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Spitzenstandort Heidelberg: Health & Life Science als Wirtschaftsmotor

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		Spitzenstandort Heidelberg:  Health & Life Science als Wirtschaftsmotor

Von Denis Schnur

Heidelberg. Die Wirtschaft in Baden-Württemberg soll gestärkt aus der Coronakrise hervorgehen. Und weil die bisher wichtigste Branche, die Automobilindustrie, mit großen Umwälzungen zu kämpfen hat, will die Landesregierung eine zweite Leitindustrie aufbauen: Die Gesundheitsbranche inklusive Forschung, Patientenversorgung und Entwicklung neuer Produkte. "Schrittmacher" dieses Wirtschaftsmotors soll dabei die Rhein-Neckar-Region sein, die zum "Innovationscampus" wird, wie zwei Landesministerinnen sowie die Vorstände mehrerer Forschungseinrichtungen am Montag bei einer Pressekonferenz betonten.

> Die Idee: In Heidelberg und Mannheim gibt es schon jetzt viele Einrichtungen, die lebenswissenschaftliche Forschung auf internationalem Spitzenniveau betreiben. Im Innovationscampus Rhein-Neckar will das Land diese nun bündeln und deutlich stärker mit den Unternehmen im Umland vernetzen. Damit soll die Forschung nochmal deutlich gestärkt werden und die Erkenntnisse viel schneller in die Patientenversorgung und in die Entwicklung neuer Produkte einfließen.

> Die Allianz: Herzstück des Innovationscampus wird die "Heidelberg Mannheim Health & Life Science Alliance". Darin haben sich mit der Uni Heidelberg, den Unikliniken Heidelberg und Mannheim, dem DKFZ, dem EMBL, dem MPI für medizinische Forschung und dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit sieben Wissenschaftseinrichtungen zusammengetan. Sie wollen sich künftig deutlich stärker koordinieren, aber auch gemeinsame Forschungsinfrastruktur und Lehrstühle aufbauen. Der nächste Schritt soll die Gründung einer eigenen Einrichtung – in Form einer Stiftung oder eines Vereins.

> Die Finanzierung: Um die Kooperation anzuschieben, fördert das Land den Innovationscampus zunächst mit 40 Millionen Euro. Damit sollen vor allem gemeinsame Infrastruktur und Forschungsgruppen finanziert werden. Doch dabei soll es nicht bleiben. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) betonte, dass die Regierung das Projekt langfristig unterstützen möchte. Außerdem sei das Land nicht die einzige Geldquelle: Die Anschubfinanzierung soll stattdessen dafür sorgen, dass für die Unternehmen in der Region Investitionen attraktiver werden, dass Wissenschaftler Fördermittel einwerben und Startups Kapital anziehen.

> Die Auswirkungen: Bevor sich die neue Allianz an die Öffentlichkeit gewandt hat, hat sie ihr Vorhaben von der Beratungsfirma "Boston Consulting Group" analysieren lassen. Und die Experten attestieren der Region nicht nur beste Voraussetzungen für die Etablierung eines weltweit führenden Forschungs- und Wirtschaftsclusters. Sie haben auch dessen wirtschaftliches Potenzial berechnet. So könnten in der Allianz und angegliederten Firmen bis zu 4500 neue Arbeitsplätze in der Region entstehen. Wenn das Land zudem 100 Millionen Euro pro Jahr investiere, sorge es vermutlich für bis zu 120 Millionen Euro zusätzliche Steuereinnahmen.

> Die Reaktionen: Die Euphorie bei den Beteiligten könnte kaum größer sein. Heidelbergs Uni-Rektor Bernhard Eitel bezeichnete die Gründung der Allianz als "historisch", DKFZ-Vorstand Michael Baumann sieht darin einen "großen Schritt zur Weltspitze" und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) attestiert der Region, künftig auf Augenhöhe mit den wichtigsten Forschungsclustern der Welt zu sein. Auch in der Wirtschaft blickt man optimistisch auf die Pläne. Tilman Krauch, Vorstandsmitglied bei Freudenberg und Vorsitzender des Vereins "Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar", ist sicher, dass die Anschubfinanzierung des Landes zu hohen Investitionen durch die Firmen führen wird.

Selbst von der Opposition im Landtag kam am Montag Lob: "Der Innovationscampus stärkt nicht nur die medizinische Versorgung in der Rhein-Neckar-Region, sondern die in ganz Baden-Württemberg", so SPD-Wissenschaftsexperte Martin Rivoir. Wichtig sei jedoch, dass auch die anderen Unikliniken im Land davon profitierten.

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