Fußball
News melden
Nachrichten

Eppingen: Heimwerker strömten nochmal aus

0 4

		Eppingen:  Heimwerker strömten nochmal aus

Von Angela Portner

Eppingen. Verärgerung bei den Marktleitern, Verunsicherung bei den Kundinnen und Kunden. Ab diesem Montag sollen Baumärkte geschlossen bleiben. So ist es in der "Notbremse" des Bundes geregelt. Auch Baden-Württemberg zieht mit. Bei den beiden Baumärkten in der Fachwerkstadt herrschte am Samstag Hochbetrieb. Alle Parkplätze waren belegt. In der Frauenbrunner Straße staute sich der Verkehr um die Mittagszeit auf der Zufahrt. Vor den Kassen im "Sonderpreis Baumarkt" bildeten sich lange Schlangen. Beim Raiffeisenmarkt sah es etwas besser aus: Nur wer keinen Wagen mehr ergattern konnte, musste draußen warten.

Nicht mehr als 100 Kundinnen und Kunden durften dort das Verkaufsgelände betreten. Damit sich auch keiner durchmogeln konnte, wurde das von einer Mitarbeiterin streng kontrolliert. Da half dann auch die beste Ausrede nichts. Dass mancher Kunde ein paar Minuten auf den nächsten Wagen warten musste, rief – zumindest vor der Tür – kaum Unmut hervor. Marktleiter Thilo Lackner stellte jedoch eine große Verunsicherung fest. Wie er hatten viele erst am Samstagmorgen aus der Zeitung erfahren, dass ab Montag die Türen im Einzelhandel geschlossen bleiben müssen. Nach der aktuellen Fassung der Verordnung (Stand Sonntag) betrifft das auch Bau- und Raiffeisenmärkte. Doch Lackner winkt beruhigend ab: "Das ist alles Auslegungssache." 60 Quadratmeter der Verkaufsfläche ist mit Lebensmitteln gefüllt. Getränke, Wein, Kartoffeln, Eier und andere Waren aus der Region stehen in den Regalen, und das sei schließlich "systemrelevant". Da der angeschlossene Gartenmarkt geöffnet bleiben darf, könnte er damit sogar recht haben. Derartige Sonderfälle werden in der Verordnung allerdings nicht explizit erwähnt.

Ob man dann die Marktflächen entsprechend der Produkte, die nicht verkauft werden dürfen, absperren muss, ist ebenfalls nicht geregelt. Doch dann müsste das eigentlich auch für die Discounter und Drogeriemärkte gelten, die in ihren Aktionen Bekleidung, Werkzeuge und Haushaltswaren anbieten. Zumindest in Eppingen hat es das noch bei keinem der drei Lockdowns gegeben. Nach der kürzlich vereinbarten "Notbremse" von Bund und Ländern dürfen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 nur noch Grundversorger öffnen. Bereits am 12. April lag sie im Landkreis über 200, am Sonntag bei 270,7. Die Fallzahlen im Vergleich: Vor dem ersten Lockdown im März 2020 zählte man 212 positiv getestete Fälle, sind es jetzt 1508.

Das lässt auch Helmut Kaiser nicht kalt. Dass der Verkaufsstellenleiter des "Sonderpreis Baumarktes" angesichts des neuen Regelwerks trotzdem nur noch den Kopf schütteln kann, liegt eher an dem "ganzen Hin und Her" der Corona-Politik. Was gilt wo, für wen und vor allem warum?: "Da blickt doch keiner mehr durch", sagt Kaiser. Die neue Verordnung habe er weder gesehen noch gelesen, und ob er am Montag den Laden dicht machen muss, das habe man ihm auch nicht mitgeteilt.

Mit sechs Angestellten versuchte Kaiser am Samstag dem Andrang irgendwie gerecht zu werden: "Es ist unmöglich, so kurzfristig auf solche Aktionen zu reagieren", sagte er. Einen Mitarbeiter vor die Tür zu stellen, um den Kundenzutritt zu regeln, war deshalb nur zu Stoßzeiten möglich. Bei den Abstands- und Hygieneregeln setzte der Baumarkt auf Vernunft und Eigenverantwortung, was bei den Kunden auch funktionierte. Die meisten blieben geduldig. Nur in Einzelfällen wurde über die neuen Einschränkungen gemotzt, wobei sich gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung niemand namentlich äußern wollte.

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Read on Sportsweek.org:

Andere Sportarten

Sponsored