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Aglasterhausen: Die Gemeinde entwickelt sich weiter

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		Aglasterhausen:  Die Gemeinde entwickelt sich weiter

Von Heiko Schattauer

Aglasterhausen. Kinder, Familien, Senioren, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – die jüngste Sitzung des Gemeinderats Aglasterhausen hatte es thematisch durchaus in sich. So hatten sich die Mitglieder des Gremiums unter anderem mit der Erweiterung des überaus beliebten Neubaugebiets "Schneidersberg II" in Aglasterhausen ebenso zu befassen wie mit den Planungen für den Neubau eines Seniorenzentrums im Ortsteil Daudenzell. Überdies stand auch die Kinderbetreuung, respektive die dafür zu erhebenden Gebühren im Fokus der Betrachtungen.

Einstimmig votierte der Gemeinderat für eine Änderung der "Satzung über die Erhebung von Benutzungsgebühren für den kommunalen Kindergarten Aglasterhausen". Angesichts gestiegener Sach- und Personalkosten hatte die Verwaltung eine moderate Erhöhung vorgeschlagen. Hauptamtsleiter Friedbert Steck führte aus, dass man auch mit den angepassten Beiträgen erheblich unter den empfohlenen Landesrichtsätzen liege. So entspreche der in Aglasterhausen für die Betreuung von Kindern ab drei Jahren in Rechnung gestellte Betrag bei verlängerten Öffnungszeiten denen der Regelkindergärten. Konkret wird für ein Kind über drei Jahren aus einer Familie mit einem Kind nun eine Gebühr von 133 Euro (zuvor 130) erhoben, im Bereich U3 sind in der gleichen Konstellation 292 statt bisher 278 Euro pro Monat zu entrichten. Zum Vergleich: Die Empfehlung des Landes liegt bei letztgenanntem Beispiel bei 395 Euro im Monat.

Überarbeiten musste man in Aglasterhausen auch die Modalitäten zur Bauplatzvergabe. Für die Plätze, die im 2. und 3. Bauabschnitt im Gebiet "Schneidersberg II" entstehen, waren die Bauplatzvergabekriterien (neu) festzulegen. Denn wie Rechtsanwalt Martin Vollmer in der Sitzung erläuterte, war das seither gängige "Einheimischenmodell" vor dem Hintergrund der EU-Leitlinien zu derlei Vergaben rechtlich nicht mehr zulässig. Nach aktueller Rechtssprechung dürfe der Ortsbezug (also Wohnsitz/Arbeitsplatz etc.) mit maximal 50 Prozent bei der Bewertung der Bewerbung um Baufläche berücksichtigt werden. Zu mindestens 50 Prozent müssen unterdessen soziale Kriterien (Familiäre Situation usw.) einfließen. "Eine Bewerber-Gleichbehandlung muss immer gegeben sein", erläuterte der Rechtsanwalt, der gemeinsam mit dem Gemeinderat und Bürgermeister Stefan Kron noch einmal detailliert auf das nun vorgesehene Punktesystem blickte, nach dem die Bewerbungen um Bauplätze nun zu bewerten sind.

Insgesamt sind dabei maximal 110 Punkte zu vergeben, die sich mit je bis zu 55 auf den Ortsbezug und die sozialen Kriterien verteilen. Dass eine detaillierte Betrachtung hier notwendig und sinnvoll ist, verdeutlichte die Nachfrage: Für die aktuell entstehenden 42 Bauplätze gebe es bereits über 100 Interessenten, so Friedbert Steck. Der Gemeinderat stimmte den neuen Bauplatzvergabekriterien einstimmig zu.

Auf die Bauplatzpreise hatte man sich bereits zuvor – in der letzten nicht-öffentlichen Sitzung – verständigt. So sind pro Quadratmeter Baugrund bei Ein- und Zweifamilienhäusern 210 Euro fällig, bei einer Bebauung mit einem Mehrfamilienhaus beträgt der Quadratmeterpreis 250 Euro. Das Bewerbungsverfahren starte nun Anfang August und sei "bewusst lange" bis Ende September offen, so der Hauptamtsleiter.

Bauen wollen in Aglasterhausen aber offenbar nicht nur Privatleute. An der Hausener Straße in Daudenzell will der Seniorenheimbetreiber "Vitalis" eine neue Einrichtung entwickeln. Der Neubau soll das ältere Bestandsgebäude des Unternehmens in der Mosbacher Straße in Aglasterhausen ersetzen. Dipl.-Ing. Jürgen Glaser (IFK) erläuterte die Grundzüge des Vorhabens und des dazugehörigen Bebauungsplanverfahrens "Hausener Straße I". Der Aufstellungsbeschluss, mit dem sich der Gemeinderat nun zu befassen hatte, sei der "formelle Einstieg", so Glaser. Damit einher geht ein Vorentwurf für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden. Einhellige Zustimmung fand die Planung, das rund 13.500 Quadratmeter große Areal am Ortseingang von Daudenzell in ein Sonder- und ein Mischgebiet (in Richtung Bestandsbebauung) zu unterteilen. "Ein Sondergebiet hat den Charme, dass es eng definiert werden kann", führte Glaser aus.

In der Tat: Im rund 7800 qm großen Sondergebiet "Seniorenzentrum" ist neben der Geschosszahl (drei Vollgeschosse) auch die "Figur" des Baukörpers durch ein klar abgegrenztes Baufenster konkret vorgegeben. In diesem Fall soll das Gebäude in T-Form erstellt werden, wobei sich der schmalste Teil des Ensembles an der Hausener Straße findet. So ergebe sich eine "verträgliche Wirkung" für den gegenüberliegenden Rehberg, erklärte Jürgen Glaser, der auch die parallel geplante Umgestaltung der Bushaltestelle an der Hausener Straße erläuterte. Änderungen seien im weiteren Verlauf des Verfahrens immer noch möglich, stellte der Planer klar: "Da kommt sicher noch viel Input dazu". Den ersten Input gab’s gleich aus dem Gemeinderat selbst, der vor der Abstimmung noch ein paar Anregungen und Aufgabenstellungen formulierte. So wollte man unter anderem die Maximalhöhe der Aufbauten auf dem Flachdach des Gebäudes reduziert und mögliche Blendwirkung der Fotovoltaikanlage berücksichtigt wissen. IFK-Experte Glaser skizzierte noch einmal den zeitlichen Rahmen: Auch bei guter Vorarbeit sei für ein Bebauungsplanverfahren etwa ein Dreivierteljahr einzurechnen.

Auf Nachfrage aus der Zuhörerschaft führte Bürgermeister Kron aus, dass es noch keine Verträge mit dem Investor gebe. Der aber plane, zu Jahresbeginn 2022 mit der Umsetzung des Bauvorhabens zu starten. Kron verwies in diesem Zusammenhang auf eine Informationsveranstaltung am 28. Juli, bei der "Vitalis" die Planungen detailliert vorstellen wolle.

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