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Eberbach: Der Frischling ist (fast) zurück

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		Eberbach:  Der Frischling ist (fast) zurück

Hirschhorn. (cum) Für Ursula und Werner Reuters hieß es am Freitag Abschied nehmen. Fast 15 Jahre hatte der Fährverein Nibelungenland aus Lampertheim die Eberbacher Stadtwerksfähre Frischling leihweise auf dem Rhein in Betrieb. Dort schipperte das zwölf Meter lange Boot bis zu 60 Ausflügler auf dem Fluss, zuletzt als Fähre zwischen Lampertheim und Worms. Nur zum Kuckucksmarkt kam es in Eberbach noch zum Einsatz.

Seit Freitag ist der Frischling wieder (fast) zurück in seiner alten Heimat. Nach der Auflösung des Fährvereins brachten die Reuters die Fähre zurück den Neckar aufwärts. Im Oberwasser der Hirschhorner Schleuse legten die Reuters an, vertäuten das Schiff und übergaben es Markus Böhm von den Stadtwerken.

Um kurz nach halb vier am Freitagnachmittag hatten die Reuters mit dem Frischling die letzte Schleusenkammer passiert. Mit drei Leinen und zwei Fendern sicherte das Rentner-Ehepaar die Fähre nach fast zehn Stunden Fahrt neckaraufwärts an der Kaimauer. Zur Übergabe checkte Werner Reuters mit Markus Böhm noch einmal alles durch. Der Defibrillator für Herznotfälle kam von Bord. Der Führerstand wurde gesichert, Schlüssel und Unterlagen übergeben. "Dann hätten wir auch den Papierkram", sagte Reuters nach einer halben Stunde.

Dem Lampertheimer Fährverein fehlte es zuletzt an Mitgliedern. "Es mag bös klingen, aber die sind uns alle weggestorben", sagt Kapitän Reuters. "Und durch Corona war zwei Jahre null. Da kommt eins zum anderen", stellt Ursula Reuters fest. Ehrenamtliche Schiffer mit Vollpatent, das es zur Personenbeförderung braucht, kamen keine mehr nach. So stellte der Verein der Betrieb ein und übergab den Frischling zurück an den Eigentümer, die Eberbacher Stadtwerke.

Der Abschied fällt nicht leicht. "Das ist einem schon ans Herz gewachsen, das Fährchen, wie ein Familienmitglied sozusagen", sagt Ursula Reuters. Werner Reuters befestigt die Plane und schließt das Schiebegatter. Dann geht für die beiden es ein letztes Mal von Bord. Ursula Reuters tätschelt die Fähre zum Abschied noch einmal: "Warst ein treues Mädchen", sagt sie.

Nach der Rückführung der Fähre steht noch nicht fest, was mit dem Frischling künftig geschieht. Erst einmal liegt er jetzt in Hirschhorn. Ein dauerhafter Liegeplatz wird noch gesucht. Wie es mit der Fähre weitergeht, das soll noch entschieden werden.

Nach der Übergabe fährt Böhm das Ehepaar Reuters zum Bahnhof. Mit dem Zug geht es noch einmal zwei Stunden nach Lampertheim zurück: "Unser Zwölf-Stunden-Tag", sagen sie.

So ganz verabschieden können sich die beiden noch nicht. Für den Fall dass doch mal noch was mit dem Fähre sein sollte, wollen die die Reuters mit Rat am Telefon weiterhin parat stehen. "Wir kennen ja jeden Schalter und jedes Knöpfchen inzwischen", sagt Ursula Reuters.

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