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Ludwigshafen: Duales Hebammen-Studium beginnt

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		Ludwigshafen:  Duales Hebammen-Studium beginnt

Von Bernadette Winter

Ludwigshafen. An der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft (HWG) fangen Ende September die ersten angehenden Hebammen ihr duales Hochschulstudium mit dem Abschluss "Bachelor of Science" an. Seit Januar 2020 schreibt das Hebammengesetz diesen Weg in den Beruf vor, der die schulische Ausbildung ersetzt. Die bisherige schulische Ausbildung endet kommendes Jahr.

Der neue duale Bachelorstudiengang in Ludwigshafen ist mit 46 Plätzen der einzige dieser Art in Rheinland-Pfalz. Neben dem Studium werden die angehenden Geburtshelferinnen auch praktisch ausgebildet, insbesondere in Krankenhäusern und bei niedergelassenen Hebammen. "Dieser Studiengang ist anders als alles vorherige", sagt Nina Knape, Professorin für Hebammenwissenschaft. Die Studiengangsleiterin bezeichnet dessen Aufbau als sehr herausfordernd, um den Studierenden das nötige Rüstzeug mitgeben zu können. Das Studium dauert sieben Semester. Die Absolvierenden erhalten nach Angaben der Hochschule eine Vergütung von etwa 1300 Euro brutto im Monat.

Bislang gab es in Ludwigshafen den dualen Studiengang und die schulische Berufsausbildung nur in Kombination oder Ergänzung. Jetzt entsteht an der HWG ein 900 Quadratmeter großes "Skills Lab". Dort sollen die Studierenden nach der Theorie ins praktische Training einsteigen. Auch die Kommunikation mit den Frauen und ihren Familien wird hier simuliert.

Für die Geburtshilfe sei es wichtig, dass eine Person, die so viel Verantwortung trage und alleine eine Geburt leite, eine fundierte Ausbildung habe, erklärt Knape. "Sie braucht unter anderem komplexes medizinisches und psychologisches Wissen, und sie muss immer auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft sein."

Deutschland war das letzte Land in der EU, das die Hebammenausbildung akademisiert hat. In anderen Bundesländern, wie etwa in Niedersachsen, hatten die Landesregierungen zügig an Runden Tischen die Umsetzung des neuen Hebammenstudiums koordiniert, berichtet Ingrid Mollnar, Vorsitzende des Hebammenlandesverbandes Rheinland-Pfalz. Das hätte sie sich hierzulande auch gewünscht. Viele Themen wie die Einbindung von Hebammen in die außerklinische Praxis, hätten hier leichter besprochen werden können.

Der Verband fordert schon seit Jahren gut 80 Studienplätze für das Bundesland – wegen des akuten Hebammenmangels und der umfangreicheren Aufgaben der Geburtshelferinnen. Auch Jutta Breichler wäre froh darüber, wenn es mehr Studienplätze gäbe – auch wenn die Leiterin der Hebammenschule am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer dann nicht mehr selbst ausbilden kann. Bis zum Ende der Übergangsfrist 2022 freut sie sich aber über die ersten zwölf Studentinnen, die an der HWG studieren und in Speyer den berufspraktischen Teil des Studiums absolvieren.

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