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Weinheim: Alwine plant Wohnungen, die Senioren vor Gewalt schützen

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		Weinheim:  Alwine plant Wohnungen, die Senioren vor Gewalt schützen

Von Günther Grosch

Weinheim. Die Pandemie macht es noch deutlicher: Es sind vor allem die Älteren, die unter den Folgen von Vereinsamung leiden. Die Arbeit der Alwine-Stiftung wird deshalb dringender gebraucht denn je. Sie macht derzeit aber auch mit einem Pilotprojekt von sich reden. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz will die Stiftung künftig eine Schutzwohnung für Seniorinnen und Senioren unterhalten, die raus wollen aus von Gewalt geprägten Beziehungen.

Auch wegen solcher Planungen firmiert die Stiftung ab sofort in der neuen Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH). Für Spender, Partner und die Senioren ändert sich dadurch nichts. "Alwine bleibt Alwine!", versichert Stiftungsgründerin Martina Schildhauer, dass sich an den Schwerpunkten "Altersarmut", "Gewalt im Alter" und "Demenz" keine Veränderungen ergeben. Mit dem Wechsel der Rechtsform sollen in erster Linie die Unterstützungsprojekte verbreitert und neue Akzente gesetzt werden. Unter der gleichen Adresse und mit dem seit langem vertrautem Team um Sabine Besmehn und Friedhilde Walter setzt sich Alwine weiter dafür ein, dass das Motto "In Würde altern" Selbstverständlichkeit wird, so Schildhauer.

Neue Projekte gibt es einige: In Zusammenarbeit mit der GRN-Klinik Weinheim wird das Thema Demenz ausgebaut, zusätzlich soll es Aktionen gegen die Isolation älterer Mitbürger geben. Durch die Stiftung wurde seit 2018 eine hauptamtliche Demenzbegleiterin an der Klinik mit 50.000 Euro finanziert. Die Klinik trägt die Kosten seit Oktober 2020 alleine. Um diese Arbeit weiter zu unterstützen und auszubauen, hat sich Alwine zunächst für ein weiteres Jahr dazu verpflichtet, vier speziell geschulte Alltagsbegleiter mit 20.000 Euro zur Verstärkung der hauptamtlichen Demenzbegleiterin zu finanzieren.

Als "bundesweites Pilotprojekt und erstmals in Deutschland überhaupt" kommt ab Herbst für von Gewalt betroffene Senioren im Rhein-Neckar-Kreis eine "Schutzwohnung" hinzu. "Gewalt gegen Alte und Pflegebedürftige zählt nach wie vor zu den Tabuthemen in unserer Gesellschaft", erläutert Schildhauer. Erhebungen zufolge berichtet jeder zehnte pflegebedürftige Mensch von Übergriffen im direkten Umfeld. Wobei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.

Auf der Suche nach einem Partner für die Einrichtung einer Schutzwohnung für Senioren und Seniorinnen in und um Weinheim hat Alwine im DRK-Kreisverband Mannheim eine erfahrene Organisation an ihrer Seite. Bereits ab September werden Betroffene die Möglichkeit haben, in einer Schutzwohnung, die an eine Senioreneinrichtung angegliedert ist, Zuflucht zu finden. Die Begleitung der Betroffenen und zusätzliche Hilfeleistungen werden durch das DRK übernommen, so Schildhauer. Die dauerhaft angemietete Wohnung wird von Alwine finanziert. "Mit dem Pilotprojekt hoffen wir, Senioren den Ausstieg aus von Gewalt geprägten Beziehungen zu erleichtern, zugleich aber auch den Blick auf dieses sensible Thema zu schärfen", sagt Schildhauer.

Damit aber nicht genug, sind doch noch weitere Projekte in der Umsetzung. Bei der Awo Rhein-Neckar wurde die "Alwine-Boutique-Burggasse" eingerichtet. Brigitte Bell von der Awo-Beratungsstelle "Sicher und beschützt im Alter" erhält damit die Möglichkeit, Klienten individuell auszustatten. Zusätzlich können auch die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes der Awo auf das Angebot zugreifen und ihre Kunden versorgen.

Als weitere neue Aufgabe nennt Schildhauer das "Projekt Silberpfote". Für immer mehr ältere Menschen reicht ihr Einkommen nicht einmal, um sich selbst zu versorgen, "vom geliebten Haustier ganz zu schweigen". Der "Alwine-Silberpfoten"-Fonds wird mittellose Senioren mit Haustieren unterstützen, auch bei Tierarztbesuchen und daraus folgenden Behandlungen. Als Koordinator konnte die Stiftung den Tierarzt Matthias Palm gewinnen.

Außerdem schenken "Alwine-Herzensbriefe" vielen alleine lebenden Menschen Freude. In diesem Zusammenhang verstärkt Alwine die Aktion gegen die Einsamkeit durch "Telefonieren von Ohr zu Ohr" sowie das Projekt "Herzensbriefe". Freiwillige junge Helfer schreiben dabei Briefe, um Menschen generationenübergreifend zusammenzubringen und jedem eine kleine Freude zu schenken.

Info: Alwine-Stiftung; Marktplatz 18; Tel.: 06201/49 47.275; Spendenkonto Volksbank Kurpfalz: IBAN DE26.6709.2300.0034 0106 50; Mail: kontakt@alwine-stiftung.de; Homepage: www.alwine-stiftung.de

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