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Mosbach: Jacintha Fürst legt das Parkett und PVC richtig schnell

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		Mosbach:  Jacintha Fürst legt das Parkett und PVC richtig schnell

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Plauen war ein gutes Pflaster, wenngleich der Boden im Osten erst noch zu bereiten war. Zu kompliziert? Okay, es geht auch einfacher: Im sächsischen Plauen kamen dieser Tage die talentiertesten Parkett- und Bodenleger aus dem diesjährigen Gesellen-Abschlussjahrgang zusammen, um beim Bundesleistungswettbewerb die besten ihres Fachs zu ermitteln. Mit am Start in den Disziplinen Parkett und PVC: Die Landesbeste aus Baden-Württemberg, Jacintha Fürst vom gleichnamigen Fachbetrieb aus Mosbach. Und während Plauen in der Vergangenheit vor allem für die starken Bundesliga-Gewichtheber aus Obrigheim eine gute Bühne war, legte diesmal eine junge Handwerkerin einen bemerkenswerten Auftritt hin. Die 24-jährige Mosbacherin sicherte sich in einem harten, weil höchst anspruchsvollen Bundesleistungswettbewerb den zweiten Platz. Nur den 18-jährigen Michael Graber aus Bayern sah die Fachjury noch einen Hauch besser als Jacintha Fürst. Die beiden Titelträger waren auch die einzigen Gesellen, die am Ende die Herausforderungen des Wettbewerbs final meistern konnten. "Die Verantwortlichen haben nach dem Wettbewerb selbst eingesehen, dass die Aufgaben vielleicht ein bisschen zu schwer waren", berichtet Jacinthas Vater und Chef, Karl Fürst.

Die 24-Jährige hat sie dennoch bewältigt, wenngleich auch sie sagt: "Das war schon knackig, bei mir wurde es vor allem bei der Parkettaufgabe hinten raus dann einfach unheimlich eng mit der Zeit." Binnen drei Stunden hatten die Leistungswettbewerb-Teilnehmer ein gut ein Quadratmeter großes Parkettmosaik mit drei verschiedenen Holzarten fertigzustellen. Aus rund 100 Parkettstäben musste das vorgegebene Muster zurecht gesägt und zusammengesetzt werden. Verschneiden konnte man sich eigentlich nicht erlauben, die Stäbe waren so knapp berechnet, dass kaum Verfügungsmasse vorhanden war.

Damit nicht genug, denn Druck von außen gab’s noch dazu: Rund 300 Zuschauer weilten während des Leistungswettbewerbs in der Halle, die allermeisten vom Fach. Die schauten den jungen Parkett- und Bodenlegern nicht nur über die Schultern, sondern kommentierten natürlich auch die ein oder andere Technik und Taktik. "Eigentlich hatte jeder sein eigenes System", erklärt Jacintha Fürst, das Ziel war freilich bei allen Teilnehmern gleich. Die junge Mosbacherin entschied sich für einen sogenannten Serienschnitt – und ließ sich von Zaungästen neben der eigenen Arbeitsfläche nicht nervös machen ("Obwohl das eigentlich nicht meins ist, so öffentlich präsentieren"). Im Gegensatz zu ihrem Vater: "Ein Kollege hat mir geraten, mich mal hinzusetzen und auszuruhen, sonst würde ich noch umkippen vor lauter Aufregung", berichtet Karl Fürst schmunzelnd. Seine Tochter blieb cool – und lieferte sowohl beim Parkett als auch beim PVC zeitgerecht und vollständig ab.

Am Ende berichtete die Jury von einer ganz engen Kiste, was die beiden ersten Plätze angeht. "Er war ein kleines bisschen besser und absolut sympathisch, ich gönne ihm den ersten Platz absolut", sagt Jacintha Fürst, die den zweiten Preis beim Bundesleistungswettbewerb voller Stolz entgegennehmen durfte.

Viel wichtiger als die Trophäe ist allerdings ein Gewinn, den sich die 24-Jährige, die bereits ein duales BWL-Studium erfolgreich abgeschlossen hat, während ihrer Ausbildung im elterlichen Unternehmen – im wahrsten Wortsinn – erarbeitet hat. Anfangs sei sie dort als Tochter des Chefs, die jetzt mit auf die Baustellen kommt, auch kritisch beäugt worden. Schnell wurde dort dann aber klar, dass die Gesellin ganz cool ist, was drauf hat und anpacken kann. Inzwischen ist Jacintha Fürst längst anerkannt, einen (weiteren) Beweis ihrer Fähigkeiten wie jetzt beim Bundesleistungswettbewerb wäre da gar nicht nötig gewesen. Schön ist er natürlich dennoch, das gibt auch die 24-Jährige zu. Für die ist die Auszeichnung aber noch mehr Ansporn als Bestätigung: "Im Januar geht es mit dem Meisterkurs los", verrät Jacintha Fürst.

Der (erfolgreiche) Weg der Mosbacherin war übrigens schon früh vorgezeichnet. Schon in der Grundschule hatte sie ins Freundebuch einer Mitschülerin als Berufswunsch "Chefin der Firma Fürst" geschrieben ...

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