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Ziegelhäuser Brücke: Stadträte pfeifen Heidelbergs Verwaltung beim Neubau zurück

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		Ziegelhäuser Brücke:  Stadträte pfeifen Heidelbergs Verwaltung beim Neubau zurück

Von Sebastian Riemer

Heidelberg. Die Brücke zwischen den Stadtteilen Ziegelhausen und Schlierbach ist marode. Sie darf nur noch bis höchstens 2029 genutzt werden – und auch das lediglich unter strengen Auflagen. Der Zeitdruck ist also groß, die Stadt muss so schnell wie möglich eine neue Brücke planen. Das ambitionierte Ziel: ein Baubeginn im Jahr 2028. Doch der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität vertagte das Thema am Mittwochabend erst einmal – es seien noch zu viele Fragen offen.

Tatsächlich ist die Sache hochkomplex: Denn der Neubau kann laut Stadt nur an gleicher Stelle auf Höhe des S-Bahnhofs stehen. An anderen Standorten – etwa auf Höhe der Adlerüberfahrt oder am Stift Neuburg – wäre die Brücke im Falle von extremem Hochwasser nicht mehr erreichbar. Das erklärte Petra Keuchel vom Verkehrsmanagement im Ausschuss. Gegen einen neuen Standort spricht zudem, dass man dann zwei Brücken bräuchte: eine für Autofahrer und eine an der jetzigen Stelle für Radler und Fußgänger – damit die Ziegelhäuser weiterhin die S-Bahn auf Schlierbacher Seite erreichen.

Doch am jetzigen Standort ist es eigentlich viel zu eng: Am nördlichen Brückenkopf auf Ziegelhäuser Seite ist das städtische Grundstück lediglich zwölf Meter breit. Eine heutigen Standards entsprechende sichere Verkehrsführung für Radler, Fußgänger und Autos daher nicht machbar. Laut Verkehrsmanagement gibt es nur zwei Optionen: Erstens eine alles andere als optimale verkehrliche Sonderlösung – etwa ein schmaler Geh- und Radweg auf nur einer Brückenseite. Oder: den Ankauf der privaten Grundstücke, die in Ziegelhausen an den Brückenkopf angrenzen, um den Querschnitt der Brücke verbreitern zu können.

Im Mobilitätsausschuss wollte die Stadt nun eigentlich grünes Licht für die weitere Planung des Ersatzneubaus am alten Standort. Dabei sollten die Stadträte einer schon recht konkreten "Vorzugsvariante" zustimmen – bei der das Problem der Engstelle allerdings ausgeklammert und erst "später im Detail untersucht" wird. Die Ausschussmitglieder lehnten das ab und vertagten die Entscheidung auf die nächste Sitzung.

"Das ist eines der wichtigsten Bauprojekte in Heidelberg – das sollten wir uns schon genau anschauen, bevor wir eine Variante beschließen", sagte Matthias Kutsch (CDU). Man brauche mehr Informationen. Kutschs Fraktionskollegin Nicole Marmé forderte ebenso, nicht schon jetzt eine Variante zu beschließen: "Zunächst muss die Stadt direkt mit den Anwohnern sprechen." GAL-Stadtrat Michael Pfeiffer hielt es zudem für sinnvoll, zunächst bei den Grundstücksbesitzern am nördlichen Brückenkopf zu sondieren, wie realistisch ein Kauf ihrer Liegenschaften ist.

FDP-Mann Michael Eckert brachte gleich eine ganz neue Variante ins Spiel: "Warum nicht eine zweistöckige Brücke? Oben Autos, unten Radler und Fußgänger." Darüber war Petra Keuchel vom Verkehrsmanagement gar nicht glücklich: "Ich bitte Sie dringend, uns nicht mit solchen Prüfaufträgen zu belasten." Eine zweistöckige Brücke sei – allein schon wegen der dann erforderlichen Höhe – nicht sinnvoll.

Am Ende gab der Ausschuss Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) gleich mehrere Aufträge. Bis zur nächsten Sitzung soll die Verwaltung die Anwohner ausführlich über die Planungen informieren, Gespräche mit den Grundstückseigentümern führen und noch einmal weitere Varianten prüfen. Zudem sollen zur nächsten Sitzung auch die Mitglieder des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses eingeladen werden.

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