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Walldorf/Wiesloch: Moscheen geben Einblicke während des Ramadans

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		Walldorf/Wiesloch:  Moscheen geben Einblicke während des Ramadans

Von Agnieszka Dorn

Walldorf/Wiesloch. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März vergangenen Jahres können Muslime den Fastenmonat Ramadan zum zweiten Mal nicht so begehen wie üblich. "Der gesellige Teil des Ramadans, das Iftar, fällt auch dieses Jahr komplett weg", sagt Ismet Ileri, der Vorsitzende der Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüs (IGMG) in Walldorf. Iftar ist das gemeinsame Fastenbrechen, das nach Sonnenuntergang in den Moscheen oder im größeren privaten Kreis während des Ramadans begonnen wird.

"Wir sind sehr froh, die Gebete in der Moschee abhalten zu können", sagt Isemt Ileri. Seit Monaten bleiben viele Muslime Ileri zufolge aber den Gebeten in der Moschee wegen der steigenden Infektionszahlen fern. Einzige Ausnahme ist das Freitagsgebet. Mit Beginn des Fastenmonats am 13. April ist die Moschee ein wenig voller geworden – im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten sei der Andrang aber sehr gering, so Ileri. Der Ramadan richtet sich nach dem Mondkalender und endet dieses Jahr am Abend des 12. Mai. In dieser Zeit dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang unter anderem weder essen noch trinken.

Nach Sonnenuntergang wird dann traditionell im Kreis der Familie, Freunden oder in der Moschee gemeinsam das Fastenbrechen begangen und gegessen. Ausgenommen vom Ramadan sind Schwangere, Kranke, Reisende oder Kinder. Mit dem Fasten gedenken Muslime den Armen sowie Kranken und intensivieren ihre Nähe zu Allah. Beim Fastenbrechen ist in der Moschee jeder willkommen.

Seit einigen Tagen hat die Walldorfer Moschee ein digitales Check-In-System mit QR-Codes, die die Namen und Telefonnummern der Gläubigen gespeichert haben. Jeder, der die Moschee betritt, muss sich mit dem Code registrieren. Das System ersetzt die bisher geführten Anwesenheitslisten. Da ab dem heutigen Montag in Baden-Württemberg von 21 bis 5 Uhr die Ausgangssperre in Kraft tritt, hat die Moschee laut Ismet Ileri eine Sondergenehmigung vom Walldorfer Ordnungsamt bekommen. Die Muslime, die während des Ramadans für Gebete in die Moschee kommen, dürfen per Bescheinigung auch nach 21 Uhr unterwegs sein. "Die Bescheinigung gilt aber nur für den Besuch in der Moschee", betont Ileri.

"Auch bei uns hält sich der Andrang seit dem Ausbruch der Pandemie in Grenzen", sagt Ekrem Tuncay von der Wieslocher Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB). Viele Gläubige hätten trotz strenger Hygienemaßnahmen vor dem Virus Angst. Ein wenig mehr Gläubige kommen auch hier zu den wichtigen Freitagsgebeten. Mit dem Ordnungsamt sei abgesprochen, dass unter der Woche zehn und zum Freitagsgebet 50 Gläubige in die Moschee kommen dürfen. Schade finden die Muslime es, dass das gemeinsame Iftar nicht stattfinden kann. Jedoch habe die Gesundheit im Islam Vorrang, betont Imam Davut Küskü. Weil das Iftar ausfällt, wird die DITIB-Moschee Essenspakete an Flüchtlinge spenden. Auch der Koran-Unterricht läuft seit Monaten nur noch online. "Wir hoffen für alle, dass die Pandemie so schnell wie möglich eingedämmt werden kann", so Davut Küskü – es helfe nur eins: impfen, impfen und impfen.

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