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Waldbrunn: Familien stürmten den Kartoffelacker

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		Waldbrunn:  Familien stürmten den Kartoffelacker

Waldbrunn. (hof) Nicht ahnend, welchen Ansturm sie auslösen sollten, hatten die Familien Edgar, Patrick und Pascal Bier aus Strümpfelbrunn das erste Waldbrunner Kartoffelbuddeln angekündigt. Insbesondere an Familien mit Kindern richtete sich die Aktion auf dem Kartoffelacker in der Nähe der Winterhauch-Schule und der Katzenbuckel-Therme. Mit dabei war auch die Alpaka-Familie, die mit "Sam" sogar ihren Nachwuchs präsentierte.

Auf dem Feld waren neben herkömmlichen Sorten sogar die Gourmet-Kartoffel Waldbrunner Hörnle zu finden. Pascal Bier erläuterte die Idee hinter der Aktion. Selbst Lehrer, hatte er es immer wieder erlebt, dass Kinder nicht (mehr) wussten, dass Kartoffeln nicht auf Bäumen wachsen, sondern aus der Erde geholt werden müssen. War in früheren Zeiten der Einsatz der gesamten Familie auf dem Kartoffelacker notwendig, wird das Nahrungsmittel heute selbst auf dem Dorf beim Discounter erworben, berichteten Patrick und Pascal Bier. Nicht nur in Folge von Corona, sondern auch aufgrund des Klimawandels gebe es jedoch seit einiger Zeit mehr Bewusstsein hin zu regionalen Lebensmitteln und zur nachhaltigen Produktion. Immer mehr Verbraucher wollen wissen, wo und wie und vom wem unter welchen Bedingungen ihre Lebensmittel produziert werden.

Und genau diesem Anliegen der Zeit wurde das Kartoffelbuddeln auf dem Acker der Familien Bier gerecht. Schon um 10 Uhr morgens standen die ersten Familien, ausgerüstet mit Gummistiefeln und Gartengeräten, parat, um gemeinsam die Kartoffeln für ein Mittagessen, die nächsten Wochen oder sogar zum Einlagern für den ganzen Winter zu ernten. Für Gäste, die die Kartoffeln nicht selbst ausgraben konnten oder wollten, war der familieneigene Traktor mit einer Egge im Einsatz, sodass die Teilnehmer die Kartoffeln nur noch einsammeln mussten.

Neben Eltern waren auch Großeltern mit ihren Enkelkindern gekommen, um den Mädchen und Jungen zu zeigen, wie sie damals noch selbst mit ihren Familien, Freunden, Nachbarn und Bekannten das Grundnahrungsmittel ernteten. Nach getaner Arbeit wurde dann das Kartoffelkraut angezündet, Kartoffeln ins Feuer geworfen, um sich dann gemeinsam zu stärken.

Viele Teilnehmer nutzten die Aktion auch, um mit den Nebenerwerbslandwirten ins Gespräch zu kommen, um dabei nicht nur über die Kartoffelernte, sondern über Landwirtschaft im Allgemeinen zu diskutieren. So erfuhren die Anwesenden, dass es inzwischen verschiedene Restaurants in Waldbrunn und Eberbach gibt, die ihre Kartoffeln von Feldern des Winterhauchs beziehen. Götz Grundmeier, der seinen Landgasthof Sockenbacher Hof in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bauernhof der Biers betreibt, hat inzwischen einen Waldbrunner Kartoffelteller auf der Speisekarte, um damit für Regionalität zu werben.

Pascal und Patrick Bier wiesen darauf hin, dass man die Kartoffeln auch direkt ab Hof, Zu den Kuranlagen 1, erwerben könne. Außerdem bieten sie im Winter die Möglichkeit, auf einer Plantage der Familie den eigenen Winterhauch-Weihnachtsbaum zu schlagen. Auch diese Aktion sei immer ein Erlebnis für die ganze Familie.

Darüber hinaus pflanzt die Familien Bier auch wieder Blumen zum Pflücken gegen eine Spende an. Diese Einnahmen würden ohne Abzug einem gemeinnützigen Zweck zugeführt. Das Blumenfeld befindet sich in der Gerd-Mosca-Straße in der Nähe des Katzenbuckel-Kreisverkehrs.

Am frühen Nachmittag nutzte dann auch die wahlkämpfende Bundestagsabgeordnete Nina Warken gemeinsam mit Teilnehmern einer Radtour der CDU Waldbrunn, die vom Vorsitzenden Markus Haas und CDU-Kreisgeschäftsführer Jan Inhoff geleitet wurde, die Möglichkeit, um sich ein Bild vom Waldbrunner Kartoffelbuddeln zu machen. Sie lobte die tolle Innovation, die einmal mehr beweise, dass man im ländlichen Raum mit neuen Ideen auf die Herausforderungen der Zukunft reagiere.

Am Ende hatten die Besucher über 2500 Kilogramm Kartoffeln ausgebuddelt. Patrick und Pascal Bier waren vom Erfolg der Aktion völlig überwältigt, waren sich trotz der Erschöpfung aber einig, den Wert von regionalen Lebensmitteln auch im kommenden Herbst wieder deutlich zu machen. Einem zweiten Waldbrunner Kartoffelbuddeln, im Jahr 2022 vielleicht sogar mit einem Kartoffelfest (sofern es die Pandemie zulässt), steht also nichts mehr im Wege.

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