Ritzmaier (46. Benschop) - Ajdini, Kutucu (46. Esswein) - Testroet

Regensburg: Meyer - Saller, Breitkreuz (90. Elvedi), Kennedy, Guwara - Gimber, Besuschkow (90. Nachreiner) - Singh (74. Yildirim), Boukhalfa (84. Caliskaner), Wekesser - Albers (90. Faber)

Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen)

Zuschauer: 500

Tore: 0:1 Breitkreuz (11.), 0:2 Guwara (33.), 0:3 Boukhalfa (52.)

Update: Sonntag, 16. Januar 2022, 19.45 Uhr


Sandhausen. (dpa) Der wiedererstarkte SSV Jahn Regensburg hat zum Jahresauftakt in der 2. Fußball-Bundesliga den SV Sandhausen noch tiefer in den Abstiegskampf gedrückt. Der schwache Tabellen-16. verlor am Sonntag mit 0:3 (0:2) gegen die Oberpfälzer und wartet weiter auf den ersten Heimsieg der Saison.

Regensburg ging durch einen Kopfball von Steve Breitkreuz (11. Minute) und einen Schuss von Leon Guwara (33.) vor der Pause in Führung. Carlo Boukhalfa legte kurz nach dem Seitenwechsel fast unbedrängt zum 0:3 nach (52.). Mit 31 Punkten rückten die Gäste, die in der Hinrunde lange Zeit in der Aufstiegszone mitgemischt hatten, auf Rang sieben vor und beendeten eine Durststrecke von drei Niederlagen in Serie.

Sandhausen begann vor den zugelassenen 500 Zuschauern mit den beiden Winter-Neuzugängen Nils Seufert im Mittelfeld und Ahmet Kutucu im Angriff. Allerdings kam die Elf von Trainer Alois Schwartz nicht mit dem Pressing des spielerisch besseren und zielstrebigeren Jahn zurecht und tat sich im Spielaufbau schwer.

Regensburg nutzte dagegen seine Torchancen konsequent und verpasste bei einem Kopfball an den Pfosten von Scott Kennedy ein früheres 0:3 (40.). Als Regensburg dann tatsächlich zum dritten Mal getroffen hatte, blieb ein Aufbäumen von Sandhausen aus. 

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