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RNZ-Sommertour: Faszinierende Unterwelt bei Eberstadt

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		RNZ-Sommertour:  Faszinierende Unterwelt bei Eberstadt

Neckar-Odenwald-Kreis. Was für ein gelungener Auftakt: 20 RNZ-Leser tauchten am Freitagnachmittag zum Start der RNZ-Sommertour im Neckar-Odenwald-Kreis gemeinsam mit den kundigen Führern Sarah Wörz und Wolfgang Mackert in die faszinierende Unterwelt der Eberstadter Tropfsteinhöhle ein.

Auch 50 Jahre nach ihrer Entdeckung übt die Höhle – und das, was die Natur in Abertausenden von Jahren geschaffen hat – eine große Faszination auf die Menschen aus. Dies zeigte sich auch bei der großen Resonanz auf die Sommertour: Da es mehr als doppelt so viele Anmeldungen als Plätze gab, musste das Los entscheiden. Die glücklichen Gewinner bedankten sich am Ende der 90-minütigen Tour bei der Stadt Buchen und bei der RNZ für das beeindruckende Erlebnis.

Fachdienstleiterin Sarah Wörz von der Stadt Buchen und der frühere Leiter des Verkehrsamts, Wolfgang Mackert, begrüßten die RNZ-Leser zu Beginn am Besucherzentrum der Höhle. Redaktionsleiter Rüdiger Busch hieß die Teilnehmer im Namen der Rhein-Neckar-Zeitung willkommen. Er freute sich, dass die RNZ zum zweiten Mal eine eigene Sommertour für ihre Leser zwischen Aglasterhausen und Schweinberg anbietet und dankte für den guten Zuspruch. Seinen besonderen Dank richtete er – verbal und in Form eines kleinen Präsentes – an die beiden Führer Sarah Wörz und Wolfgang Mackert.

Nach einem Gratisgetränk der Stadt Buchen ließen Wolfgang Mackert und Sarah Wörz die Teilnehmer an ihrem reichen Wissen über die Höhle teilhaben: Die über eine Million Jahre alte Tropfsteinhöhle verdankt ihre Entdeckung einem Zufall. Am 13. Dezember 1971, also vor 50 Jahren, öffnete sich bei Sprengungen im Eberstadter Muschelkalksteinbruch an einer Wand ein circa ein Meter hoher und zwei Meter breiter Spalt.

Bereits die ersten vorsichtigen Erkundungen ließen eine geologische Sensation und die atemberaubende Schönheit eines Naturdenkmals erahnen, das einmalig in Süddeutschland ist. Es folgten Tausende Arbeitsstunden der engagierter Bürger Eberstadts. Ihr Lohn: Am 9. September 1973 wurde die Schauhöhle feierlich eingeweiht und zum Besuch freigegeben. Bis heute haben über vier Millionen Menschen die Höhlenwelt in Eberstadt bestaunt.

In den letzten Jahren wurde auch der Bereich rund um die Höhle aufgewertet: Neu entstand 2010 ein modernes Besucherzentrum mit architektonisch reizvollem Flugdach. Im Zentrum kann man sich multimedial über die Erdgeschichte und die Zeit des Muschelkalkmeeres informieren. Das Besucherzentrum beherbergt Exponate, eine Infotheke mit Kasse, einen Shop und einen multifunktionalen Medienraum. Für die Kinder gibt es eine Höhlenrutsche. In unmittelbarer Nähe der Höhle befinden sich ein Kinderspielplatz und ein geologischer Lehrpfad.

Durch einen kurzen Gang mit interessanten kristallinen Exponaten erreichten die Teilnehmer der Führung schnell die 600 Meter lange Höhle. Ihre Breite schwankt zwischen zwei und sieben Metern, die Höhe zwischen zweieinhalb und acht Metern. Innerhalb der Höhle liegt die Temperatur konstant bei 10,5 Grad, was gerade bei hohen Außentemperaturen eine echte Wohltat ist. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 95 Prozent.

Sarah Wörz erläuterte die Entstehung des Muschelkalks. Kohlensäurehaltiges Wasser hat den Kalk ausgewaschen und die Höhle entstehen lassen. Von der Naturwissenschaft ging es dann mit Wolfgang Mackert in das Reich der Mythen: Er erzählte die Sage von der "Weißen Frau von Eberstadt" und stellte das gleichnamige Tropfsteingebilde vor, das einer Frau wirklich zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch über das "wilde Heer" und die "verzauberte Mühle im Morretal" wusste er spannende Geschichten zu erzählen.

Danach hieß es, die Köpfe einziehen, denn der Durchgang war an dieser Stelle nur 1,50 Meter hoch. Das Bücken wurde aber gleich belohnt, denn an wunderschön beleuchteten Tropfsteinen und an einem künstlich angelegten See ging es weiter in den größten Raum der Höhle, den "Dom". Sarah Wörz beleuchtete die Entstehungsgeschichte der Tropfsteine und ihre unterschiedlichen Ausformungen: Stalaktit (hängt von der Decke), Stalagmit (auf dem Boden) und Stalagnat (an Decke und Boden gleichzeitig vorkommend).

An der Hauptattraktion der Höhle, der sogenannten "Hochzeitstorte", endete die Führung: Dieser fast fünf Meter hohe Tropfstein zähle, so Mackert, zu den schönsten seiner Art in ganz Europa. Am Ende des kurzweiligen Rundgangs waren sich alle einig: Der Ausflug in die Unterwelt hat sich gelohnt.

Info: Die Stadt feiert den "Geburtstag" der Höhle vom 4. bis 7. August mit Aktionstagen. Das Programm: www.buchen.de.

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