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SV Waldhof gegen Union Berlin: Viel Gänsehaut, aber kein Happy End (Update)

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		SV Waldhof gegen Union Berlin:  Viel Gänsehaut, aber kein Happy End (Update)

Von Daniel Hund

Mannheim. Sie gingen nicht. Sie schlichen. Marc Schnatterer und seine Kollegen, die Spieler des SV Waldhof, waren traurig, tief enttäuscht von 120 Fußball-Minuten, von einer beeindruckenden Pokal-Schlacht gegen Union Berlin, bei der nur das Happy End fehlte. Gegen 21.10 Uhr leuchtete im Carl-Benz-Stadion ein 1:3 von der Anzeigentafel. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden.

"Wir haben super dagegen gestellt", sagte Schnatterer danach, "eigentlich waren wir näher am 2:1 als der Gegner. Leider ist es uns nicht gelungen."

Es war angerichtet, ganz leicht blinzelten die letzten Sonnenstrahlen noch ins Stadion, als Schiedsrichter Benjamin Brand die Partie anpfiff. Rechts die Buwe, links die Eisernen, Dritte Liga gegen Bundesliga. Flutlicht an, Vorhang auf, David gegen Goliath Teil II: Nach Eintracht Frankfurt sollten diesmal die Hauptstädter dran glauben.

Gut für Waldhof: Max Kruse, der gerne auch mal am Poker-Tisch sitzt und die Asse auspackt, in erster Linie aber für Tore am Fließband steht, war nicht dabei. Die Diagnose: Aua im Fuß. Oder anders: Schonen für den FC Bayern, der am Samstag an der Alten Försterei aufkreuzt.

Schlecht für Waldhof: Die Innen-Verteidigung war erneut gesprengt. Kapitän Marcel Seegert konnte nicht neben seinem kongenialen Partner Jesper Verlaat auflaufen. Der Niederländer stand aber immerhin mal wieder im Kader, hatte seine Quarantäne beendet, drückte Daumen statt Gegenspieler zur Seite. Alexander Rossipal machte so erneut den Verlaat.

Los ging’s mit zehnminütiger Verspätung. Der Andrang war zu groß. Knapp 15 000 kamen – ausverkauft unter Corona-Bedingungen.

Und wie es losging. Der Waldhof war im Vorwärtsgang und legte einen Traumstart hin: Messerscharfer Flachpass von Schnatterer in den Berliner Fünfmeterraum, Keeper Frederik Rönnow kann nur abklatschen, der ehemalige Sandhäuser Rossipal steht goldrichtig und schiebt ein: 1:0 (4.).

Waldhof-Wahnsinn!

Danach schaltete der SVW einen Gang runter, ließ Berlin kommen, das konnte die Freiheiten aber nicht nutzen – bis zur 18. Minute: Nach einer schönen Kombination bekam Kevin Behrens – richtig, gut aufgepasst, der nächste Ex-Sandhäuser – den Ball blitzsauber aufgelegt. Und der ließ sich nicht zweimal bitten: Volley knallte er den Ball zum 1:1 in den Waldhof-Kasten.

Ein Schock für die Buwe? Nicht wirklich, die legten einfach wieder den Schalter um, stürmten und kämpften, wollten siegen, feiern, spürten, dass die Sensation greifbar war. Auch dank der Fans, die Otto-Siffling-Tribüne war bundesligareif. Machte Krach ohne Ende.

Wenig später war Pause. Kurz durchschnaufen, sammeln für den zweiten Streich. Gelungen ist der fast sofort: Adrien Lebeau, der kleine französische Wirbelwind tauchte im Sechzehner auf und zwirbelte den Ball knapp am linken Winkel vorbei. Den nächsten Distanzschuss feuerte Schnatterer ab (52.). Und es ging weiter: Kabinettstückchen Lebeau, der drei Gegenspieler gleichzeitig vernaschte, Gillian Jurcher steil schickte, der nur um einen halben Meter am langen Eck vorbei zielte. Union wankte, wackelte bedenklich. Die nächste SVW-Führung wäre längst verdient gewesen.

Glück dann in der 75. Minute, als Waldhof-Stürmer Dominic Martinovic einen Distanzschuss gerade noch von der Linie kratzen konnte. Dem SVW merkte man nun an, dass die Kräfte schwanden. Das enorme Laupensum hatte seine Spuren hinterlassen. Aber sie ackerten, warfen sich in jeden Ball.

In der Nachspielzeit war Bartels-Time. Waldhofs Torhüter parierte einen Schuss aus fünf Metern. Ein Mega-Reflex.

Verlängerung.

Auf die stimmte man sich mit dem Waldhof-Lied ein. Das ganze Stadion sang mit. Ja, da war schon eine größere Gänsehaut auf den Rängen unterwegs.

Dann diese 94. Minute. Abwehr-Chef Seegert war gerade völlig entkräftet ausgewechselt worden, als Torjäger Taiwo Awoniyi den Ball im Strafraum annahm und ihn zum 2:1 ins lange Eck schlenzte. Den Schlusspunkt zum 3:1 setzte erneut Behrens (118.).

SV Waldhof: Bartels – Sommer, Seegert (90. Gohlke), Rossipal, Donkor – Russo (79. Wagner), Höger – Costly (79. Boyamba), Lebeau (100. Ünlücifci), Schnatterer – Jurcher (61. Martinovic).

Union Berlin: Rönnow – Baumgartl, Knoche, Jäckel – Oczipka (90. Gießelmann), Haraguchi (72. Awoniyi), Prömel, Trimmel (102. Wszolek) – Voglsammer (57. Khedira), Behrens, Becker (72. Teuchert).

Tore: 1:0 Rossipal (4.), 1:1 Behrens (18.), 1:2 Awoniyi (94.), 1:3 Behrens (118.); Schiedsrichter: Brand (Schallfeld).

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