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Walldorf: SAP-Sinfonie-Orchester gab Benefiz-Konzerte für Hospiz Agape

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		Walldorf:  SAP-Sinfonie-Orchester gab Benefiz-Konzerte für Hospiz Agape

Von Kerstin von Splenyi

Walldorf. An das Versprechen des vergangnen Jahres, "The Show Must Go On", haben sie alle gehalten. Und so strömte am Mittwoch und Donnerstag eine große Anzahl an Menschen in den Aqwa-Bäderpark Walldorf, um sich vom SAP-Sinfonieorchester bei den Seekonzerten akustisch verwöhnen zu lassen. Immer noch unter dem Einfluss von Corona stehend, wurde der Ort des Geschehens auch in diesem Jahr von der Seebühne auf die hintere Liegewiese und die dort aufgebaute Konzertbühne verlegt.

Knapp 400 Gäste pro Abend hatten mit Abstand Platz genommen und freuten sich zusammen mit zahlreichen Vertretern der Walldorfer Politik und Wirtschaft auf das jährliche Benefizkonzert zugunsten des Hospiz Agape in Wiesloch. Unter dem Motto "Gute Musik hört man nicht, die fühlt man" begrüßte Peter Schäfer, Vorsitzender des Fördervereins Hospiz Agape, das Publikum. Unterstützt wurde er dabei vom designierten oder, wie Schäfer sagte, "Bürgermeister elected" Matthias Renschler, der sich diese Vor-Amtshandlung trotz eines Sprunggelenk-Bruchs nicht nehmen ließ.

Mit viel Dramatik und schicksalhafter Tragik starteten die Musikerinnen und Musiker unter der musikalischen Leitung von Frederik Diehl in den dreigeteilten Abend. Jeder Teil des Crossover-Konzerts war einem bestimmten Genre gewidmet: Klassik, Hardrock und Pop/Soul. Dabei war die Idee, das Publikum drei Mal, entsprechend der immer positiver werdenden Allgemeinstimmung, vom musikalischen Chaos durchs Dunkel hin zum Licht zu leiten und beim Finale anzukommen.

Entsprechend war der dramatische Auftakt mit der "Carmen-Suite" von Georges Bizet, einem der größten Welterfolge der Operngeschichte, der dunkel-theatralische Grundstein der Klassik mit all seinen Anspielungen auf Liebe, Verwicklungen und Tod. Das "Chanson de Nuit" von Edward Elgar führte mit seinen Violinen- und Klavierklängen hin zu einer optimistischeren Stimmung. Das kammermusikalische Stück zeugt von bemerkenswert musischem Empfindungsreichtum eines bedeutenden Vertreters der Spätromantik, der sonst allzu häufig nur auf sein bekanntestes Werk "Pomp & Circumstance March No. 1" reduziert wird. Wie ein fulminant schönes Happy End setzte die Titelmelodie aus "Die glorreichen Sieben" den Schlusspunkt unter den klassischen Teil. Während eines der größten Filmthemen des oscarprämierten amerikanischen Filmmusik-Komponisten Elmer Bernstein über den Walldorfer See erklang, meinte man fast die Antihelden des Westernklassikers Yul Brunner, Steve McQueen, James Coburn und Horst Buchholz in den Sonnenuntergang reiten zusehen. Mit launigen Sprüchen und viel Humor führte in bewährter Weise Christian Stumpf, Geschäftsführer des SAP-Sinfonieorchesters, durch das Programm. "Achtung, jetzt wird es richtig laut", war dann auch sein wohlgemeinter Hinweis zum Start des Hardrock-Teils.

Obwohl wenn man es angesichts der harten Rhythmen gar nicht glauben mag, drehte es sich in den Texten der Hardrocker auch vorwiegend um Liebe und Enttäuschung. Ob es nun die brutal anmutende Liebe eines geschwindigkeitsliebenden Autonarren ist ("Highway Star") oder das prägende Erlebnis eines Feuers ("Smoke On The Water"); Sascha Kleinophorst, der als Gastsänger die Sinfoniker verstärkte, transportierte in den beiden Deep-Purple-Titeln mit seiner kraftvollen markanten Stimme Emotionen pur. Just zum Guns’n’Roses "November Rain" – ein Titel, der voller Gefühl über Liebe, Schmerz und Ängste erzählt und so gar nicht "Hardrock-like" ist – setzte feiner Nieselregen ein, der jedoch keinen Zuhörer vertreiben konnte. Im Gegenteil sorgte der Schleier aus feinsten Wassertropfen für ein spektakuläres Farbenspiel. "Hätten Sie ein Instrument gelernt, würden sie jetzt im Trockenen sitzen" konstatierte die rheinländische Frohnatur Kleinophorst trocken.

Mit der Rockballade "Dream On" von Aerosmith schlug Frederik Diehl die Brücke zum souligen Popmusikteil des Abends. Das Duett "Don’t Give Up" ganz im Stil von Peter Gabriel und Kate Bush brachte zusammen mit Sascha Kleinophorst auch die Trierer Sängerin Kerstin Bauer auf die Bühne. Gemeinsam vereinten sie Kraft und Gefühl in einer ganz besonderen Weise. Die studierte Sopranistin ist sowohl eine gefragte Opern- und Konzertsängerin als auch in Musical- und Popularmusik-Produktionen zu erleben. Ihre stimmgewaltige Interpretation von Gloria Estefans "Don’t Give Up", in dem die Kubanerin ihre Erfahrungen nach einem schweren Verkehrsunfall verarbeitet, hinterließ die Erkenntnis, dass aus einer relativ kleinen Person eine gewaltige Stimme kommen kann.

Den letzten Teil des Abends bestimmten Titel, die auf beeindruckende Weise neu erklangen. Diese Arrangements für 28 bis 34 Stimmen entstammen der Feder von Michael Strecker, der im Orchester nicht nur Geige spielt.

Mit Bravo-Rufen und viel Applaus wurden die Musiker an vielen Stellen des Konzertes belohnt. Die gut miteinander harmonierenden Gesangsstimmen und das sauber abgestimmte Zusammenspiel mit dem Orchester sorgten für ein musikalisches Erlebnis. Für den absoluten Gänsehautmoment sorgten Orchester und Sängerinnen und Sänger mit der Intonation von "Amazing Grace". Diese weltweit bekannte Melodie zählt zu den beliebtesten englischsprachigen Kirchenliedern. Auf der Walldorfer Bühne wurde es von Susanne Pister mit einer Tin Whistle begleitet. Dieses beliebte irische Volksinstrument verleiht der getragenen Melodie einen ganz eigenen Reiz. Ganz im Sinne des Mottos setzten "Thank You For The Music" und "Music Was My First Love" den Schlusspunkt.

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