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Gemmingen: Klares Bekenntnis für Solarpark

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		Gemmingen:  Klares Bekenntnis für Solarpark

Von Ines Schmiedl

Gemmingen. Am Ortsrand von Stebbach darf eine Freiflächen-Fotovoltaikanlage auf einer Fläche von knapp 40 Hektar errichtet werden. Das hat der Gemeinderat am Donnerstagabend im Gärtnerhaus nach rund 100-minütiger Aussprache bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen mehrheitlich mit elf Ja-Stimmen beschlossen.

Schon fast ein Jahr beschäftigen sich die Gemminger und Stebbacher mit dem Vorhaben der "MaxSolar" GmbH, die in Zusammenarbeit mit der "Energie-Genossenschaft Inn-Salzach" (EGIS) einen Solarpark nahe der Bahnlinie errichten möchte. Die Fläche, die dafür vorgesehen ist, gehört einer privaten Eigentümerin. Gleichwohl muss bei einem solchen Vorhaben nicht nur die Gemeinde zustimmen, sondern auch der Regionalverband. Dieser unterstützt die Energiewende ebenso wie die Gemeinde.

Bereits zwei Mal hat der Gemeinderat über das Thema beraten, im Juli wurde der Punkt kurzfristig von der Tagesordnung gestrichen. Nun kam es zu einer Entscheidung, nachdem Projektentwickler Philipp Ruf verfeinerte Details der Anlage erklärt und die Ratsmitglieder noch einmal ausführlich alle Argumente diskutiert haben. Gemeinderat Klaus-Peter Reimold war von der Größe der Anlage überrascht und schlug vor, doch abschnittsweise vorzugehen oder die Größe außen vor zu lassen und in ein ergebnisoffenes Verfahren einzusteigen. Zudem bezweifelte Reimold, dass genügend Genossenschaftsanteile von Gemminger und Stebbacher Bürgern gezeichnet werden. Doch ein abschnittsweises Aufstellen der Module werde teurer, zudem sei mit einer kleineren Anlage die Rendite gefährdet, hielt der Planer entgegen. Ratsmitglied Norbert Handlos glaubt, dass die Bürger begeistert in die Genossenschaft einsteigen und sich aktiv an der Energiewende beteiligen werden. Bürgermeister Timo Wolf sprach sich klar für die Anlage aus.

Gemeinderat und Landwirt Klaus Weidelich hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für Fotovoltaikanlagen auf Dächern. Äcker hingegen seien dazu da, die Bevölkerung zu ernähren. Der Flächenverbrauch durch die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete sei schon groß genug. Eine Schafbeweidung für die Flächen unter den Anlagen sei überhaupt nicht nötig, denn schon jetzt gebe es mehr Schafe als gegessen werden. Auch Gemeinderätin Gabriele Walch, ebenfalls Landwirtin, bezog klar Stellung gegen eine solche Anlage: "Ich sehe die Notwendigkeit alternativer Energieerzeugungsanlagen, aber weder der Standort noch die Größe passen zu uns." Nachdem es eine Weile hin und her ging beim Austausch der Meinungen, stellte Ratsmitglied Jochen Zundel als dienstältester Gemeinderat den Antrag auf Abstimmung: "Wir müssen die Argumente nicht mehr ständig wiederholen."

Zunächst wurde allerdings einer der Vorschläge der Verwaltung von der Liste gestrichen. Zur Sicherstellung der lokalen landwirtschaftlichen Produktion und zum Schutz des Landschaftsbildes sollte über den jetzt beschlossenen Standort hinaus keine weitere Fotovoltaikanlage auf der Gemarkung zugelassen werden. "Wir hatten das zum Schutz der Landwirte aufgenommen, es kam aber falsch an", erklärte der Bürgermeister. Keinesfalls wolle man andere Grundstückeigentümer damit gängeln. Deshalb wurde dieser Punkt letztendlich fallengelassen.

Mit der mehrheitlichen Zustimmung kann nun die Firma ins planungsrechtliche Verfahren einsteigen. Eine genaue Ausgestaltung sowie der endgültige Flächenzuschnitt werden erst im Laufe des Verfahrens bestimmt.

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