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Zehn Jahre "metropolbib.de": ___Die "Onleihe" wird immer beliebter

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		Zehn Jahre

Von Carsten Blaue

Heidelberg. Eigentlich liest Regina Herhoff ja viel. Aber im Moment kommt die Geschäftsführerin des Vereins Metropol-Card-Bibliotheken Rhein-Neckar nicht dazu. Sie hat zu viel zu tun. Der Grund ist erfreulich. In diesem Monat feiert "metropolbib.de", die Online-Ausleihe im Verbund der Bibliotheken des Rhein-Neckar-Raums, ihr zehnjähriges Bestehen. Eine Erfolgsgeschichte, die von diesem Donnerstag an bis Samstag mit "Jubiläumstagen" und Aktionen rund um die "e-Ausleihe" gefeiert wird. Und auch wenn deren Zahlen kontinuierlich steigen, sieht Herhoff das Ende des gedruckten Buchs noch lange nicht gekommen.

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Noch bis Sonntag läuft ja die Buchmesse in Frankfurt. Auch hier wird die Frage nach der Zukunft des Buchs in Zeiten des fortschreitenden digitalen Wandels gestellt. Die Bücherregale würden aus den Bibliotheken sicher nicht verschwinden, sagt Herhoff: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass eBooks die Bücher eines Tages ersetzen. Sie sind eine Ergänzung. Die meisten blättern doch noch sehr gerne."

Die Geschäftsführerin glaubt eher, dass beide Arten auf Dauer nebeneinander existieren werden. "Denn beide haben ja ihre Vorteile. Im Urlaub oder für Pendler ist der eReader sicher eine Alternative, weil man keine schweren Bücher schleppen muss." Sie selbst bevorzugt bei Romanen die gedruckte Version, bei Fach- und Sachbüchern greift auch sie gerne zur elektronischen Variante.

Deren Ausleihe, die sogenannte "Onleihe", wird immer beliebter und verzeichnet laut Deutscher Bibliotheksstatistik auch im Verbund der Bibliotheken im Rhein-Neckar-Raum ein stetiges Wachstum. Im Jahr 2017 machten Bezüge über "metropolbib.de" rund 8,7 Prozent aller Ausleihen aus. Der Anteil stieg kontinuierlich auf 14,6 Prozent im vergangenen Jahr.

Enthielt die E-Ausleihe im Jahr 2011 rund 15.000 elektronische Medien, die 3700 Nutzer rund 35.000 Mal ausgeliehen haben, waren es im vergangenen Jahr um die 40.000 Titel, 22.000 Nutzer und 885.000 Ausleihen. "In der Pandemie, gerade während der Lockdowns, waren wir sehr froh über die ’Onleihe’", sagt Herhoff. So konnte es immerhin digital weitergehen, auch wenn viele Bibliotheken vor allem Abhol-, aber auch Lieferservices für die Medien anboten. Allerdings bleibt das Buch in der Gunst der Nutzer noch immer ungeschlagen. Von 5,3 Millionen Ausleihen in der Region entfielen allein 3,3 Millionen auf gedruckte Werke. Ganz analog wurde zunächst auch das regionale Netz der Büchereien geknüpft.

Im Jahr 2007 führten Mannheim und Ludwigshafen einen gemeinsamen Bibliotheksausweis ein, die "Metropol-Card". Das ergebe Sinn und für die Nutzer vieles einfacher, weil die Bibliotheken so nah bei einander liegen. Schnell wurde man auch in anderen Kommunen auf die Idee der "Metropol-Card" aufmerksam. Viele wollten mitmachen.

Zwei Jahre später ging Heidelberg den nächsten Schritt und führte die digitale Ausleihe ein. Doch erneut waren es Mannheim und Ludwigshafen, die 2011 einen "Onleihe"-Verbund auf die Beine stellten – gemeinsam mit Speyer. "metropolbib.de" war geboren. Heidelberg trat 2013 bei. Gleichwohl ergab sich ein kleines Problem, denn nun existierten quasi zwei Verbünde nebeneinander: "Metropol-Card" für den gemeinsamen Bibliotheksausweis und "metropolbib.de" für die digitale Ausleihe. "Das war etwas kompliziert", sagt Herhoff.

Also wurde der Verein Metropol-Card-Bibliotheken Rhein-Neckar gegründet und vereinigte beide unter einem Dach, ohne sie aber aneinander zu koppeln. Das war im Jahr 2015. Damals waren 23 Bibliotheken daran beteiligt. Heute zählt der Verein 41 Mitglieder. Als 42. wird am nächsten Sonntag, dem "Tag der Bibliotheken", die Bücherei Wilhelmsfeld aufgenommen. Und es gebe weitere Interessenten, so Herhoff.

Die Auswahl wird für die Nutzerinnen und Nutzer also immer größer. Heute können sie für einen Jahresbeitrag von 24 Euro allein über 1,9 physische Medien in den Mitgliedsbüchereien und deren 80 Ausleihstellen verfügen. Unter den digitalen Angeboten sind zum Beispiel die "Munzinger Datenbanken" zu Personen und Ländern oder die Brockhaus-Enzyklopädie sowie das Jugendlexikon.

Pünktlich zum Jubiläum von "metropolbib.de" gehen der Verein und seine Mitglieder darüber hinaus den nächsten Schritt im digitalen Service. In diesem Monat haben sie ihr gemeinsames Rechercheportal "Metropol-Mediensuche" gestartet. Hier sind alle richtig, die wissen wollen, welche der angeschlossenen "Metropol-Card"-Büchereien über die gesuchten Medien verfügen. Die Kombination aus gemeinsamem Bibliotheksausweis, Katalog und "Onleihe"-Verbund über die Grenzen dreier Bundesländer hinweg ist laut Herhoff bundesweit einzigartig. Zudem haben seit der Gründung von "metropolbib.de" rund 63.220 Nutzer über fünf Millionen "e-Ausleihen" getätigt.

Das alles sind Gründe zum Feiern an den "Jubiläumstagen" in den Büchereien vor Ort. Und es gibt auch ein Gewinnspiel, bei dem man Tolino eBook-Reader, Bluetooth-Lautsprecher oder etwa Apple Airpods gewinnen kann. Eine Teilnahme ist noch bis 31. Oktober möglich.

Info: Informationen zu den Jubiläumsveranstaltungen und zum Gewinnspiel in den Bibliotheken unter www.metropol-card.net. Die "Onleihe" ist unter www.metropolbib.de zu finden, der gemeinsame Katalog unter www.metropol-mediensuche.de.

Die Metropol-Card-Bibliotheken sind in: Adelsheim, Bad Dürkheim, Bobenheim-Roxheim, Brühl, Buchen, Dossenheim, Eberbach, Frankenthal, Hardheim, Heddesheim, Heidelberg, Hirschberg, Hockenheim, Ilvesheim, Ketsch, Ladenburg, Lampertheim, Laudenbach, Leimen, Limburgerhof, Ludwigshafen, Malsch, Mannheim, Mauer, Neckargemünd, Neulußheim, Nußloch, Obrigheim, Oftersheim, Plankstadt, Sandhausen, Schriesheim, Schwetzingen, Sinsheim, Speyer, St. Leon-Rot, Walldorf, Walldürn, Weinheim, Wiesloch, Wilhelmsfeld.

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