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Ludwigshafen: BASF erwartet keinen weiteren Lockdown

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		Ludwigshafen:  BASF erwartet keinen weiteren Lockdown

Von Barbara Klauß

Ludwigshafen. "Wir hatten Rückenwind beim Start ins Jahr", meint BASF-Chef Martin Brudermüller. Die Geschäfte des weltgrößten Chemiekonzerns laufen immer besser. "Wir können Ihnen ein sehr starkes zweites Quartal präsentieren", sagte der Vorstandsvorsitzende bei der Präsentation der endgültigen Zahlen am Mittwoch. Die dynamische Entwicklung der beiden Vorquartale setze sich dank höherer Preise und Mengen fort, so Brudermüller – ebenso wie die Erholung der globalen Chemieproduktion. Und auch für das Gesamtjahr bleibt er – trotz Unwägbarkeiten in der Corona-Pandemie und steigenden Rohstoffpreisen – zuversichtlich und bestätigte die Prognosen, die der Dax-Konzern bei der Vorlage vorläufiger Zahlen fürs zweite Quartal am 9. Juli bereits angehoben hatte.

Voraussetzung ist allerdings, dass nicht wieder Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. "Bislang sehen wir eine ungebrochene Dynamik", sagte der BASF-Chef am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Er erwarte auch nicht, dass es wieder zu großen Lockdowns kommen werde. Auch wenn die Delta-Variante des Corona-Virus wohl deutlich aggressiver sei und derzeit die Inzidenzzahlen – auch in Deutschland – wieder anstiegen. Brudermüllers Einschätzung nach sind sowohl die Politik als auch die Bevölkerung inzwischen in der Lage, anders darauf zu reagieren. "Ich denke, wir haben in der Pandemie alle dazu gelernt", erklärte er. Zudem geht Brudermüller davon aus, dass der Ölpreis nur moderat ansteigen und der Wechselkurs Euro/US-Dollar in etwa auf dem jetzigen Niveau verharren wird. Das Wachstum des weltweiten BIP erwartet BASF bei 5,5 Prozent.

Die Chemiebranche und mit ihr der Marktführer BASF gelten als wichtiger Konjunkturindikator, da ihre Produkte in allen großen Industriezweigen benötigt werden. Entsprechend profitierten die Ludwigshafener, in deren Bilanz die Corona-Krise im vergangenen Jahr deutliche Spuren hinterlassen hatte, nun von der Erholung der Industrie. "In allen Regionen und allen Segmenten erzielten wir Mengen- und Preissteigerungen im Vergleich zum zweiten Quartal 2020", sagte Brudermüller. Besonders die Erholung in der Autoindustrie, der wichtigsten Kundengruppe des Chemiekonzerns, kam der BASF zugute. Und auch hier erwartet der Vorstandsvorsitzende "große Impulse", vor allem durch den Ausbau der Elektro-Mobilität. Derzeit drückten die Autohersteller bei diesem Thema alle auf die Tube, sagte Brudermüller. "Das ist für uns eine sehr positive Entwicklung." Vor allem, weil der Materialwert für die Chemie in den Elektroautos besser sei als in Verbrennern. "Das birgt eine ganze Menge Chancen für uns", so der BASF-Chef.

Allerdings lauern auch in dieser Branche Risiken: Der massive Mangel an elektronischen Bauteilen führt derzeit weltweit zu Problemen in der Produktion, betroffen sind auch Autobauer. Dieses Chip-Problem, das Brudermüller als heftig bezeichnete, wird die Industrie seiner Einschätzung nach längerfristiges beschäftigen.

Im zweiten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von 1,65 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte hier noch wegen Abschreibungen auf die Beteiligung Wintershall Dea infolge des Ölpreisrutsches ein Verlust von 878 Millionen Euro gestanden.

Die Pläne, Wintershall DEA an die Börse zu bringen, hatte die BASF im Juni verschoben. Dennoch sieht der Konzern gute gute Chancen, diese zu einem späteren Zeitpunkt umzusetzen. Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel sagte in der Halbjahrestelefonpressekonferenz, es komme langsam Bewegung in die langfristigen Terminpreise für Öl und Gas. Auch die zunehmende Bedeutung von Klimaschutzfragen sieht er nicht als Hindernis. Ob der Börsengang 2022 oder noch später stattfinden werde, wollte Engel nicht sagen. "Wir haben zwei Mal einen Termin angekündigt und dann abgesagt, deshalb sagen wir jetzt: nach 2021", erklärte er und fügte hinzu: "Strategisch sind wir weiterhin fest entschlossen, unseren Anteil an Wintershall DEA zu veräußern."

Für dieses Jahr erwartet BASF einen Umsatz von 74 bis 77 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Steuern, Zinsen und Sondereinflüssen (Ebit) soll 7,0 bis 7,5 Milliarden Euro erreichen. Mit diesen Zielen peilt BASF eine deutliche Steigerung über das Vorkrisenniveau hinaus an und bestenfalls sogar den höchsten Umsatz in der Firmengeschichte. Im Krisenjahr 2020 hatte BASF ein bereinigtes Ebit von knapp 3,6 Milliarden und Erlöse von rund 59 Milliarden erzielt.

Update: Mittwoch, 28. Juli 2021, 20.30 Uhr


BASF macht Milliarden-Gewinn

Ludwigshafen. (dpa) Die Geschäfte des weltgrößten Chemiekonzerns BASF laufen immer besser. Die dynamische Geschäftsentwicklung der beiden Vorquartale setze sich dank höherer Preise und Mengen weiter fort, sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller bei Vorlage der endgültigen Zahlen für das zweite Quartal am Mittwoch. Für das Gesamtjahr bleibt der Manager zuversichtlich und bestätigte die jüngst angehobene Prognose. Erste Eckdaten hatte der Konzern dabei schon veröffentlicht.

Im zweiten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von 1,65 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Im Vorjahr hatte hier noch wegen Abschreibungen ein Verlust von 878 Millionen Euro gestanden. Das operative Ergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen lag wie bereits bekannt mit 2,36 Milliarden Euro um gut das Zehnfache über dem Wert des Vorjahres. Der Umsatz legte um fast 60 Prozent auf 19,75 Milliarden Euro zu.

Für 2021 erwartet BASF einen Umsatz von 74 Milliarden bis 77 Milliarden Euro. Der Ebit-Gewinn soll 7,0 Milliarden bis 7,5 Milliarden Euro erreichen. Mit diesen Zielen peilt BASF eine deutliche Steigerung über das Vorkrisenniveau hinaus an und bestenfalls sogar den höchsten Umsatz in der Firmengeschichte. 2020 hatte BASF ein bereinigtes Ebit von knapp 3,6 Milliarden und Erlöse von rund 59 Milliarden erzielt.

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